Erst sind da nur leuchtende Augen. Hier ist ein Schnurren, da ein leises Fauchen zu hören. Im silbrigen Licht des Vollmondes einer sternenklaren Nacht verwandelt sich ein Londoner Schrottplatz zum Ballsaal der Jellicle-Cats – in England kindersprachlich abgeleitet von «dear little cats». Wir würden wohl einfach Mietzekatzen sagen. Mit schwindelerregend akrobatischen Choreografien, Zaubertricks und schwingenden Hüften wetteifern die Charakterkatzen um die Gunst ihres weisen Anführers, Kater Old Deuteronomy. Er wird die eine Katze erwählen, die das Wunder der Wiedergeburt erleben darf! Nach und nach stellen sich die Samtpfoten vor. Und wenn sich dann die ausgestossene alternde Diva Grizabella nach vorn traut und von glücklicheren Tagen singt, wird es mucksmäuschenstill: Mit «Memory» schenkt sie dem Publikum einen der grössten Momente der Musicalgeschichte.
Zeitlose Melodien und einzigartige Choreografien in einer frischen Produktion
Im September 2025 ist der Klassiker im englischen Original im Theater 11 Zürich zu erleben – und das in der ebenso authentischen wie aufgefrischten Erfolgsproduktion vom Londoner West End, die 2015 als «Bestes Musical Revival» für den Laurence Olivier Award nominiert war. Grundlage für dieses Original war die Gedichtsammlung Old Possum´s Book of Practical Cats des Katzenliebhabers und Literaturnobelpreisträgers T.S. Eliot. Der Dramaturg und Regisseur Trevor Nunn entwickelte daraus ein Konzept, das Eliots Sprachgenie würdigt und gleichzeitig auf der Bühne funktioniert. Passend dazu komponierte Andrew Lloyd Webber sein musikalisches Meisterwerk – ein Genre-Mix mit einzigartigen Melodien, die längst selbst zu Klassikern geworden sind. Gillian Lynnes bahnbrechende Choreografien und die charakteristischen Kostüme von John Napier, der auch das das eindrucksvolle Bühnenbild schuf, komplettieren das Gesamtkunstwerk: Eine spielerische Vereinigung aus katzenhaften Bewegungen und menschlichen Eigenschaften.