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Wie bei vielen unserer heutigen Feste und Ehrentage ist der Ursprung des «Muttertages» schon im Altertum zu finden.

Die Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Julia W. Howe trat 1872 mit der Forderung an die Öffentlichkeit, dass den amerikanischen Müttern ein offizieller Feiertag gebühre.

Ihre Tochter Ann Marie Reeves Jarvis griff die Idee wieder auf und startete am 9. Mai 1907, dem 2. Todestag ihrer Mutter, einen Werbefeldzug für die Einführung eines offiziellen Muttertages. Diese Idee traf den Zeitgeschmack. 1914 verkündete der amerikanische Präsident Woodrow Wilson, den zweiten Sonntag im Mai künftig in den USA als «öffentlichen Ausdruck für die Liebe und Dankbarkeit zu feiern, die wir den Müttern unseres Landes entgegenbringen» und erklärte den Tag zum nationalen Ehrentag. Der Muttertag fand schnelle Akzeptanz in Europa, aber auch in Mexiko, wo er sogar zwei Tage lang gefeiert wird.

Was zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der «Erfindung» des säkularen Muttertages keiner mehr wusste: Der weltliche Muttertag hat einen religiösen Vorläufer. Im mitteralterlichen England wurde berichtet: «Every Mid-Lent Sunday is a great day at Worcester, when all the children and grantchildren meet at the head and chief of the family and have a feast. They call it Mothering Day.» Der Sonntag wurde von auswärts lebenden Kindern genutzt um die Eltern zu besuchen (go a-mothering), und sich bei der Mutter mit kleinen Geschenken und schönen Gesten zu bedanken.

Zu Zeiten von Heinrich III. (1216-1239) wurde der Tag als Mothering Sunday begangen, ein Tag, an dem der «Mutter Kirche» für ihre Mutterschaft gedankt wurde. Es gehörte schon damals zu diesem Feiertag der Kirche, dass auch der leiblichen Mutter gegenüber der Dank ausgedrück wurde. Auch Johann Wolfgang von Goethe schrieb quasi als Hommage an seine Mutter: «Vom Vater hab ich die Natur, des Lebens ernstes Führen, vom Mütterchen die Frohnatur, die Lust zu fabulieren.»

Je besser es den Menschen ging, desto deutlicher zeigten sie ihre Mutterliebe. Symbolträchtige Muttertagsgeschenke wie langstielige rote Rosen, feine Parfums, ausgesuchte Pralinen wurden den Müttern zum Fest geschenkt. Ein festliches Mittagessen im Lieblingslokal der Mama, ein Treffen mit der Familie bei Kaffee und Kuchen, ein Ausflug an den Lieblingsort der Mutter oder ein feierliches Diner am Abend gehören heute zu den Traditionen des Festes. Tradition und Geschichte, aber eines ist sicher, die Mütter haben bestimmt ein Dankeschön verdient und was liegt näher als es im Frühling mit einem Blumenstrauss zu sagen...



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