Vaduz
Chance Liechtenstein
Arbeit geben Zukunft schaffen
Das Projekt Chance Liechtenstein wurde im Jahr 2007 zum ersten Mal
durchgeführt. Seitdem hat sich vieles verändert, der Grundgedanke ist
jedoch derselbe:
junge Berufsleute zwischen 18 und 25 Jahren zu motivieren und in den
Jobmarkt zurück zu führen bzw. eine Stelle nach der Lehre zu finden.
Rund 100 Jugendliche waren während 6 Tagen aktiv beim Projekt «Chance
Liechtenstein» dabei. Zum Jobmarkt am 23. September kamen über 160
Arbeitgeber und Personalverantwortliche aus der Region in den Vaduzer
Saal.
Während den sechs Trainingstagen im Projekt «Chance Liechtenstein» ging
es darum, den jungen Berufsleuten aufzuzeigen, worauf es bei der
Stellensuche ankommt. Die jungen Berufsleute mussten sich mit ihren
eigenen Stärken und Schwächen auseinander setzen. Es wurden Lebensläufe
erstellt und korrigiert, das Auftreten und das Bewerbungsgespräch geübt
und Tipps und Tricks aus dem Bereich non-verbale Kommunikation und
Bekleidung aufgezeigt. Der Jobmarkt am 23. September 2009 war dann
praktisch die Hauptprobe und zeigte, was die jungen Stellensuchenden
während den vorangegangenen Tagen gelernt hatten. Beim Jobmarkt haben
sich interessante Gespräche ergeben und es wurden erste Kontakte
geknüpft. Klares Ziel von «Chance Liechtenstein» ist es, für möglichst
viele Jugendliche eine Arbeitsstelle zu finden.
exclusiv: Durchlaucht, Sie haben seit drei Jahren das Patronat
für «Chance Liechtenstein». Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
erzählten uns, dass Sie das Projekt intensiv begleitet haben, wie ist
Ihr persönlicher Eindruck?
S.D. Erbprinz Alois
von und zu Liechtenstein:
Eine intensive Begleitung des Projektes durch mich wäre übertrieben,
aber ich konnte neben der Schlussveranstaltung auch an einem Nachmittag
das Training besuchen. Dabei habe ich einen sehr guten Eindruck
gewonnen. Den Jugendlichen wurden auf eine attraktive Weise wichtige
Fähigkeiten für das Berufsleben vermittelt, die sie zuvor gar nicht
oder zu wenig gelernt hatten.
exclusiv: Im Gespräch am Jobmarkt, erzählten Sie mir, dass Sie
das Projekt sehr beeindruckt. Die momentane Wirtschaftslage für den
Einstieg junger Menschen in das Berufsleben benötigt Kompetenz,
Selbstbewusstsein und Motivation. Dieses wurde in den beiden Wochen bei
«Chance Liechtenstein» intensiv trainiert. Sie führten etliche
Gespräche mit den Arbeitsuchenden, wie ist Ihr persönliches Resümee?
S.D. Erbprinz Alois
von und zu Liechtenstein:
Die Arbeitssuchenden haben sich sehr positiv über das Training
geäussert, das sie durch «Chance Liechtenstein» erhalten haben. Auch
waren sie dankbar, dass am Ende des Trainings viele Arbeitgeber zum
Jobmarkt gekommen sind und ihnen die Gelegenheit für
Bewerbungsgespräche bzw. in einigen Fällen gleich schon eine Anstellung
angeboten haben. Es stimmt mich sehr zuversichtlich, dass auch dieses
Jahr wieder etliche Jugendliche dank «Chance Liechtenstein» den
Einstieg ins Arbeitsleben finden werden.
exclusiv: Das Projekt «Chance Liechtenstein» endete mit dem
Jobmarkt. Bei Ihrer Begrüssungsrede konnten die Anwesenden Ihr
persönliches Engagement spüren. Die Regierung unterstützt das Projekt
«Chance Liechtenstein» intensiv und legt grossen Wert auf die
jährliche Durchführung. Wann hat sich das Projekt wirtschaftlich
gelohnt?
