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Im Gespräch mit Prof. Dr. Rainer Vollkommer

Am 6. Juli wurde die Ausstellung «Mythos Olympische Spiele - Von der Antike bis zur Gegenwart» im Liechten- steinischen Landesmuseum im Beisein I.D. Prinzessin Nora von Liechtenstein, Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer, Landtagspräsident Albert Frick, Gästen aus Politik, Sport, Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft eröffnet.

Prof. Dr. Rainer Vollkommer: Nach über zweijähriger Vorbereitungszeit konnten wir dank vieler Helfer und Unterstützer diese einzigartige Ausstellung eröffnen. Auslöser zu dieser Ausstellung waren zwei Punkte, die Leistungen von Liechtensteinern an Olympischen Spielen und eine Ausstellung im Jahr 2014 «Gladiatoren und Kolosseum - Helden und Architektur im Dienst der Mächtigen». Damals fand diese Ausstellung bei den Besucherinnen und Besuchern grossen Anklang und warf die Frage auf, welche anderen Sportarten es in der Antike gab und welche Bedeutung die Olympischen Spiele dabei hatten. Schon in der Antike war der Sport ein fundamental wichtiger Bestandteil des Lebens. Viele Sportarten und Architekturen blühten auf und begeisterten das Volk wie heutzutage. Über tausend Jahre wurden Olympische Spiele abgehalten.
Doch was wissen wir vom Sport in der Antike? Wann und wo begannen die Spiele? Was für Sportarten existierten? Gab es Bogenschiessen? Gab es den Marathonlauf? Gab es damals Profis? Wie ehrte man den Sieger? Gab es Fans, ja sogar Hooligans? Wo fanden die Sportwettkämpfe statt? Wie liefen solche Events ab? Diese und viele weitere Fragen werden in der Ausstellung «Mythos Olympische Spiele - Von der Antike bis zur Gegenwart» aufgeworfen. Ihre Antworten berichten viel Überraschendes. Aus der Antike werden u.a. zu sehen sein: die berühmten Marmorstatuen des Diskuswerfers des Myron und eines Wagenlenkers aus dem Vatikan, die Marmorstatue eines Faustkämpfers des Bildhauers Koblanos aus Aphrodisias im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, Preisamphoren der Panathenäischen Spiele sowie attische Gefässe mit Darstellungen von Sportlern des 6. und 5. Jh. v. Chr. aus den Vatikanischen Museen, aus dem Archäologischen Nationalmuseum in Neapel, dem Archäologischen Museum von Campi Flegrei und dem Historischen Archäologischen Museum in Nola.
Vor allem Pierre de Coubertin war die Triebfeder zur Gründung der Olympischen Spiele der Neuzeit. 1896 fanden sie erstmals in Athen statt. Das Athener Stadion verband die Antike mit der Neuzeit. Schon im alten Griechenland wurden dort die Panathenäischen Spiele abgehalten.
Seit 1896 kamen viele Sportarten und Spiele hinzu. Sie erweiterten das Spektrum. In der Ausstellung werden Antike und Neuzeit verglichen. Was gab es in der Antike? Was gab es in der Neuzeit? Wann wurde der Fackellauf eingeführt? Wann durften Frauen erstmals teilnehmen? Viele spannende Fragen werden gestellt, die die Olympischen Spiele unter einem neuen Licht erscheinen lassen. Des Weiteren wollte ich schon immer einmal die hervorragenden Leistungen der Liechtensteiner im Sport thematisieren und so insbesondere an die Siege an den Olympischen Winterspielen erinnern. Immerhin gewannen Liechtensteiner in vier Olympiaden die beachtliche Anzahl von neuen Medaillen (zweimal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze). So war es für mich eine sehr grosse Freude und Ehre, dass wir wichtige Partner gewinnen konnten, um in diesem olympischen Jahr 2016 eine Ausstellung zu den Olympischen Spielen von der Antike bis zur Gegenwart der Öffentlichkeit zu präsentieren und damit daran erinnern zu können, welche grosse Bedeutung die Olympischen Spiele hatten und haben und welche grossartigen Leis-tungen Sportler und viele andere Beteiligte vollbracht haben, um Menschen auf friedvolle Art näher zu bringen, um sich lediglich im sportlichen Sinne zu messen. Damit wollen wir auch einen wichtigen Bestandteil des Lebens in der griechisch-römischen Antike und in der Neuzeit würdigen, nämlich den Sport. Mein grosser Dank gilt all jenen, die uns unermüdlich halfen, damit diese Ausstellung so interessant wurde, sowie unseren Sponsoren, ohne deren finanzielle Unterstützung die Ausstellung in dieser Art nicht stattfinden könnte.

(v.l.) Ausstellungsmacher und Gestalter Arch. Eugenio Martera CEO der CP in Florenz; Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Landesmuseums;  Alex Susanna von der Expona in Bozen mit Ehefrau Marlene

(v.l.) Isabel Fehr, Präsidentin LOC; Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor Liechtensteinisches Landesmuseum; I.D. Prinzessin Nora von und zu Liechtenstein; Dr. Renate Wohlwend, Präsidentin Stiftungsrat Liechtensteinisches Landesmuseum; Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer; Yasmin Meichtry, Head of Heritage Management, Olympic Foundation for Culture and Heritage

Ausstellungsmacher in Begleitung beim Genuss von Roederer Champagner

fotos + text: © exclusiv


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