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Vaduz


Tradition und Wohlfühlambiente

Die Geschäftsführerinnen Katrin Stump und Laura Stump

Den Pächtern Iwan J. Ackermann und Rolf Bleisch, Architekt Daniel Hildmann und Architekt Jürgen Becker (Bauleitung) ist es gelungen, mit guter Planung, viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail den Gasthof Au äusserst geschmackvoll und sehr gemütlich in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

 

exclusiv im Interview mit Jürgen Becker, Bauleitung.

exclusiv: Herr Becker,
wie haben Sie den Prozess des Umbaus erlebt?
Jürgen Becker: Ich bin ein junger Architekt und habe mit der Bauleitung für das Projekt Gasthof Au eine grosse Chance erhalten, die mich sehr freute und für welche ich mich auch bedanken möchte.
Bei einem Umbau ist die Zeit immer ein wichtiger und teils auch schwieriger Faktor. Beim Umbau eines alten Hauses tauchen Fragen auf. Wie gut ist die Substanz? Wie sieht es unter dem Putz aus? Wie steht es um Konstruktion und Statik? Alte Häuser haben Charme aber auch Geheimnisse. Für mich war es eine einmalige Gelegenheit, mein Verständnis, im Besonderen im Faktor Umbau-Architektur, zu vertiefen.
Früher hatte man andere Ansprüche an die technische und ökonomische Substanz, immer wieder wurde angebaut. Bei der Au merkte man, dass es ein altes Gebäude war mit zum Teil schlechter Bausubstanz, da war alles dabei, zum Thema Baustellenerlebnis.
Zum Teil war es eine «rollende Planung», viel musste direkt auf der Baustelle entschieden werden. Die Zeit für Abklärungen war manchmal sehr kurz, damit Termine eingehalten werden konnten. Sämtliche Unternehmen, die am Umbau beteiligt waren, waren in der Spontanität gefordert und mussten oft schnell reagieren.

exclusiv: Bei einem solchen Projekt ist die gute Zusammenarbeit bestimmt ein wichtiger Faktor?
Jürgen Becker: Die Zusammenarbeit mit Iwan J. Ackermann und mit dem Architekten Daniel Hildmann verlief sehr gut und hat optimal funktioniert, das habe ich sehr geschätzt.
Einiges war für mich Neuland. Zu Beginn fanden viele Treffen auf der Baustelle statt, es wurde erfasst und ergründet. Bei einem Umbau ist es nicht immer sofort erkennbar, welche Veränderungen das Gebäude erlaubt. Es muss entdeckt werden, um gute Lösungen zu finden, vieles entsteht während der Umbauphase. Struktur in das Umbauvorhaben zu bringen, die Unternehmer zu koordinieren, ein Gesamtkonzept zu entwickeln um einen reibungslosen Ablauf auf der Baustelle zu haben, die Bauleitung und Koordination zu haben war für mich ein grosses Privileg. Die verschiedenen Unternehmen und deren Mitarbeiter haben gut zusammengearbeitet, die Bauleute waren gerne auf der Baustelle. Das haben wir auch an der Aufrichtung gespürt, alle hatten grosse Freude am guten Gelingen. Obwohl manchmal ein ziemlich hoher Zeitdruck herrschte, hatte man immer den Eindruck, alle Beteiligten hatten Freude an der Arbeit und an dem, was mit ihrem «Dazutun» entstand.

 

exclusiv: Tradition in Verbindung mit Moderne?

Jürgen Becker: Zu Beginn herrschte ein wenig Skepsis, wird das wieder die Au... aber es entstand etwas, womit sich die Menschen identifizieren können, es ist wieder die Au, ein gemütlicher Gasthof an zentraler Lage in Vaduz.
Material und Proportionen wurden spannend komponiert, eine Atmosphäre, die spürbar ist und in der sich die Gäste wohlfühlen. Ich habe viel mit den Unternehmern vor Ort gesprochen, es entstand eine enge Zusammenarbeit. Die Handwerker haben einen super Job gemacht, der straffe Zeitplan konnte eingehalten werden.

exclusiv: Besondere Herausforderungen?
Jürgen Becker: Herausforderungen waren die Lüftung und die Statik, neue Stahlträger wurden eingesetzt, die Küche wurde saniert, der alte Charme des Gasthofes wurde mit viel Liebe zum Detail erhalten und erneuert. Wo ist es z.B. heute noch möglich, gemütlich am Kachelofen zu sitzen.
Die Stammtische wurden neu angefertigt, blieben aber in ihrer Form erhalten. Die drei Gasträume lassen sich abtrennen, hier wurden spezielle Glastüren angefertigt. Genuss und Wohlfühlatmosphäre standen während der ganzen Umbauphase im Vordergrund.
Ein grosser neuer Lüftungsmonoblock wurde eingebaut. In der Gastronomie ist die Arbeitsumgebung sehr wichtig, und das nicht nur in Bezug auf Hygiene und die Arbeitsabläufe. Ständig treten Gerüche sowie Kochdämpfe aus, die nur mit einer modernen Lüftungstechnik bekämpft werden können. Darum war es den Pächtern ein grosses Anliegen, dass die Lüftungsanlage leistungsfähig ist und zuverlässig funktioniert.

 

exclusiv: Rückblickend?

Jürgen Becker: Ich habe die vielen konstruktiven Gespräche mit Daniel Hildmann sehr geschätzt, danke den Bauherren, im speziellen Iwan J. Ackermann, der viel auf die Baustelle kam und auch ein grosses Flair für Gestaltung hat, für das Vertrauen. Ich danke allen beteiligten Unternehmen für ihre konstruktive und gute Zusammenarbeit. Es ist etwas sehr Schönes entstanden, ein Ort an dem sich Jung und Alt wohl fühlen, ein Ort für Individualisten, Geniesser und Businessleute, ein Ort für jedermann zum gemütlichen Beisammensein in gepflegter Atmosphäre. Ein grosser Gewinn für die ganze Region.
Wir bedanken uns bei Jürgen Becker für das Gespräch.

fotos + text: © exclusiv

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