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Wien

Hofkellerei
des Fürsten von Liechtenstein

Das Fürstenhaus Liechtenstein

Das Liechtensteinische Fürstenhaus zählt zu den ältesten europäischen Adelsfamilien und blickt auf eine fast 900-jährige Familiengeschichte zurück. Um 1136 wird mit Hugo von Liechtenstein erstmals ein Träger dieses Namens erwähnt.

Der Fürst ist Staatsoberhaupt von Liechtenstein sowie Regent des Fürstenhauses und wacht gemäss Hausgesetz über dessen «Ansehen, Ehre und Wohlfahrt». Nach dem Tod von Fürst Franz Josef II. am 13. November 1989 übernahm Fürst Hans-Adam II. die Regentschaft. Als ältester Sohn von Fürst Hans-Adam II. ist Erbprinz Alois nach den Hausgesetzen zur Thronfolge bestimmt.

Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein

Zur Hofkellerei der Stiftung Fürst Liechtenstein zählen die Hofkellerei in Wilfersdorf im Weinviertel sowie die Hofkellerei mit der kellereigenen Vinothek und dem Spezialitätenrestaurant Torkel in Vaduz. Die gemeinsam geführten Betriebe geniessen den exzellenten Ruf eines renommierten Weingutes.
Die erstklassigen Reblagen, die klimatischen Vorzüge, das Know-how und das Streben nach höchster Qualität garantieren Jahr für Jahr erlesene Spitzenprodukte.

Das Team von exclusiv hat sich mit I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein und S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein zu einem Gespräch im Gartenpalais Liechtenstein, in der Fürstengasse 1 in Wien getroffen.

exclusiv: Durchlaucht, seit 2013 unterstützen Sie die Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein im Bereich Marketing und Vertrieb. Seit  Anfang 2014 sind Sie auch ausgebildete Sommelière. Wie kam es dazu?
I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein: Mein Mann hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, ihn in seiner Arbeit in der Hofkellerei zu unterstützen. Nachdem ich bereits in New York in einer PR Agentur gearbeitet habe und dort für Event und Marketing zuständig war, ist es für mich eine grosse Freude und Chance, in der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein mitarbeiten zu können und mit dem Team einiges zu bewirken.

exclusiv: Das Fürstenhaus blickt auf eine lange Weintradition zurück. Wann haben Sie die Passion zum Wein entdeckt?
I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein: Das Thema Wein war für mich schon immer besonders interessant. Ich geniesse auch sehr gerne ein Glas Wein und habe in diesem Zusammenhang im letzten Jahr die Ausbildung zur Sommelière gemacht. Die ganzen Differenzierungen, die Entscheidungen im Rebberg und im Weinkeller. Was man in Bezug auf Weinanbau alles wissen muss oder anders gesagt, was man an der Rebe falsch macht, kann man im Keller nicht mehr retten. Das musste ich erst lernen, mit grosser Freude und viel Spass.

exclusiv: Die neue Internetseite ist sehr ansprechend. Ist dies eine von Ihnen geleitete Marketingarbeit?
I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein: Vielen Dank, das Weinmarketing hat sich in den letzten Jahren stark verändert, von der Kommunikation über die Werbung bis hin zu einem ansprechendem Webauftritt. Im vergangenen Jahr haben wir beschlossen mit einer neuen Etikette auf den Markt zu kommen; diese Änderung betrifft nun den gesamten Aussenauftritt der Hofkellerei und im Zuge dessen wurde auch die Webseite komplett neu aufgesetzt. Zielsetzung war es, die traditionsreichen und geschichtsträchtigen Elemente der Familie Liechtenstein (Wappen, Hinweis auf das Gründungsjahr) mit jungen, modernen Aspekten zu verbinden. Ich glaube, das ist uns hier ganz gut gelungen.

