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Fürstentum Liechtensein

Gedanken über Identität

«GRENZEN LOS - Globalisierung und Identität»
Sonderausstellung im Liechtensteinischen Landesmuseum

Ein neues Zeitalter. Vor rund 25 Jahren traten wir in ein neues Zeitalter ein, bezeichnet u.a. als Digitales Zeitalter. Dabei war das Jahr 1991 ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit. Am 6. August 1991 ging weltweit die erste Webseite des WorldWideWeb (WWW) online. Seitdem entwickelte sich das Internet rasant.
Am 1. Juli 1991 wurde der Warschauer Vertrag («Pakt») aufgelöst und im Laufe des gleichen Jahres wurden die einzelnen Teilrepubliken der Sowjetunion souveräne Staaten. Die in West und Ost geteilte Welt kam friedvoll zusammen. Gleichzeitig nahm die Verstädterung zu. Immer mehr Menschen strömen in die Städte und lassen sich dort nieder. Mittlerweile lebt die Hälfte aller Menschen in Städten. Viele vereinsamen darin.

Globalisierung und Identität
In dieser rasanten Globalisierungsphase wächst die Suche nach der «eigenen» Identität. Der Mensch möchte sich selbst finden und definieren sowie je nach dem auch abgrenzen, sei es als Individuum, als Gruppe, als Gemeinschaft oder als ein Zusammenschluss mehrerer Gemeinschaften. Globalisierung und Identität sind zu sehr wichtigen gesellschaftlichen Fragen geworden, denen in der Ausstellung «GRENZEN LOS - Globalisierung und Identität» nachgegangen wird. Die Ausstellung zeigt Leihgaben des deutsch-indonesischen Sammlers Dr. Wiyu Wahono, dessen Eltern aus China stammen. In seiner Begrüssungsrede bedankte sich Direktor Prof. Dr. Rainer Vollkommer im Namen des Landesmuseums bei Dr. Wahono, dass er diese einzigartige Ausstellung möglich macht. Anhand interessanter Werke wird punktuell, aber auch facettenreich die Frage nach der Identität in einer globalisierten Welt aufgeworfen. Das weite Spektrum an Gedanken ist der Sammlungspolitik von Dr. Wiyu Wahono zu verdanken, der versucht, den Zeitgeist aufzuspüren und in unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksweisen wie Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Videos, Computerarbeiten und Installationen zu fassen.

Dr. Wahono, der viele Jahre im Osten wie im Westen gelebt und gearbeitet hat und Werke unterschiedlichster kreativer Schöpfer aus beiden Welten zusammengetragen hat, bedankte sich an der Eröffnung zur Sonderausstellung bei Prof. Dr. Vollkommer für die Möglichkeit, seine Sammlung im Fürstentum Liechtenstein ausstellen zu können und bei den Sponsoren und Mitarbeitern des Liechtensteinischen Landesmuseums, ohne deren Unterstützung und Hilfe im Hintergrund die Ausstellung nicht möglich wäre.
Die Eltern von Dr. Wahono verliessen China nach dem zweiten Weltkrieg und suchten Zuflucht in Indonesien, wo er selbst als Staatenloser geboren wurde. Später lebte und arbeitete er 20 Jahre in Berlin, vielleicht erklärt dies seine Affinität für Kunstwerke, deren Formen und Inhalte Schwerpunkte zu Globalisierung und Identität setzen.
Die zeitgenössische Kunst ermöglicht uns den Zugang zu unseren eigenen Kulturen und setzt sich mit aktuellen, relevanten Fragen auseinander. Dr. Wahono: «Bevor ich mich entscheide, ein Kunstwerk zu kaufen, stelle ich mir die Frage, ob das Kunstwerk dem Zeitgeist entspricht. Ich denke, dass die Zukunft den Beginn des 21. Jahrhunderts als eine Zeit ansehen wird, in der die Globalisierung unser gesamtes Leben verändert hat und die Fragen von persönlicher und kultureller Identität entscheidende Betrachtungsweisen wurden. Des weiteren ist die rasante Entwicklung der Technik, die durch die Erfindung des Computers und des Internets wie auch durch die Entdeckung von DNA, um nur einige zu nennen, ein ikonenhaftes Signal, das unsere Zeit markiert. Deshalb sammle ich «Zeugnisse» unserer Zeit, Kunstwerke von Ryoji Ikeda, Narpati Awangga a.k.a. oomleo, Eduardo Kac, Natasha Abigail Koetin und Erwin Olaf um nur einige namentlich zu nennen.»

Kunstsammler Dr. Wiyu Wahono und Prof. Dr. Rainer Vollkommer,
Direktor des Liechtensteinischen Landesmuseums

GRENZEN LOS
Globalisierung und Identität

Bis 11. Juni 2017






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