Wirtschaftsminister Dr. Martin Meyer:
Meiner persönlichen Überzeugung nach hat sich das Projekt bereits
gelohnt, wenn wir eine Jugendliche oder einen Jugendlichen vermitteln
konnten. Neben dieser persönlichen Ebene der betroffenen
Stellensuchenden gibt es aber auch eine wirtschaftliche Komponente.
Hier kann man festhalten, dass bereits ab drei vermittelten
Jugendlichen der Break Even erreicht ist. Diese Zahl wurde in den
vergangenen Jahren massiv überboten. Die Vermittlungsquoten von 50 bzw.
75 Prozent zeigen dies deutlich.
exclusiv: Wie sieht es für die weitere Zukunft aus, wird es das Projekt «Chance Liechtenstein» nächstes Jahr auch geben?
Wirtschaftsminister Dr. Martin Meyer: Wir werden sicherlich auch
nächstes Jahr wieder ein spezielles Projekt zur Integration
Stellensuchender Jugendlicher durchführen. Damit die hohen Erwartungen
auch in Zukunft erfüllt werden können, arbeiten die verantwortlichen
Mitarbeiter im Amt für Volkswirtschaft permanent an der Verbesserung
der vorhandenen Projekte. Im Falle von «Chance Liechtenstein» bedeutet
dies, dass wir ganz genau analysieren werden, wo wir noch besser werden
können.
exclusiv: Wie ist Ihr Fazit der letzten Wochen?
Markus Bürgler, Leiter Arbeitsmarkt Service Liechtenstein:
Für die Berater und auch externen Trainer des AMS FL ist ein solches
Projekt immer eine hohe Zusatzbelastung, die ohne das persönliche
Engagement eines jeden nicht möglich ist. Als Fazit würde ich Chance
Liechtenstein bisher als erfolgreich bezeichnen. In letzter Konsequenz
muss aber auch die Anzahl der Vermittlungen den Erfolg unterstreichen,
was in der Betrachtung bis Ende Jahr statistisch ausgewertet werden
kann.
exclusiv: Was hat Sie besonders beeindruckt?
Markus Bürgler, Leiter Arbeitsmarkt Service Liechtenstein:
Wie sich die jugendlichen Stellensuchenden während den zwei
Projektwochen nach und nach steigern und manchmal fast über sich selbst
hinaus wachsen. Nachhaltig beeindruckt haben mich auch die vielen
Arbeitgeber, welche dieses Jahr zum Jobmarkt gekommen sind und sich
hoch interessiert mit den jugendlichen Stellensuchenden
auseinandergesetzt haben.
exclusiv: Wie haben Sie als Trainerin die vergangenen Tage erlebt?
Daniela Ospelt: Ich habe die vergangenen Tage als sehr intensiv
- aber auch für mich als bereichernd erlebt. Die Arbeit mit den jungen
Berufsleuten war interessant. Ich durfte viele interessierte,
motivierte und offene Jugendliche kennen lernen, die für das Projekt
«Chance Liechtenstein» zu begeistern waren und ganz toll mitgearbeit
haben. Ich glaube, das positive Erlebnis hat auf beiden Seiten statt
gefunden - auf der Seite der Trainer und auch bei den Jugendlichen.
exclusiv: Was hat Sie besonders beeindruckt?
Daniela Ospelt: Besonders beeindruckt hat mich sicher die
Begeisterungsfähigkeit und die Offenheit der jungen Leute. Auch der
halbe Tag in der Kletterhalle war super, die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer hatten dort die Möglichkeit, ihre Grenzen auszutesten und
über ihre eigenen Grenzen hinaus zu gehen. Auch beeindruckt war ich von
den Ideen und von der Kreativität - es war sensationell, wie sich die
Jugendlichen zum Teil eingebracht haben! Was aber sicher auch
erwähnenswert ist, ist die Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren
und den Trainern und natürlich der Zu- sammenhalt des ganzen Teams von
«Chance Liechtenstein». Wir haben uns immer am Ende der Trainingstage
getroffen für Feedbacks und Austausch. Man hat wirklich gespürt, dass
das Team im Laufe der Tage zusammen gewachsen ist und alle auf den
Jobmarkt vom 23. September hingearbeitet haben. Alles in allem ein
wirklich tolles und vor allem gelungenes Projekt!