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Fürstliche Weine seit 1436
Domäne Wilfersdorf

 

 

Hofkellerei

Fürstliche Weine  seit 1436 Domäne Wilfersdorf

Seit Januar 2014 ist Josef Weinmeyer Geschäftsführer
der fürstlichen Domäne Wilfersdorf und Vaduz.

Josef Weinmeyer ist seit fast 35 Jahren in der Stiftung Fürst Liechtenstein im Betriebszweig Weinbau und Hofkellerei tätig.
exclusiv: Herr Weinmeyer, eine beachtliche Zeit in einem interessanten Unternehmen mit jahrhundertalter Tradition. Erzählen Sie etwas über Ihren beruflichen Werdegang und Ihre Tätigkeit.
Josef Weinmeyer: 1980 habe ich als Facharbeiter in der Hofkellerei Wilfersdorf begonnen und wurde in allen Bereichen des Betriebes eingesetzt. Ab 1983 arbeitete ich als Kellermeister und bereits zwei Jahre später übernahm ich die Leitung der  Hofkellerei in Wilfersdorf. Ich kenne jeden Rebstock, wenn man das so überspitzt sagen darf, ich kenne jeden Quadratmeter Boden, ich kenne jedes Fass und jeden Tank. Meine langjährige Erfahrung, die Kontinuität, mein Knowhow und meine grosse Freude am Weinbau ermöglichen es mir heute, einen so traditionellen Betrieb zu führen. Die Güter von Wilfersdorf sind seit 1436 im Besitz der Fürsten von Liechtenstein. Seit fast 600 Jahren werden sie von der fürstlichen Familie kultiviert und von Generation zu Generation weitergegeben. Kontinuität einerseits und Innovationsgeist andererseits bestimmen seit Jahrhunderten den fürstlichen Weinbau. Der von Nachhaltigkeit geprägte Geist des Familienunternehmens und die grosse fürstliche Tradition münden in der Herstellung zeitlos klassischer Qualitätsweine, deren Güteklasse über kurzfristige Markentrends hinausreicht. Fachmedien berichten fast täglich über unsere Weine, vorwiegend werden Riesling, Profundo und Principatus erwähnt. Der Name verpflichtet, die fürstliche Domäne Wilfersdorf mit der Hofkellerei Liechtenstein keltert Weine und Sekte für höchste Ansprüche. Die wahrlich fürstlichen Tropfen erzielen regelmässig nationale und internationale Auszeichnungen. Seit 2011 bietet die Hofkellerei mit ihrem Veranstaltungssaal und dem über 400 Jahre alten Gewölbe des historischen Weinkellers das perfekte Ambiente für stilvolle Hochzeiten, Jubiläen, Tagungen und Firmenevents.

exclusiv: Erhalten wir für unsere Leserinnen und Leser eine Weinempfehlung zum Festessen am Staatsfeiertag?
Josef Weinmeyer: Sehr gern, ich starte mit einem Aperitif und empfehle Ihnen unseren Liesecco, ein modernes, jugendliches extrem frisch fruchtiges Produkt, aus hauptsächlich Gelben-Muskateller-Trauben. Danach einen Riesling, ein sehr edler fruchtiger fast ein bisschen exotischer Weisswein. Aus unserem Haus schätze ich bei den Rotweinen besonders den Profundo, ein reinsortiger Zweigelt. Der Wein zeigt eine kräftige rubinrote Farbe mit einem leicht-violetten Schimmer. Ich sage immer: der Holzgeschmack ist so ein bisschen hineingeküsst, unsere Kunden schätzen diesen Wein sehr. Zum lieblichen Abschluss empfehle ich gerne unseren Amato Traminer und wünsche Ihnen allen ein schönes Fürstenfest.

