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Schatzkammer Liechtenstein
im Zentrum von Vaduz

 

 

Liechtensteinisches Landesmuseum


Schatzkammer Liechtenstein im Zentrum von Vaduz

Schatzkammer Liechtenstein -
Vom Fürstentum über die Welt ins Weltall

Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Landesmuseums, freute sich I.D. Fürstin Marie und S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein zur festlichen Eröffnung des neuen Museums «Schatzkammer Liechtenstein» begrüssen zu dürfen und sprach der Fürstlichen Familie seinenDank aus.

Unter dem Titel «Vom Fürstentum über die Welt ins Weltall» zeigt das Museum eine repräsentative Auswahl von Kostbarkeiten der fürstlichen Sammlungen wie Kunstwerke aus wertvollen Materialien, historische Waffen, repräsentative Geschenke von Königen und Kaisern wie Friedrich II. dem Grossen und Kaiser Joseph II.
Daneben werden besondere Schätze des Liechtensteiners Adulf Peter Goop präsentiert, beispielsweise eine Auswahl seiner berühmten Ostereiersammlung, die in ihrer Vielfalt einmalig ist. Dr. Aurelia Frick nahm die offizielle Eröffnung vor, bei der sie auch das Kulturjahr 2015 ausrief. Im Gespräch mit exclusiv sprach die Kulturministerin über die Grundidee und Bedeutung der «Schatzkammer Liechtenstein».

exclusiv: Am 30. März eröffneten Sie im Rahmen einer Feier die «Schatzkammer Liechtenstein» mit Dankesworten und grosser Freude, aber auch mit dem Hinweis von Hürden, die genommen werden mussten. Von wem stammt die Grundidee für die Schatzkammer und warum war der Umbau respektive die Entstehungsgeschichte ein lang gehütetes Geheimnis?
Dr. Aurelia Frick: Die Grundidee für die Schatzkammer stammt von Prof. Dr. Rainer Vollkommer, dem Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums. Wir hatten einige Vorschläge von verschiedenen Institutionen, wie das Erdgeschoss des Engländerbaus genutzt werden sollte. Diese Vorschläge haben wir zuerst gründlich sondiert, bevor wir mit unserer Auswahl an die Öffentlichkeit gegangen sind.
Mir waren bei der Auswahl vor allem drei Punkte wichtig: An einem solch attraktiven Ort in Vaduz sollte ein Museum entstehen, welches sich durch Qualität auszeichnet. Weiters sollte dieses Museum Teile der liechtensteinischen Identität zeigen. Dabei war mir auch sehr wichtig, dass das Museum leicht zugänglich und begreifbar ist. All diese Faktoren waren beim Projektvorschlag des Landesmuseums gegeben.

exclusiv:  Mit der Schatzkammer entstand ein weiteres attraktives Kulturangebot im Bereich Ausstellung für die Bevölkerung im Land, in der Region und für den Tourismus. Hat die Zusammenstellung der verschiedenen Ausstellungsexponate eine Bedeutung oder nach welchen Kriterien entstand das Ausstellungskonzept?
Dr. Aurelia Frick: Beim Ausstellungskonzept «Vom Fürstentum über die Welt ins Weltall» geht es vor allem um die liechtensteinische Identität. Lassen Sie mich dies an einigen Beispielen erklären: Die kostbaren Leihgaben der Fürstlichen Sammlungen zeugen von der engen Verbundenheit zwischen dem Volk und seinem Staatsoberhaupt. Der Herzoghut hingegen ist Symbol für Liechtensteins Politik und das Staatswesen. Die ausgestellten Eier aus der Sammlung «Adulf Peter Goop» stehen für die Privatinitiative und die privaten Sammlungen, die in der Geschichte Liechtensteins grosse Tradition haben. Die Rheinansichten des Malers Johann Ludwig Bleuler stehen für unsere Natur und Umgebung und den Rhein als prägendes Landschaftsmerkmal. Das einzigartige Mondgestein, welches wir ausstellen, war ein Geschenk des damaligen amerikanischen Präsidenten Richard Nixon. Die liechtensteinische Firma «Balzers AG» war nämlich massgeblich an der Herstellung der Sonnenschutzbeschichtungen auf den Helmmasken der Raumanzüge beteiligt. Als Dank erhielten wir diese Mondsteine. Die bis zu 4.4 Milliarden alten Mondsteine stehen deswegen als Symbol für unsere international tätigen Firmen, unseren Wirtschaftsstandort und unsere Exportwirtschaft.

