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Interview

Lebensmittel sind unsere Leidenschaft

Stefan Ospelt ist Inhaber der Ospelt Handelsholding. Das Unternehmen führt fünf Lebensmittelgeschäfte in Liechtenstein und der benachbarten Schweiz mit insgesamt 140 Mitarbeitern. Dazu gehören die Migros Partner Märkte Balzers, Ruggell, Bad Ragaz und Grabs sowie der Denner Supermarkt Lindamarkt in Schaan. Stefan Ospelt übernahm 1988 den Städtlemarkt in Vaduz mit sechs Mitarbeitern von seinen Eltern. In den folgenden Jahren baute er das Filialnetz in Liechtenstein und der Schweiz kontinuierlich aus. 2013 eröffnete er das Einkaufscenter Rec und im Frühling 2017 das neue Roxycenter. Stefan Ospelt ist verheiratet und Vater von zwei Söhnen.

Seit über 25 Jahren ist die Familie Ospelt im Detailhandel zu Hause. Eine Tradition, welche viel Engagement, Ideen und Innovation benötigt. exclusiv im Gespräch mit Stefan Ospelt,
der sagt: «Der persönliche Kundenkontakt, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit stehen bei mir ganz oben auf der Fahnenstange.»

Blickt man auf die Biographie der Ospelt Handelsholding AG war diese in den vergangenen Jahren sehr aktiv. Wie geht es weiter, gibt es schon spruchreife neue Projekte?
Stefan Ospelt: Die letzten fünf Jahre waren intensiv mit der Realisierung Rec und Roxy, es hat aber natürlich auch sehr viel Spass gemacht. Pläne für die Zukunft sind sicherlich die Umsetzung Standort Eschen sowie die Erneuerung/Anbau Migros Grabs und die Renovation und Konzeptumstellung Lindamarkt Schaan.

Die Center bieten ein modernes Einkaufserlebnis mit einem vielseitigen Angebot von Fachgeschäften. Wie beliebt sind sie bei der Kundschaft?
Das neue Roxycenter mit all seinen Partnergeschäften sowie Post und Café-Restaurant erfreuen sich grosser Beliebtheit. Das Konzept eines kleinen und feinen Centers mit vielen Parkmöglichkeiten und doch den Charakter eines Dorfladens nicht zu verlieren trifft anscheinend den Puls der Zeit. Was wir vor vier Jahren in Ruggell mit dem Rec-Center starteten und auch in Balzers erfolgreich umsetzten konnten, gilt für mich als Leitfaden für kommende Projekte.

Persönliche Kundenbetreuung, hat diese heute noch einen Stellenwert?
Für mich sehr wichtig. Der persönliche Kundenkontakt, Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit stehen bei mir ganz oben auf der Fahnenstange. Diese Philosophie unseren Mitarbeitern zu vermitteln setzt ein aktives Miteinander und ein Vorleben des Kaders voraus.
  
Die Geschäfte sind alle sehr gut sortiert. Wie wird ein Sortiment zusammengestellt und gibt es örtlich unterschiedliche Sortimentsansprüche?
Die Aufstellung der Sortimente in einem Geschäft ist grössen- und umsatzabhängig, es wird in der Regel in vier Sortimentstypen klassifiziert. Die Migros gibt uns einen Layoutschlüssel vor, der von unserer Seite noch mit diversen Markenartikeln sowie regionalen Lieferanten ergänzt wird.

Wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit mit Lieferanten in der Region?
Auf die Zusammenarbeit mit hiesigen Lieferanten lege ich grossen Wert und wird bei den Kunden sehr geschätzt. Ehrliche und authentische Produkte aus der Region geben uns eine zusätzliche Profilierungsmöglichkeit, um uns von der breiten Masse und dem Einheitssortiment abzuheben.

Was sind aus Ihrer Sicht die grössten Herausforderungen für den Detailhandel?
Der Kampf um die Kunden wird immer grösser und weitet sich massiv über die Grenzen hinaus. Die grosse Mobilität und der Onlinehandel verschärft zusätzlich die Marktsituation. Mit deflationären Preisen in vielen handelsrelevanten Bereichen wird unsere Branche in den nächsten Jahren angetrieben. Dem zu entgegnen heisst, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Kundenbedürfnissen gerecht zu werden. Keine leichte aber dafür eine spannende Herausforderung.

Wie hat sich das Einkaufsverhalten der Kunden in den letzten Jahren verändert und wie stellen Sie sich die Zukunft vor?
Die Digitalisierung sowie das Onlineshopping hat auch in unserer Branche stark zugenommen. Wobei ich der Überzeugung bin, dass der Kunde nach wie vor im Bereich Lebensmittel den Einkauf selber auswählen und zusammenstellen will. Man kauft ja auch mit dem Auge und will sich von der Auswahl inspirieren lassen.

Was sind die entscheidenden Motive der Konsumenten bei der Wahl des Einkaufsstandorts?
Die Hauptfaktoren bei der Auswahl des Einkaufsstandortes sind sicherlich Nähe, Frische und Freude als Kern. Das Argument Preis ist sehr wichtig, aber nicht prioritär. Wir leben natürlich auch die Philosophie und Marktstrategie unseres Hauptlieferanten und Partners (Migros). Wenn wir es schaffen bei den Kunden die Emotionen zu wecken, haben wir unsere Hausaufgaben richtig gemacht.

Der Detailhandel ist heute einer Preisschlacht unterworfen. Aktion hier, Dauertiefpreis da, Rabatte und Sonderangebote? Welche Aspekte sind hier entscheidend?
Aktion, Sonderangebote sowie Rabatte sind heute sicherlich ein wichtiger Bestandteil zur Kundenbindung im Detailhandel. Da habe ich als Partner der Migros keine grosse Einflussnahme auf die Preisgestaltung, sondern kann von der nationalen Marktstrategie und Angebotsausrichtung des Konzerns auch profitieren.

Welche Rolle spielt das Internet und die sozialen Medien im Kaufprozess?
Internet und soziale Medien werden immer wichtiger im Kaufprozess. In der Angebotsfindung wie auch im Kauf-entscheid. Eine angemessene Präsenz in der digitalen Welt bekommt je länger je mehr einen höheren Stellenwert. Vor allem bei der jungen Gene- ration werden über soziale Medien und Suchmaschinen die Kaufentscheidungen beeinflusst.

Das Team von exclusiv
bedankt sich bei Stefan Ospelt für das Gespräch.

Migrospartner.li

Filialleiter Willi Maier, Roxy-Markt Balzers

Filialleiter Giuliano Cavalcante, REC Ruggell

Filialleiter Roland Köppel, Lindamarkt Schaan

Filialleiterin Ute Pofand, Ragazer Markt Bad Ragaz

Filialleiter Christian Kirschner, Rhymarkt Grabs

fotos + text: © exclusiv


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