Josef Weinmeyer, Geschäftsführer/Önologe, Stiftung Fürst Liechtenstein Hofkellerei

Ein Jahr in den Reben des Fürsten von Liechtenstein

1. Der Winter, Sinnbild der Stille, lässt die Reben «schlafen». Eine gesunde Rebe, die genügend Reservestärke eingelagert hat, erträgt Temperaturen bis -18 Grad Celsius.
Der Winzer pflegt in dieser Zeit die jungen Weine, Material und Geräte und beobachtet die Entwicklung im Rebberg.

2. Die Arbeit im Rebberg hängt weitgehend von den Temperaturen ab. Wenn gegen Ende Februar die Tage länger werden ist der Winzer im Rebberg anzutreffen. Eine verantwortungsvolle Arbeit steht an, das Schneiden. Das ausgediente Holz wird zurückgeschnitten und die zukünftigen fruchttragenden Triebe bestimmt. Viele Kriterien müssen beachtet werden. Die Tragruten müssen nahe am Stamm und auf einer günstigen Höhe liegen, so dass sich die Rebe nicht zu weit
ausdehnen kann.

3. Das anfallende Holz wird zerkleinert und als langfristiger organischer Dünger in den Boden gearbeitet. Alle Hände sind beschäftigt, vom Rebschnitt bis hin zur Lese kümmern sich die Winzer mit liebevoller Sorgfalt und mit langjähriger Erfahrung um die Reben. Überzählige Schösschen werden weggebrochen, die Triebe eingeschlauft, Drahtzüge überprüft und repariert. Pflanzenschutzmassnahmen werden notwendig und die ersten Bodenpflegemassnahmen sind angesagt. Ist der März mild, tropft aus den Schnittwunden gegen Ende des Monats Wasser, das die Wurzeln nach oben pumpen. Die Rebe «weint», sie reinigt sich und das Wasser hindert holzzerstörende Pilze am Eindringen in den Rebstock. Mit der vermehrten Wasseraufnahme durch die Wurzeln werden die im Rebstock vorhandenen Reservestoffe mobilisiert, mit dem Aufbrechen der Knospen (Augen), erkennt der Winzer den bevorstehenden Austrieb.

4. Mit dem höheren Sonnenstand erwärmen sich Boden und Reben. Mit dem Anschwellen der Knospen beginnt das neue Leben im Rebberg. Der junge Trieb teilt die Deckschuppen, die weisse Wollschicht zeigt sich und schon bald erkennt man Triebe und Blättchen. Zu Beginn sind diese noch rötlich, werden dann aber grün. Mit dem Austrieb der Reben werden auch Pilzkrankheiten und Schädlinge aktiv, ihr Aufkommen muss ständig kontrolliert werden, denn wo Schädlinge sind, sind auch Nützlinge zu finden.

5. Die jungen Triebe beginnen zu wachsen. Die kleinen Blütenstände, die Gescheine mit vielen Einzelblütchen werden sichtbar. Die Zeit für die Laubarbeit (Erlesen)
ist gekommen. Die kleinen Triebe werden selektioniert.

6. Einschlaufen, Kappen der langen Schosse, Schosse aus den Nebenaugen und überzählige Schosse werden weggenommen. Diese Arbeiten werden so früh wie möglich gemacht, damit die Rebe ihre Reservestoffe optimal ausnutzen kann. Ständig muss auf Krankheiten und Schädlinge geachtet werden.
In der gleichen Zeit beginnt auch die Bodenbearbeitung. Die Wiese unter dem Rebstock wird niedrig gehalten, in den Gängen wird alternierend gemäht, damit sich Nützlinge im verbleibenden Unterwuchs aufhalten können. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Rebstock die volle Sonneneinstrahlung erhält.

7. Die Triebe wachsen nun sehr schnell, bei günstigen
Wetterbedingungen bis zu sechs Zentimeter im Tag,
und erfordern weiterhin sorgfältige Laubarbeit.
Arbeiten wie Heften, Verzwicken und Ausbrechen
stehen an.

fotos + text: © exclusiv
                                   


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