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«In Touch – Begegnungen in der Sammlung» – Ein Dialog zwischen 40 ausgewählten Werken der Hilti Art Foundation – 16. Mai 2025 – 12. April 2026

«In Touch – Begegnungen in der Sammlung» – Ein Dialog zwischen 40 ausgewählten Werken der Hilti Art Foundation – 16. Mai 2025 – 12. April 2026

Dr. Karin Schick, Direktorin der Hilti Art Foundation
Dr. Karin Schick, Direktorin der Hilti Art Foundation

Ausstellung «In Touch» – Begegnungen in der Sammlung
16. Mai 2025 – 12. April 2026
HaF Hilti Art Foundation Vaduz

Bereits seit den 1970er-Jahren sammeln Mitglieder der Familie Hilti Kunst. Der systematische Aufbau einer Sammlung mit hochrangigen Kunstwerken begann 1997 und wurde ein Jahr später mit der Gründung der Hilti Art Foundation langfristig angelegt. Sie beinhaltet die Sammlung des Martin Hilti Familien-Trusts und die Privatsammlung Caroline und Michael Hilti.

Die Ausstellung «In Touch» versteht Kunst als kraftvollen Raum von Verbindungen, von Kontakt und Austausch. Sie ist die erste Präsentation von Dr. Karin Schick in ihrer Funktion als Direktorin der Hilti Art Foundation.

40 hochkarätige Gemälde und Skulpturen aus der Sammlung der Hilti Art Foundation umspannen rund hundert Jahre künstlerischen Arbeitens: 23 Künstler und Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts begegnen sich in ihren Werken und treten zugleich in einen Dialog mit uns. Mit besonderer Freude zeigt die Hilti Art Foundation eine ihrer jüngsten Erwerbungen: Max Beckmanns Gemälde Clown mit Frauen und kleiner Clown aus dem Jahr 1950, eines der letzten vor seinem Tod entstandenen.

Dr. Karin Schick, Direktorin der Hilti Art Foundation

Michèle Frey-Hilti
Michèle Frey-Hilti

Karin Schick studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Tübingen sowie als DAAD-Stipendiatin in Boston. Nach einem weiteren Stipendienjahr in Washington D.C. folgte der Abschluss der Promotion in Kunstgeschichte. Ab 2002 war sie als stellvertretende Direktorin am Kunstmuseum Stuttgart tätig, von 2006 an als Direktorin des Kirchner Museum Davos. Zwischen 2012 und 2023 leitete sie die umfangreiche Abteilung Klassische Moderne an der Hamburger Kunsthalle.

Einen Tag vor der Eröffnung führte Karin Schick Medienvertreterinnen und -vertreter aus dem In- und Ausland durch die Ausstellung «In Touch». Die Präsentation mit dem Untertitel Begegnungen in der Sammlung erstreckt sich über drei Etagen. Zum Auftakt begrüsste Michèle Frey-Hilti als Vertreterin der Eigentümerfamilie die Anwesenden und stand auch für Fragen zur Verfügung.

In ihren Ausführungen während des Rundgangs machte Karin Schick deutlich, dass es den Verantwortlichen der Hilti Art Foundation ein zentrales Anliegen sei, die Werke der Sammlung nicht nur zu bewahren, sondern aktiv zugänglich zu machen. Die Ausstellung solle Räume für Austausch und Begegnung schaffen – mit anderen Kunstwerken ebenso wie mit Schulen, Institutionen und Partnern. Kunst, so Karin Schick, überlebe nur durch den Dialog.

Die Ausstellung schlägt einen weiten Bogen über unterschiedliche Epochen hinweg und vereint sorgsam ausgewählte Werke zu einer feinen, vielstimmigen Komposition. Erstmalig wird dabei verstärkt mit begleitenden Texten gearbeitet: Neben den Gemälden finden sich Informationen zu Künstlerinnen und Künstlern, Werktitel, Entstehungsjahr und Technik. Die Besucher werden eingeladen, sich der Kunst auf verschiedenen Ebenen zu nähern – visuell, intellektuell und emotional.

Sie ist eine Hommage an grosse Künstlerinnen und Künstler und beeindruckende Werke, deren unvergleichliche Bildsprache, ihre Präzision sowie die Ausdruckskraft von Farbe und Form berühren und faszinieren. Kunst, so betonte Karin Schick, sei ein grosser Raum, in dem sich vielfältige Ausdrucksformen der Kunst begegnen. Es lohne sich, Zeit zu investieren, um die Kunstwerke in ihrer Lebendigkeit und Sensibilität wahrzunehmen. «In Touch» lädt alle ein, die Lust auf Kunst haben – zu neuen Begegnungen in der Sammlung.

Drei thematische Zugänge strukturieren die Ausstellung:

Drei thematische Zugänge strukturieren die Ausstellung:

Connected
Politische wie gesellschaftliche Umbrüche prägen den Beginn des 20. Jahrhunderts in Europa. Naturwissenschaft und Technik stellen Traditionen in Frage, und auch in den Künsten kommt es zu radikalen
Neuanfängen. Vereint im Glauben an die weltverändernde Kraft ihrer Arbeit bilden die Kunstschaffenden ein enges Netzwerk über Ländergrenzen hinweg. Sie inspirieren sich in einem lebendigen Austausch und organisieren sich in zahlreichen Vereinigungen. Auffallend viele Werke dieser Zeit haben den menschlichen Kontakt zum Inhalt, so etwa Wassily Kandinskys Gemälde Entre Deux. Immer wieder thematisiert die Kunst Harmonie und Gleichgewicht – ebenso wie Konflikt und Trennung.

Same, Same but Different
Stilvielfalt ist ein wesentliches Merkmal der Moderne. Künstlerische Positionen entstehen zwar zur selben Zeit, bilden aber nicht selten Gegensätze. Führt man Werke mit vergleichbaren Motiven zusammen, wird dies augenfällig: So zeigen in der Ausstellung vier Gemälde von Emil Nolde, Otto Freundlich, Lyonel Feininger und Max Beckmann jeweils ein Schiff auf bewegter See, jedoch in unterschiedlichen Graden der Abstraktion.
Drei Bronzefiguren von Germaine Richier, Max Beckmann und Willem de Kooning thematisieren seelisches Leid, finden dafür aber verschiedene Formen und Haltungen.

Across Time
Zu jeder Zeit haben sich Kunstschaffende an ihren Vorgängern orientiert und von ihnen gelernt. Zum Ende des 20. Jahrhunderts sind sie sich der Errungenschaften der Moderne bewusst, die bereits als »klassisch« gilt, und knüpfen forschend an sie an. Die Ausstellung präsentiert exemplarisch eine Paarung: Gotthard Graubner und Lovis Corinth. Graubner befasste sich intensiv mit der Kunstgeschichte, mit Maltheorien und Malweisen. Seine besondere Neigung zu Corinth als Maler von Atmosphäre, Farbe und Licht wird spürbar in seinen »Farbraumkörpern«, die aus sich heraus zu leuchten scheinen. Im Herbst 2025 wird es einen Wechsel in diesem Teil der Ausstellung geben: Mit Sean Scully und Paul Klee treten dann zwei weitere Künstler in einen überzeitlichen Dialog. Aus diesem Anlass lädt die Hilti Art Foundation am 26. November 2025 zu einem öffentlichen Gespräch mit dem Künstler Sean Scully.

Weitere Informationen, Termine und Hinweise zu Führungen finden Sie unter: www.haf.li

Quelle Text: haf.li und exclusiv, Fotos © exclusiv

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