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Wien

Der Goldene Wagen
von Vaduz nach Wien

Transport von Vaduz nach Wien zur Restaurierung, 1962

© KHM Oberrestaurator Roland Neuwirth
von der Wagenburg bei der Restaurierung
des «Goldenen Wagens», 1975.

Ein Jahr zuvor, 1962, wurde unter der Aufsicht der Wagenburg der Transport des «Goldenen Wagens» von Vaduz ins Palais Liechtenstein in Wien-Rossau bewerkstelligt, um mit der Restaurierung des Wagens zu beginnen. Im Folgejahr 1963 erlitt die Galaberline, die in einem Nebenbau des Palais untergestellt war, einen Wasserschaden, der gravierende Schäden an der Fassung des Wagens verursachte. Auch hier leisteten die Restauratoren der Wagenburg «Erste Hilfe».

Die Gesamtrestaurierung dauerte bis Anfang 1976 und wurde direkt im Palais   durchgeführt. Oberrestaurator Roland Neuwirth legte dazu im Dezember 1975 einen ausführlichen Bericht vor. Auch bezüglich der Restaurierarbeiten stellte die Wagenburg keine Honorarforderung, lediglich um die Refundierung der Kosten für eigens angekauftes Material wurde gebeten.

Erstmalige Ausstellung des «Goldenen Wagens» in der Wagenburg 1977-1980
Der aufwendigen Restaurierung des «Goldenen Wagens» sollte als krönender Abschluss dessen Ausstellung im Jahr 1977 folgen, die unter der Leitung des damaligen Direktors der Wagenburg Dr. Georg J. Kugler stand. Er konnte den international renommierten Kunsthistoriker und Restaurator Dr. Rudolf H. Wackernagel für die wissenschaftliche Mitarbeit gewinnen. Dr. Herbert Haupt, der damalige wissenschaftliche Mitarbeiter der Wagenburg, erforschte in Vaduz und Wien bislang unbearbeitetes Archivmaterial, womit übrigens eine bis heute ungebrochene wissenschaftliche Kooperation begann. Der profunde Ausstellungskatalog, dessen Herstellungskosten zur Gänze von der Wagenburg übernommen wurden, ist bis heute ein Standardwerk zu Wagenbaukunst der Barockzeit. Die Ausstellung selbst wurde wegen des enormen Erfolges zweimal verlängert und endete im März 1980. Zahlreiche internationale Medien berichteten über die Ausstellung und machten den «Goldenen Wagen» hunderttausenden Menschen erstmals bekannt. Ursprünglich war zwischen dem Fürstenhaus Liechtenstein und der Wagenburg vereinbart gewesen, dass der «Goldene Wagen» nach Beendigung der Ausstellung nach Vaduz überstellt werden soll. Da sich aber der für dort geplante Bau eines Liechtensteinischen Museums immer wieder verzögerte, blieb der «Goldene Wagen» bis auf weiteres im Depot der Wagenburg und wurde von deren Fachpersonal permanent konservatorisch betreut. Der spektakuläre Abtransport des Wagens in einer riesigen Schauvitrine erfolgte schliesslich erst im September 2003 anlässlich der «Langen Nacht der Museen» im Vorfeld der Neueröffnung des «Liechtenstein Museums» in Wien. Seit damals ist er als Glanzstück in der Sala Terrena des Palais Liechtenstein aufgestellt.

Fast ein halbes Jahrhundert lang stand der «Goldene Wagen» unter der fach-  kundigen Fürsorge und Obhut der Wagenburg, der es ein selbstloses Anliegen war, dieses einmalige Kunstwerk für die zukünftigen Generationen zu erhalten und damit zugleich auch die Würde des Fürstenhauses Liechtenstein zu dokumentieren.                                                                   

text: Dr. Elisabeth Hassmann
s/w-foto: Daniel C. Bradley

Verlag exclusiv bedankt sich
für die freundliche Unterstützung bei:
Frau Dr. Monica Kurzel-Runtscheiner, Direktorin der Wagenburg
und des Monturdepots
des Kunsthistorischen Museums in Wien
und bei Frau Dr. Elisabeth Hassmann
Wagenburg und Monturdepot, Sammlungskuratorin
www.khm.at

© KHM Eröffnung der Ausstellung zum «Goldenen Wagen» im Beisein S.D. Franz Joseph II.
Fürst von und zu Liechtenstein und seiner Gemahlin (Bildmitte mit Direktor Georg J. Kugler) im Dezember 1977.



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