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Vertrauen in die Zukunft

Was fällt Ihnen spontan
zum Staatsfeiertag ein?


Das ist ein wichtiger und guter Tag für das Land. Er gibt uns Gelegenheit, in Zeiten des schnellen Wandels innezuhalten und uns selbst bewusst zu machen, wo wir  als Kleinstaat stehen. Nur wenn wir wissen wo wir sind, können wir den Weg zu neuen Zielen beschreiten.

Verbinden Sie mit dem Staatsfeiertag eine persönliche Tradition?
Das Feiern des Staatsfeiertags war für mich immer schon eine wichtige Tradition. Dies mit Freunden zu tun und dabei viele Leute zu treffen, bedeutet für mich immer wieder eine bewusste Erneuerung und bietet die Chance zu vielen schönen Begegnungen.

Über Identität und Souveränität wird heute viel gesprochen. Was bedeuten die beiden Begriffe aus Ihrer Sicht für Liechtenstein?
Wer seine Stärken und Grundwerte, also seine Identität nicht kennt, verschwindet in Zeiten des raschen Wandels schnell in der Geschichte. Liechtenstein hat seine Souveränität als Kleinstaat in Europa und seiner Geschichte sehr gut behauptet. Dennoch gilt es gerade in Zeiten wie diesen am wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Wandel, den wir derzeit erleben, weiter zu wachsen.

Sie sind am Staatsfeiertag 144 Tage im Amt, wie ist Ihre Bilanz dieser Amtszeit?
Die grosse Koalition, die ich führe, hat nicht nur in vielen Politikbereichen bereits gemeinsam wichtige Beschlüsse gefasst, sondern sie hat auch zügig mit deren Umsetzung begonnen. Nach den ersten vier Monaten unserer Amtszeit bekommen wir trotz der schwierigen Zeit sehr viele positive Rückmeldungen und dürfen auf das Vertrauen bei den Menschen zählen. Für die Zukunft des Landes wichtig sind konkret die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie eine nachhaltige Konsolidierung des Staatshaushalts. Bei letzterem darf es keine Tabus geben. Wir bewältigen die Herausforderungen in Zukunft darüber hinaus nur sinnvoll, wenn wir ganzheitlich und damit ressortübergreifende Arbeit leisten sowie einen verlässlichen Führungsstil pflegen.

2009, die Wirtschafts- und Finanzkrise hat Europa und die USA fest in der Hand. Welches sind die grössten Herausforderungen für Liechtenstein in der Gegenwart und Zukunft?
Die Zukunft besteht nicht nur aus dem Morgen. Um die Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen, müssen wir über unseren Schatten springen und auch an Übermorgen denken. Ein vierjähriges Regierungsprogramm reicht nicht mehr, um diesen Anspruch einzulösen. Die Regierung entwickelt deshalb für das Land eine Strategie 2020. Ihre Umsetzung wird mit einer jährlichen Umsetzungsplanung garantiert werden. Wichtige Pfeiler sind die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes durch das bereits erwähnte neue Steuergesetz, die Finanzplatzagenda sowie eine Regierungs- und Verwaltungsreform zur Steigerung der Effizienz der öffentlichen Hand.

Gibt es ein Projekt in Ihrem Ressort, auf das Sie sich besonders freuen?

Ich freue mich, dass bereits kurze Zeit nach Amtsantritt der neuen Regierung das internationale Reputationstief des Landes überwunden ist. Der Ruf eines Landes ist keine einmalige Herausforderung sondern eine sehr wichtige Daueraufgabe. Wir haben durch überzeugende internationale Auftritte und intensive Gespräche mit Staatsoberhäuptern und Regierungschefs befreundeter Nationen unsere Beziehungen mit dem Ausland wieder auf eine hervorragende Grundlage gestellt. In diesem ganzheitlichen Sinn haben wir grosses Vertrauen in die Zukunft. Liechtenstein ist auf Kurs, weil wir konsequent sind. Dazu gehört der Aufbau einer transparenten und professionellen Kommunikation.

Es ist uns allen bewusst, das keiner von uns in die Zukunft blicken kann, aber wir leben in einer Zeit der Analysen und haben auch das Hoffen und Wünschen nicht verlernt. Wie sieht Ihr Wunsch oder Blick in die Zukunft aus?

Ich wünsche mir, dass wir weiterhin die guten und kreativen Kräfte aller Menschen in diesem Land bündeln. Für die Regierungsarbeit heisst das, weiterhin das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Ich wünsche den Menschen im Land, dass sie den schnellen Wandel dieser Zeit nicht in erster Linie als Bedrohung, sondern als Herausforderung annehmen, um mit vereinten Kräften am Schluss gestärkt daraus hervorzugehen.

Regierungschef Dr. Klaus Tschütscher

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