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Ein Lied geht um die Welt...


Das Fest der Geburt Jesu ist das volkstümlichste Fest der Kirche. Zunächst wurde die Geburt Jesu am 6. Januar, dem Epiphanientag, gefeiert, seit Mitte des 4. Jahrhunderts feiern die Menschen am 25. Dezember.

Dieser Tag war in der heidnischen Antike der Geburtstag der unbesiegbaren, grossen Sonnengottheit und fiel mit der Wintersonnenwende zusammen. Im Laufe der Geschichte hat sich viel ausserchristliches Brauchtum, römisches wie germanisches, mit Weihnachten verbunden.

Weihnachten, ein Fest der Liebe und ein Fest der Familie. Weihnachten, die Geschichte der «Heiligen Nacht». Auch heute noch vergegenwärtigen wir sie uns in Form der Krippe oder von Krippenspielen, in Liedern und Gedichten. «Stille Nacht, Heilige Nacht», ein Lied erobert die Welt. Das ist die fast unglaubliche Geschichte eines Knabens namens Franz Xaver Gruber aus dem Salzburgerland. Franz, der Sohn eines Leinenwebers, wollte gar zu gern das Orgelspiel erlernen.
Sein Vater bezeichnete den Musikunterricht als Zeitvergeudung und versuchte seinen Sohn davon abzubringen. Für Franz war das Spielen eine Leidenschaft und er übte heimlich nachts, an einer selbstgebastelten Klaviatur. Als Franz zwölf Jahre alt war, kam für ihn die grosse Chance. Der Organist seines Heimatortes erkrankte und während die Leute berieten, wer nun so schnell einspringen sollte, war der kleine Franz bereits an der Orgel und präludierte zum Gottesdienst...

Später wurde Franz zum Schullehrer und Organist in Oberndorf bei Laufen im Salzburgerland. Zusammen mit dem Hilfspriester Josef Mohr dichtete und komponierte er ein Lied, das heute um die ganze Welt geht: «Stille Nacht, Heilige Nacht». Am 24. Dezember 1818 wurde es in Oberndorf «uraufgeführt». Der Orgelbauer Mauracher aus dem Zillertal hörte die Melodie zufällig und war so begeistert, dass er fortan Reklame für diese Strophen machte. Und im Dezember 1831 sangen vier musikalische Geschwister aus dem Zillertal eben dieses Lied vor den Bürgern der Stadt Leipzig. Es wurde mit Begeisterung aufgenommen und trat von dort aus seinen Siegeszug durch Deutschland und dann durch die ganze Welt an. Und wenn am 24. Dezember in den Stuben die Lichter am Weihnachtsbaum brennen, die Kinderaugen leuchten und die Familien Weihnachtslieder singen, hört man da und dort dieses wunderschöne Weihnachtslied von Franz Xaver Gruber.

Stille Nacht, Heilige Nacht!
Alles schläft, einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar.
Holder Knabe im lockigen Haar,
Schlaf in himmlische Ruh.

Stille Nacht, Heilige Nacht!
Hirten erst kundgemacht,
Durch den Engel Halleluja,
Tönt es laut von fern und nah:
Christ, der Retter, ist da!

Stille Nacht, Heilige Nacht!
Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb’ aus deinem göttlichen Mund,
Da uns schlägt die rettende Stund’,
Christ in deiner Geburt!



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