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Liechtenstein

Dr. Josef Ackermann im Dialog

Quo vadis globale Finanzwirtschaft?

Wie weiter Liechtenstein? Oder ganz einfach nur «Nach den Sternen greifen» hiess es am 24. Neujahrstreffen der Vaterländischen Union am 6. Januar im Vaduzersaal. Im Zentrum der diesjährigen Veranstaltung stand die sich langsam erholende Finanzkrise mit einem Hauptreferenten, der sich sehen lassen konnte. Nach der musikalischen Einstimmung aus der Talentschmiede der Gemeinnützigen Stiftung Liechtenstein begrüsste der Parteipräsident Adolf Heeb das zahlreich erschienene Publikum. Mit stolz hiess er auch den Hauptreferenten Dr. Josef Ackermann, Chef der Deutschen Bank, willkommen. Als Mitglied in diversen internationalen Gremien referierte der gebürtige Melser dann über die Zukunft der Finanzmärkte, den Druck auf die westlichen Länder, ausgehend von China und Südamerika und den Konsequenzen, die man aus den Ereignissen des letzen Jahres ziehen muss. In seinem Vortrag konnte Dr. Josef Ackermann dann auch drei Schlüsse für die Zukunft ziehen. Zum einen eine Veränderung des Regulierungsrahmens auf internationaler Ebene, was sicherlich zu strengeren Eigenkapitalforderungen führen werde. Zum anderen eine Stärkung der Marktinfrastruktur wie z.B. im Bereich der Derivate- und Devisenstruktur, was zu einer grösseren Eigenständigkeit und Kräftigung der einzelnen Marktteilnehmer führt. Die letzte grosse Veränderung sah der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank in der Aufsichtsregulierung. Diese Transformation hin zur Nationalstaatlichkeit führe dazu, dass die Banken in Zukunft weniger profitabel sein werden.

Herr Ackermann liess es sich in seinem Vortrag jedoch nicht nehmen auch auf die Moral der einzelnen Banker hinzuweisen. Die anschliessende Podiumsdiskussion wurde von Roland Wermelinger geführt, der mit seinen jungen 39 Jahren bereits für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. In dem hochkarätigem Podium, bestehend aus Regierungschef Dr. Klaus Tschütscher, VR-Präsident VP Bank Hans Brunhart und dem Hauptreferenten Dr. Josef Ackermann, wurden die internationalen Problemfelder der Finanzwirtschaft erneut aufgerollt, analysiert und mit einem Schwenker zu Liechtenstein in Verbindung gebracht. Zum Schluss wurde dann noch der Finanzastrologe Claude Weiss auf die Bühne gebeten, um die Krise aus der Sicht der Sterne zu erklären. Die Ausführungen des Finanzastrologen liessen auf nichts Gutes schliessen und ein allfälliges Ende ist aus der Sicht des Astrologen erst 2015 in Sicht. Die Podiumsteilnehmer engagierten sich sehr in der Diskussionsrunde mit Herrn Weiss, dennoch konnten sich nicht alle von den Sternen überzeugen lassen. Es sieht ganz so aus, als müssen sich auch die Finanzintermediäre nach der Decke strecken und nach den Sternen greifen, um die Krise schnell zu überwinden.

text: © marion kindle-kühnis

weitere bilder: © www.exclusiv.li

 

 

 

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