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Die Fürstlichen Sammlungen

 

Liechtenstein / Wien

Die Fürstlichen Sammlungen

Die Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein umfassen Hauptwerke europäischer Kunst aus fünf Jahrhunderten und gehören zu den bedeutendsten Privatsammlungen der Welt.

Ihre Anfänge liegen im 17. Jahrhundert und wurzeln im barocken Ideal kunstsinnigen fürstlichen Mäzenatentums. Das Haus Liechtenstein hat dieses Ideal über Generationen konsequent gepflegt und die Bestände planvoll ergänzt.
Durch eine aktive Ankaufspolitik wird die Sammeltätigkeit heute fortgesetzt. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Verdichtung und Erweiterung bestehender Sammlungsschwerpunkte durch Kunstwerke von höchster Qualität und sorgt damit für eine nachhaltige Attraktivität der Fürstlichen Sammlungen.

Die Geschichte der
Fürstlichen Sammlungen

Über die Frühzeit der Sammlungsgeschichte sind relativ wenige Fakten bekannt.
Durch die Ehe mit Anna von Ortenburg kam Hans Mielichs «Porträt des Grafen Ladislaus von Haag» in den Besitz von Hartmann von Liechtenstein (1544-1585), der auch als Sammler von Büchern wichtige, heute noch existierende Bestände ins Haus brachte. Einen ersten Höhepunkt erfuhr die Sammlung an der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert. Aus einem Briefwechsel von 1597 zwischen Kaiser Rudolf II. und Karl I. von Liechtenstein, dem ersten von wahrer «Sammelwut» infizierten Fürsten, geht hervor, dass dieser in seiner Prager Residenz eine beachtliche Sammlung von Gemälden und Kunstkammerstücken besass. Karl I. betätigte sich aber nicht nur als Sammler, auch als Auftraggeber brachte er bedeutende Kunstwerke in seinen Besitz.

Wie sein Vater war auch Karl Eusebius I. von Liechtenstein ein leidenschaftlicher Sammler und der erste, der sich systematisch des Kunsthandels bediente, um an Kunstwerke heranzukommen. Karl Eusebius initiierte eine Vielzahl wichtiger Bauprojekte und engagierte als erster Fürst des Hauses Liechtenstein in grossem Stil Architekten, Steinmetze, Stuckateure und Maler. Sein Sohn Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein setzte den von seinem Vater eingeschlagenen Weg fort. Er liess zahlreiche Schlösser errichten und diese nach eigenen Vorstellungen dekorieren und ausstatten, darunter das Gartenpalais Liechtenstein in der Rossau sowie das Stadtpalais in der Bankgasse. Auf ihn geht der Erwerb wesentlicher Hauptwerke zurück, die auch heute noch den Ruhm der Fürstlichen Sammlungen ausmachen.
Mit Fürst Joseph Wenzel I. von Liechtenstein gewann die französische Kunst in der Sammlung an Bedeutung. Die zwei von Hyacinthe Rigaud geschaffenen Porträts des Fürsten zählen ebenso dazu wie die Emailletafeln von Pierre Courteys mit der Schilderung des Trojanischen Krieges, die zu den besten Limosiner Emaillearbeiten des 16. Jahrhunderts gehören. Aus Anlass seiner Ernennung zum kaiserlichen Botschafter am französischen Hof im Jahr 1737 liess der Fürst von Nicolas Pineau mehrere Prunkkarossen anfertigen, von denen als einzige der in der Sala Terrena des Gartenpalais Liechtenstein präsentierte Goldene Wagen erhalten ist. Fürst Joseph Wenzel gab auch das erste Inventar jenes Teils der Sammlung in Auftrag, der damals im Stadtpalais in der Bankgasse aufgestellt war. Damit erschien 1767 der erste, von seinem Galeriedirektor Vincenzo Fanti erstellte, gedruckte Katalog der Fürstlichen Sammlungen. Während der Regentschaft von Fürst Alois I. von Liechtenstein wurden die Sammlungen durch diverse Ankäufe sowie Auftragswerke bereichert. Ein besonderes Anliegen waren ihm die grafische Sammlung sowie die Bibliothek, die erstmals in ihrer Gesamtheit in dem 1792 in frühklassizistischem Stil umgestalteten Palais in der Herrengasse aufgestellt werden konnte.
Unter Fürst Johann I. von Liechtenstein erfolgte ab 1807 die Übersiedlung der Sammlungen ins Gartenpalais, wo für die Präsentation wesentlich mehr Platz zur Verfügung stand als in den beengten Räumlichkeiten des Stadtpalais. Als grosser Kunstliebhaber erweiterte er den Sammlungsbestand insbesondere im Bereich der holländischen und italienischen Malerei.

Fortsetzung Seite 12/13

Quentin Massys (niederländisch; Löwen 1466-1530 Antwerpen) Die Steuereintreiber, © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna

Peter Paul Rubens (flämisch; Siegen 1577-1640 Antwerpen)
Porträt des Albert (1614–1657)
und des Nikolaus (1618–1655) Rubens
© LIECHTENSTEIN. The Princely
Collections, Vaduz-Vienna

Foto: Fürst Franz Josef II. von und zu Liechtenstein © Information und Kommunikation der Regierung Fürstentum Liechtenstein

Fotos: © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna Text: © Mag. Alexandra Hanzl, MBA LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna

Fürst Karl I.
(1569-1627)

Fürst Karl Eusebius
(1611-1684)

Fürst Johann Adam Andreas I.
(1657-1712)

Fürst Anton Florian
(1656-1721)

Fürst Josef Johann Adam
(1690-1732)

Fürst Johann Nepomuk Karl
(1724-1748)

Fürst Joseph Wenzel
(1696-1772)

Fürst Franz Josef I.
(1726-1781)

Fürst Alois I.
(1759-1805)

Fürst Johann I.
(1760-1836)

Fürst Alois II.
(1796-1858)

Fürst Johann II.
(1840-1929)

Fürst Franz I.
(1853-1938)

Fürst Franz Josef II.
von und zu Liechtenstein
(1906-1989)

Fürst Hans-Adam II.
von und zu Liechtenstein
(geb. 14. Februar 1945)


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