exclusiv: Ende November 2012 eröffnete die Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein einen Weinshop in Wien. Ab sofort sind die bereits mehrfach ausgezeichneten Weine nicht nur am Weingut in Wilfersdorf, sondern auch beim Gartenpalais Liechtenstein im neunten Wiener Bezirk jeweils Montag bis Freitag von 9.00 bis 19.00 Uhr erhältlich. Durchlaucht, Sie waren bei der Eröffnung dabei, wie etabliert sich der Weinshop, wie wird er von der Bevölkerung angenommen?
I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein: Den Weinshop hier im Gartenpalais haben wir vor zwei Jahren eröffnet, dies war im Zuge des ganzen Umbau des Gebäudes. Wir haben uns entschlossen unseren Kunden die Möglichkeit zu bieten, hier bei uns einen Wein oder einen Kaffee zu trinken, einen Wein zu verkosten und gleichzeitig ihre Einkäufe zu tätigen. Dies wird auch sehr rege und gut angenommen. Wir versuchen unseren Kunden nahe zu sein. Im Weinshop gibt es immer gekühlte Weine, die man auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einkaufen kann. Im gemütlichen, modern ausgestatteten Ambiente des neuen Weinshops im Nebengebäude des Gartenpalais Liechtenstein können auch exklusive, kommentierte Weindegustationen gebucht werden.

(v.l.) Josef Weinmeyer, S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein,
I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein, Simon Klocker

Das Gartenpalais Liechtenstein ist Heimat einer der bedeutendsten und grössten privaten Kunstsammlungen der Welt, jener des Fürsten von und zu Liechtenstein. Mit seinem weitläufigen Park strahlt das Gartenpalais eine beispiellose Atmosphäre aus und hinterlässt einen Eindruck der fürstlichen Lebenswelt. Exklusive Führungen durch die Fürstlichen Sammlungen bieten glanzvolle Einblicke in über 400 Jahre Sammeltradition.

I.D. Prinzessin Marie
von und zu Liechtenstein

S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein: Wir hatten schon in den siebziger respektive achtziger Jahren hier in Wien an der Bankgasse einen Weinverkauf und haben festgestellt, dass wir eine ansehnliche Menge an Flaschen verkaufen konnten. Einen Point of Sale in der Stadt Wien haben wenig andere Weingüter und ist eines von mehreren Alleinstellungsmerkmalen der Hofkellerei. Der Platz hier im Gartenpalais eignet sich vorzüglich, da unsere Kunden vor dem Shop parkieren und bequem eine Kiste Wein verladen können. Gleichzeitig konnte mit dem Caféhaus eine wertvolle Zusammenarbeit getroffen werden. Das Ganze unterstützen wir mit Events, wie zum Beispiel Weinverkostungen, bei denen wir mit unseren Kunden bei feinen Weinen und kulinarischen Köstlichkeiten Erfahrungen tauschen und Kontakte pflegen.
 
exclusiv: Gibt es in den Absatzmärkten des Weines Veränderungen?
S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein: Die wichtigsten Märkte für uns sind nach wie vor Liechtenstein, die Schweiz und Österreich. In diesen Ländern erzielen wir rund 70% unseres Umsatzes. Zukunftsmärkte sehen wir heute in Asien, dort steigt der pro Kopf Weinkonsum stetig an. Wir glauben auch, dass wir uns dort als Marke gut positionieren können, dass die Fürstliche Weinbautradition und Familiengeschichte gerade beim Asiaten gut ankommt. Seit ungefähr einem Jahr haben wir einen Weinimporteur, der uns in Hongkong und China vertritt. Die Umsatzzahlen zeigen einen positiven Trend. Auch die USA ist ein Markt, den wir gerne wieder mehr beleben möchten. Wir sind überzeugt, dass es sich langfristig auszahlen wird in diesen Märkten tätig zu sein, insbesondere da die Heimmärkte kompetitiver werden. Seit letztem Jahr betreiben wir diese internationale Expansion mit der Hofkellerei, momentan noch ein kleines Pflänzchen, aber strategisch die richtige Entscheidung.