exclusiv: Gibt es ein Ausstellungsprodukt, das Ihnen persönlichen speziell gut gefällt oder zu dem Sie einen besonderen Bezug haben? Dr. Aurelia Frick: Ich liebe das «Apfelblüten-Ei» von Carl Fabergé und seinem Werkmeister Michail Perchin aus dem Jahr 1901. Das 14 Zentimeter lange Meisterwerk aus Jade steht auf vier rotgoldenen Füssen in Form von Apfelbäumchen. Der Anblick fesselt mich jedes Mal aufs Neue.

exclusiv: Sie haben an der Eröffnung das Kulturjahr 2015 für Liechtenstein ausgerufen. Auf welche weiteren kulturellen  Höhe- punkte dürfen wir uns freuen?
Dr. Aurelia Frick: Die Eröffnung der Schatzkammer Liechtenstein war der Startschuss für das Kulturjahr 2015. Inzwischen konnten wir auch bereits die Eröffnung des Erweiterungsbaus des Kunstmuseums Liechtenstein, die Hilti Art Foundation eröffnen. Es handelt sich hier um ein Museum, das ich auch nur empfehlen kann! Wir haben momentan auch die Bad Ragartz bei uns zu Gast, wir feiern den 150. Geburtstag von Ferdinand Nigg und wir werden in diesem Jahr zum ersten Mal an der Kunstbiennale in Venedig vertreten sein. Dies sind nur einige Highlights im Kulturjahr 2015.

Schatzkammer Liechtenstein Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 17 Uhr, Ausnahme 24., 25., 31. Dezember und 1. Januar.
Eintritt: CHF 8.-, ermässigt CHF 5.-, Jetons für die Schatzkammer können Sie an der Kasse des Postmuseums oder des Landesmuseums kaufen.   

fotos + text: © exclusiv

Replik des Herzogshuts (auch Fürstenhaube) für Fürst Karl von Liechtenstein (1569-1627). Ehemals aus Gold, 26 Perlen, 30 grosse und 99 kleine Diamanten, 16 Rubine.
Frankfurt am Main/Prag, 1626. Meister Daniel de Briers. Diese Replik wurde
Fürst Franz Josef II. zum 40jährigen Regierungsjubiläum 1978 geschenkt.
© LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna.

I.D. Fürstin Marie von und zu Liechtenstein und Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor
des Liechtensteinischen Landesmuseums

«Apfelblüten-Ei» von Fabergé. Gold, Diamanten, Nephrit,
Email. St. Petersburg, 1901. Meister Michail Jewlampijewitsch Perchin.
© Liechtensteinisches Landesmuseum, Foto Sven Beham

Rheinreise - «Ansicht von Vaduz» von Johann Ludwig (Louis) Bleuler.
Gouache. Um 1820/1830. © Liechtensteinisches Landesmuseum, Foto Sven Beham

(v.l.) Dr. Johann Kräftner, Renate Wohlwend, Dr. Aurelia Frick, I.D. Fürstin Marie von und zu Liechtenstein, Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Prof. Dr. Rainer Vollkommer
Foto: © exclusiv

Originalentwurf der 2-Heller-Marke von Koloman Moser mit Porträt von
Fürst Johann II. von Liechtenstein (nicht ausgeführt), 1912 © Liechtensteinisches Landesmuseum, Foto Sven Beham

Mondgestein Tafel, vier Steinchen vom Mond. Liechtensteiner Fahne, die auf dem Mond war. Apollo 11, 1969.
© Liechtensteinisches Landesmuseum, Foto Sven Beham                    

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