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Fürstentum Liechtenstein

Aus der Regierung

Regierungsrätin
Marlies Amann-Marxer


Dass der 15. August für Liechtenstein ein ganz besonderer Feiertag ist, zeigt sich in allen Gemeinden des Landes.

Häuser, Strassen und auch die öffentlichen Busse, die am Staatsfeiertag ihre Gäste kostenlos fahren, sind beflaggt. Das Vaduzer Städtle ist eine einzige Fussgängerzone - die Menschen sind sichtlich in Festtagslaune und Begegnungen ergeben sich so zahlreich wie an keinem andern Tag im Jahr, denn am «Fürstenfest» sind einfach alle da. Für mich startet der Tag schon seit vielen Jahren mit dem offiziellen  Festakt am Vormittag auf der Schlosswiese. Im Beisein der Fürstenfamilie, der anderen Regierungsmitglieder, der Landtagsabgeordneten und zahlreicher weiterer Gäste aus dem In- und Ausland wird der Staatsfeiertag dort feierlich eröffnet. Anschliessend nutze ich jeweils gerne die Gelegenheit, mich auf der Schlosswiese mit den anderen Besuchern auszutauschen. Der Staatsfeiertag hat für viele Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner einen grossen symbolischen Gehalt. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen in unserem Land, die emotionale Verbundenheit eines kleinen Volkes als enge Schicksalsgemeinschaft wird sichtbar und erlebbar. Ebenso die Identifikation mit unserem Land, unserem Fürstenhaus und unseren Traditionen. Der 15. August ist ein Fixpunkt in fast jedem Kalender in Liechtenstein. Das gemeinsame Erleben des Festprogramms und des Feuerwerks ist für mich ein Höhepunkt des Jahres, weil es die Gemeinschaft festigt.

Regierungsrat
Dr. Mauro Pedrazzini


«Wir Liechtensteiner haben uns stets als eine grosse Familie gefühlt. Wir haben noch die Chance der Kleinheit und der Überschaubarkeit und des ständigen menschlichen Kontakts», sagte einst Fürst Franz Josef.

Die Wahrheit dieser Aussage zeigt sich heute noch - am liechtensteinischen Staatsfeiertag, wenn Alt und Jung unser Land auf der Schlosswiese und beim anschliessenden Fürstenfest feiern, aber auch während des Jahres, wenn schwierige Themen gemeinsam angepackt werden müssen.
Das erlebe ich zurzeit im Ministerium für Gesellschaft, das neben den Themen Soziales, Familien und Chancengleichheit auch das Gesundheitswesen umfasst. Aufgrund der Kleinheit unseres Landes sitzen die Verhandlungspartner in unterschiedlichen Konstellationen regelmässig an einem Tisch und haben die Chance, spezifisch auf liechtensteinische Verhältnisse ausgerichtete Lösungen zu erarbeiten. Und auch wenn sich jeder naturgemäss für seine eigene Position einsetzt, ist doch das Bewusstsein vorhanden, dass wir letztlich alle im selben Boot sitzen und uns Einzelkämpfe in der aktuellen Situation nicht weiterbringen.

Am Staatsfeiertag 2013 wünsche ich mir, dass sowohl ernsthafte Themen erläutert werden - ich denke da an den offiziellen Festakt am Morgen - als auch die Gemeinschaft, das Miteinander und die Geselligkeit gepflegt werden. Denn auch wenn es grosse Herausforderungen sind, mit denen unser Land zurzeit konfrontiert ist, sollen am Fürstenfest der Spass und die Freude ganz klar im Vordergrund stehen.

Regierungsrätin
Dr. Aurelia Frick


Um Liechtenstein für die Zukunft gestalten zu können, sind gesunde Staatsfinanzen eine absolute Voraussetzung.

Wir befinden uns im Unterschied zu vielen anderen Ländern in einer privilegierten Situation, weil wir die Sparmassnahmen aus einer Position der Stärke angehen können. Aber der Vorsprung, den wir mit den Reserven noch haben, ist schnell verspielt. Aus diesem Grund müssen wir rasch  und mit Überzeugung handeln. Die bisher bei den Sparmassnahmen nicht angetasteten Themen sind ebenfalls zu hinterfragen und auch in den meinem Ministerium zugeordneten Bereichen sind Kürzungen umzusetzen. Solche Einsparungen werden in den nächsten Jahren für viele einschneidende Folgen haben und bisher Gewohntes muss überdacht werden.
Für mich ist es dabei wichtig, dass wir in der Regierung eine klare Politik verfolgen und das nun notwendig gewordene Innehalten nutzen, um unsere Prioritäten zu hinterfragen und eventuell neu zu definieren. Es ist mir wichtig, gerade aus Sicht der Bildung, der Kultur und der Aussenpolitik die Situation dazu zu nutzen, Fragen neu zu stellen. Dabei dürfen wir die ureigensten Aufgaben, die ein Staat wahrnehmen soll und muss, nicht aus den Augen verlieren. Wir müssen insbesondere klar kommunizieren, wo unsere Prioritäten liegen, um so die politische Arbeit greifbarer werden zu lassen.
Ich möchte die Diskussion aber auch nutzen, um darauf hinzuweisen, dass es gerade die Aussen-, Kultur- und Bildungs- politik sind, die für die Eigenständigkeit sowie Einzigartigkeit des Landes stehen und die Gegenwart sowie die Zukunft unseres Landes entscheidend beeinflussen. Wir müssen es schaffen, diese zentralen Aufgaben unseres Staates auch mit geringer werdenden Mitteln noch klarer zu definieren. Die Frage, wie viel es davon braucht, führt auch zur Frage, wie wir uns als Bürger dieses Landes wahrnehmen und wohin wir in Zukunft wollen.
Der Staatsfeiertag gibt uns die Gelegenheit, ausserdem über unsere Rolle in der Welt nachzudenken. Gleichzeitig müssen wir uns bewusst werden, dass wir Verlässlichkeit und Solidarität nur glaubwürdig nach aussen vertreten können, wenn wir diese Werte auch im Lande selbst hochhalten. 


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