exclusiv: Wie unterscheidet sich das Konsumentenverhalten vom europäischen zum asiatischen Markt?
S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein: Zum Beispiel im chinesischen Markt herrscht momentan immer noch ein Vorrang dem Rotwein gegenüber; der Weissweinanteil ist relativ gesehen noch sehr klein. Rot ist die Farbe des Glücks in China. In Hongkong und Japan finden wir bereits etabliertere Märkte vor, wo der Weinkonsument schon ein breites und differenziertes Wissen über verschiedene Weinregionen und Varietäten verfügt. Der asiatische Konsument ist allgemein sehr markenbewusst und schätzt europäische Qualitätsprodukte mit einer langen und traditionsreichen Geschichte. International sind es vor allem unsere österreichische Weine, die wir vermarkten. Die Zusammenarbeit mit anderen Betrieben der Stiftung, z.B. der LGT und den Fürstlichen Sammlungen, ist ebenfalls eine neue Marketingmassnahme, welche wir u.a. im asiatischen Markt verstärkt einsetzen. Wie Sie vielleicht wissen, waren die Fürstlichen Sammlungen auf Reisen in Asien. Diese Plattformen haben wir genutzt und konnten zum Beispiel bei Eröffnungen in Beijing oder Shanghai unsere Weine wirkungsvoll präsentieren und neue Kontakte knüpfen. Kunst und Kultur passen sehr gut zusammen und wir haben ideale Möglichkeiten die Synergien zu nutzen und im Markt zu agieren.

I.D. Prinzessin Marie von und zu Liechtenstein: Die asiatische Küche mit ihren unzähligen Fischspezialitäten und traditionellen Sushigerichten ist ein interessanter Markt für unsere österreichischen Weissweine. Warme, trockene Sommer und kalte Winter geben den Weinen der Region Wilfersdorf Kraft und Ausdruck und prädestinieren die Hofkellerei für die Erzeugung klassisch österreichischer Cool Climate-Weissweine mit viel Eleganz und feinem Säurerückgrat. Tendenziell steigt das Einkommen in asiatischen Ländern und damit auch der Konsum

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S.D. Prinz Constantin
von und zu Liechtenstein

von Luxusgütern, sprich Wein. Mit den Veränderungen im Konsumverhalten, wird nicht mehr nur ausschliesslich Tee zum Essen getrunken. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren war die Nachfrage für hochpreisige französische Weine gross. Mittlerweile geniessen die Asiaten aber auch sehr gerne einen nicht französischen Wein und schätzen bei unseren Weinen die Tradition und die Geschichte der Fürstenfamilie.

exclusiv: Durchlaucht, seit 2012 sind Sie Vorstandsvorsitzender der Stiftung Fürst Liechtenstein und leiten die Unternehmungen der Stiftung. Zusätzlich sind Sie Verwaltungsratsvorsitzender der RiceTec AG, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Fürst Liechtenstein II, Verwaltungsrat der First Participation AG, Beirat der Grünwald Equity Beteiligungs GmbH, Mitglied des Advisory Board von L-GAM. Sie sind oft auf Reisen, womit sind Sie momentan am meisten beschäftigt?

S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein: In Österreich gehören die Land- und Forstwirtschaft sowie die Liegenschaftsverwaltung zu meinem Verantwortungsgebiet. Zusätzlich hält die Stiftung eine Beteiligung an einem Forstpflanzenunternehmen, das in Österreich Marktführer ist und seit 3 Jahren auch verstärkt in Deutschland tätig ist. Umsatzmässig und von der Mitarbeiter- anzahl das grösste Unternehmen ist RiceTec, ein technologiebasiertes Saatgutunternehmen, das hochwertige Hybrid-Reisprodukte u.a. in den USA, Südamerika und Indien produziert und vermarktet. In langjährigen Züchtungsprogrammen entwickelt RiceTec Hybridsaatgut, das u.a. folgende Merkmale aufweist: Hoher Kornertrag, Krankheitsresistenzen, gute Kornqualität und bessere Standfestigkeit. Seit Anfang des Jahres habe ich den Vorsitz des Verwaltungsrates von RiceTec übernommen. Dieses Unternehmen beschäftigt mich momentan am meisten: ich bin relativ viel unterwegs, die Arbeit macht mir aber grossen Spass.

