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Musikalische Visitenkarte des Landes:
das Sinfonieorchester Liechtenstein

 

 

 

 

Musikalische Visitenkarte des Landes: das Sinfonieorchester Liechtenstein

Das Sinfonieorchester Liechtenstein ist heute eine der bekanntesten Musikinstitution und integraler Bestandteil im Kulturleben des Fürstentums.

Seine Geschichte reicht in das Jahr 1988 zurück, als heimische Musiker und Musikfreunde das Liechtensteinische Kammerorchester gründeten. Bald war das zu einem Sinfonieorchester angewachsene Ensemble auch jenseits der Grenzen als kultureller Botschafter Liechtensteins mit Tourneen in die Schweiz, nach Österreich, Deutschland, Frankreich, Mazedonien und China aktiv und verwirklichte mehrere CD-Einspielungen. Neben Werken der Klassik und Romantik kommt dem Liechten- steiner Komponisten Josef Gabriel Rheinberger ein besonderer Stellenwert in der Repertoiregestaltung des Orchesters zu.

Per aspera ad astram

In den letzten vier Jahren hat das rund achtzig Musiker umfassende Sinfonieorchester Liechtenstein eine äusserst dynamische Entwicklung durchlaufen. Ziel der Neuerungen war es, Niveau, Aktionsradius und internationale Wahrnehmung zu erhöhen. Dies war umso wichtiger, als das Ensemble bis heute wenig staatliche Subventionen erhält und Qualität somit der beste Zukunftsgarant war und ist. 2012 wurde es von einem Ad-hoc-Orchester zu einem professionalisierten Klangkörper mit eigenem Chefdirigenten, administrativen Führungsgremien - angeführt von Stiftungsratspräsident Dr. Ernst Walch -, einer Orchesterakademie sowie einem Freundeskreis erweitert. Gelegenheitskonzerte und Mitwirkungen beim Chorseminar Liechtenstein und den Operetten Balzers und Vaduz wurden durch ein Freundeskreiskonzert sowie zwei eigenständige Konzertzyklen ergänzt.
Die dreiteilige sinfonische Abonnementreihe «SOL im SAL» in Schaan und vier «ERLEBE SOL»-Kammermusikmatineen im Rathaus Vaduz etablierten sich rasch als fixe Grösse im Konzertkalender Liechtensteins. Die Abonnementzahlen verzeichnen stetige Zuwächse und liegen derzeit bei über 95%.
Die vor drei Jahren geschaffene Orchesterakademie schlug eine Brücke von der Internationalen Musikakademie im Fürstentum Liechtenstein zum Sinfonieorchester, wo sich handverlesene Akademiestudenten im Orchesteralltag erproben können. Die Zusammenarbeit erwies sich rasch als Win-win-Situation: Während langgediente Musiker den Nachwuchs an ihrem Erfahrungsschatz teilhaben liessen, konnten etliche vakant gewordene Positionen schon bald mit Mitgliedern der Orchesterakademie nachbesetzt und das künstlerische Niveau beträchtlich gesteigert werden. Das Konzept ist inzwischen Vorbild für andere Orchester der Region geworden, die es zum Teil auch selbst übernommen haben.

Eine bedeutsame Rolle kam der Position des Chefdirigenten zu, welche der österreichische Dirigent und Pianist Florian Krumpöck von 2012 bis 2015 innehatte. Nach solistischen Auftritten bei berühmten Festivals und Konzerthäusern, wie u. a. den Salzburger und Bregenzer Festspielen, dem Kissinger Sommer, der Tonhalle Zürich oder dem Wiener Musikverein, beschäftigte er sich auf Anregung Daniel Barenboims zusehends auch eingehender mit dem Dirigieren. Beim Sinfonieorchester Liechtenstein legte er sein Hauptaugenmerk auf eine Qualitätssteigerung mittels intensiver Probentätigkeit, konsequenten Repertoireaufbaus sowie der Herausbildung eines eigenen Klangcharakters. Er leitete den Grossteil aller Abonnementkonzerte, wirkte mit jungen Orchestermitgliedern an den kammermusikalischen «ERLEBE SOL»-Matineen mit und trieb die Publikumsarbeit durch Schulbesuche, öffentliche General- proben und Einführungsvorträge aktiv voran. Gemeinsam mit dem Intendanten des Sinfonieorchesters gestaltete er auch die programmdramaturgische Linie, welche u. a. einen dreijährigen Schubert-Zyklus mit sämtlichen Sinfonien des Frühromantikers umfasste. Ende November 2014 dirigierte Florian Krumpöck an der Hochschule für Musik und Theater München ein Jubiläumskonzert zu Ehren des 175. Geburtstages von Josef Gabriel Rheinberger. Das erste Gastspiel des Sinfonieorchesters Liechtenstein in der Bayerischen Landeshauptstadt wurde vom Klassiksender des Bayerischen Rundfunks aufgezeichnet und übertragen. Mit dem Jahreswechsel wird der Taktstock an den deutschen Dirigenten Stefan Sanderling weitergereicht, der in den letzten Jahren bereits mehrfach mit dem Orchester zusammenarbeitete.

Der kulturelle Gewinn wurde sehr rasch von der Liechtensteiner Bevölkerung wie von den Nachbarn erkannt. Eine bewusste lokale Verankerung durch den bevorzugten Einsatz von Musikern aus der Region bei Neubesetzungen sorgte für eine Identifizierung der Bevölkerung mit «ihrem» Orchester, ein begrenztes Ticketkontingent und der ausschliessliche Vertrieb via Vorverkauf für volle Konzertsäle. Berühmte Gastsolisten wie Martina Filjak, Maximilian Hornung, Arabella Steinbacher, Ingolf Wunder, Philippe Bernold oder Radovan Vlatkovic trugen als Publikumsmagnete zusätzlich zum Erfolg bei. Ebenso grossen Anklang fand jedoch bald die solistische Einbindung prämierter Jungmusiker, wodurch man sich entschied, auch hier das Leitmotiv der Nachwuchspflege weiter zu stärken und grosse Solokonzerte nur mehr an Newcomer zu vergeben. So liess beim 3. «SOL im SAL»-Konzert am 17. November 2015 der 24-jährige belgische Violinist Marc Bouchkov die Orchestersaison ausklingen. Für das erste Abo-Konzert in der Saison 2016 wird der diesjährige Tschaikowski-Wettbewerbssieger, der Cellist und Stipendiat der Internationalen Musikakademie im Fürstentum Liechtenstein Andrei Ionita, erwartet.

FACTS:

Gründung 1988 (als Kammerorchester)
Stiftung Sinfonieorchester Liechtenstein
Zollstrasse 2, 9490 Vaduz, Fürstentum Liechtenstein

Stiftungsrat:
Dr. Ernst Walch, Präsident
Michael Gattenhof, Vizepräsident
William Maxfield, Vertreter des Freundeskreises
Werner Gloor, Vertreter des Orchestervorstandes

Orchestervorstand (bis Anfang 2016):
Szilárd Szigeti, Konzertmeister
William Maxfield, Vertreter der tiefen Streicher
Werner Gloor, Vertreter der Holzbläser samt Harfe
Maximilian Näscher, Vertreter der Blechbläser samt Schlagwerk

Chefdirigent: Stefan Sanderling (ab 2016)
Intendant und Geschäftsführer: Drazen Domjanic

Tel. +423 262 63 51 • Fax +423 262 63 54
info@sinfonieorchester.li • www.sinfonieorchester.li

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