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Staatsfeiertag 2009


Eigenstaatliche Identität

Was fällt Ihnen spontan zum Staatsfeiertag ein?
Der Staatsfeiertag ist für viele Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner mehr als nur ein Fest. Es erinnert uns an unsere Eigenstaatlichkeit, öffnet den politischen Raum für grundsätzliche Fragen und stiftet allem voran auch die eigenstaatliche Identität. Gerade letzteres war auch der wesentliche Grund, warum die Feiern eingeführt wurden.

Verbinden Sie mit dem Staatsfeiertag eine persönliche Tradition?
Ja natürlich! Tradition ist es, dass man am Staatsfeiertag gemeinsam mit der Familie und Freunden den Tag verbringt, dass man als Kind das Feuerwerk geniesst, als Jugendlicher Freunde trifft und als Erwachsener jene Menschen trifft, denen man sonst das ganze Jahr über nicht über den Weg läuft. Der Staatsfeiertag zeigt uns zudem, dass Liechtenstein mehr als nur elf Gemeinden mit Alteingesessenen ist.  Die zahlreichen Vereinsstände mit kulinarischen Köstlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern vergegenwärtigt uns, dass Liechtenstein eine moderne und vielfältig Gesellschaft mit grosser Anziehungskraft auf andere Kulturen ist.
 
Über Identität und Souveränität wird heute viel gesprochen. Was bedeuten die beiden Begriffe aus Ihrer Sicht für Liechtenstein?
Die Liechtensteinische Identität und Eigenstaatlichkeit sind für mich die wesentlichen Bestandteile meiner politischen Überzeugung. Die Wahrung unserer Eigenstaatlichkeit und Identität geniesst deshalb in allen politischen Überlegungen einen zentralen Stellenwert.
Dies bedeutet nicht, dass man sich Neuem verschliesst, sondern ganz im Gegenteil, erst durch das Vorhandensein von Heimat können wir uns Neuem öffnen.

Sie sind am Staatsfeiertag 144 Tage im Amt, wie ist Ihre Bilanz dieser Amtszeit?
Einiges wurde erreicht. Vieles liegt aber noch vor uns. Gerade wenn ich an die wirtschaftliche Lage denke, dann werden wir grosse Anstrengungen vollziehen müssen, damit wir als Land für den künftigen Aufschwung alle aus einer guten Ausgangslage heraus starten können.

2009, die Wirtschafts- und Finanzkrise hat Europa
und die USA fest in der Hand. Welches sind die grössten Herausforderungen für Liechtenstein in der Gegenwart und Zukunft?
Die notwendigen Reformen am Wirtschafts- und Finanzplatz, die Beschäftigung möglichst aller in Liechtenstein Lebenden sowie die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens sehe ich als die grössten Herausforderungen an. Dies aus zweierlei Gründen. Einerseits ist ein moderner Sozialstaat, wie wir ihn unterhalten, nur möglich, wenn möglichst viele im Arbeitsprozess integriert sind. Andererseits stellt unser Finanzplatz einen nicht unwesentlichen Teil der Staatseinnahmen. Dies wiederum bedeutet, dass wenn die Reformen nicht mit der notwendigen Geschwindigkeit durchgeführt werden, wir hier mit massiven Mindereinnahmen zu rechnen haben.

Gibt es ein Projekt in Ihrem Ressort, auf das Sie sich besonders freuen?
Besonders wichtig sind mir derzeit die Projekte im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit. Hier werden die vorhandenen Ressourcen einer Prüfung unterzogen und Effizienzsteigerungen gesucht. Es    ist mir ein persönliches Anliegen, dass jungen Menschen in Liechtenstein die Zukunft nicht verbaut wird, dass sie optimale Möglichkeiten vorfinden, ihre Wünsche und Träume umzusetzen.

Regierungschef-Stellvertreter Dr. Martin Meyer


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