exclusiv: 15. August Staatsfeiertag, sind Sie in Liechtenstein und was bedeutet dieser Tag für Sie persönlich?
S.D. Prinz Constantin von und zu Liechtenstein: Wir haben seit langem eine Reise geplant, sind am 15. August unterwegs und können dieses Jahr leider nicht in Vaduz sein. Ein Entscheid, der uns sehr schwer gefallen ist. Mit einer Geste unterstreicht Prinzessin Marie die Worte ihres Gatten. Grundsätzlich ist es für uns immer ein sehr schönes Familienfest. Als Liechtensteiner glaube ich, dass es ein Tag ist, an dem man sich bewusst mit der Geschichte, mit der Identität und mit den Chancen und  Herausforderungen des Landes beschäftigt. Wir kommen immer sehr gerne am Staatsfeiertag nach Vaduz, sind sozusagen «Stammgäste». Persönlich ist der Staatsfeiertag für mich auch eine schöne Gelegenheit, «alte» Freunde zu sehen, zum Beispiel aus der Schulzeit, die ich, aufgrund meiner Reisetätigkeiten, unter dem Jahr nicht oft treffen kann. Mit ihnen am Staatsfeiertag auf der Schlosswiese anstossen zu dürfen ist für mich immer eine besonders grosse Freude.
exclusiv: Wir bedanken uns für den herzlichen Empfang und das Interview.                                                                                     

Seit über 300 Jahren fest verwurzelt in der Geschichte Wiens, beeindrucken die zwei Palais der fürstlichen Familie Liechtenstein durch die Aufsehen erregende Symbiose von Natur, Architektur und Meisterwerken der Kunstgeschichte.
Das eindrucksvoll restaurierte Gartenpalais mit dem Herkulessaal und den Damenappartements steht mit seinem weitläufigen Park als innovativer Veranstaltungsrahmen für 10 bis 1600 Gäste zur Verfügung. Aussergewöhnliche Veranstaltungskonzepte lassen Momente zu Erinnerungen werden. Die beispiellose Atmosphäre vermittelt einen Eindruck der fürstlichen Lebenswelt. Das Herzstück des Gartenpalais, die private Kunstsammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein, umfasst Meisterwerke von der Frührenaissance bis zum Hochbarock. Das Gartenpalais und die fürstliche Kunstsammlung sind ausschliesslich im Rahmen gebuchter Führungen und Veranstaltungen geöffnet und zu besichtigen.
Der Garten ist von 7.00 bis 20.30 Uhr öffentlich zugänglich.

Das Stadtpalais Liechtenstein ist ein weiteres Baujuwel der Fürstlichen Familie in exquisiter Wiener Innenstadtlage und gilt als erstes bedeutendes Bauwerk des Hochbarock in Wien. Barocke Stuckdecken fügen sich mit dem üppigen Neorokoko-Interieur, der Original-Möblierung sowie den raffinierten Parkett- böden Michael Thonets zu einem harmonischen Ganzen und eröffnen Einblicke in bereits vergangene Epochen. Die Top-Lage in der Wiener Innenstadt, die aussergewöhnlichen Prunkräume und ausgewählte Meisterwerke der Fürstlichen Sammlungen aus der Periode des Klassizismus und des Biedermeier machen das Stadtpalais Liechtenstein zu einem neuen Highlight und Geheimtipp für exklusive Veranstaltungen für bis zu 500 Gäste. Für Kunstinteressierte ist das Baujuwel im Rahmen gebuchter Führungen zu besichtigen.

Weitere Informationen unter: www.palaisliechtenstein.com


fotos + text: © exclusiv

 




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