Zum Inhalt springen

Schlossgarage

Schlossgarage

Content


Der Genfer Autosalon und sein Comeback

Der Genfer Autosalon und sein Comeback

Der Genfer Autosalon und sein Comeback

Nach einer vierjährigen Pause wurden die Tore der Palexo-Hallen wieder geöffnet. Auf der Website der «GENEVA INTERNATIONAL MOTOR SHOW» ist folgendes zu lesen: «Hier beeinflusst die Vergangenheit die Gegenwart, und die Gegenwart ebnet den Weg für eine nachhaltige Zukunft. GIMS 2024 Auto.Future.Now ist das Tor, durch das wir in die aufregende Zukunft des Automobils eintreten, auf die wir alle gewartet haben.» Ja, der Genfer Autosalon ist zurück – doch viele namhafte Automarken fehlen.

Von den grossen europäischen Autoherstellern sind lediglich Dacia und Renault vertreten. Nach dem offensichtlichen Fernbleiben der automobilen Marktführer waren die Veranstalter gefordert, den traditionellen Salon in Genf konzeptionell auf eine neue Basis zu stellen. Alexandre de Senarclens, Präsident der Trägerstiftung des Genfer Salons, brachte es auf den Punkt: «Mit unserer Neuausrichtung möchten wir die Automobilhersteller nach Genf zurückholen. Ich hoffe, dass uns dies mit unserem Konzept gelingt.» Im Klartext stehen die Themenbereiche «Adrenaline Zone», «Design District», «Mobility Lab», «Next World» und «Classics Gallery» im Vordergrund.

«Car of the Year 2024»: Renault Scenic E-Tech

«Car of the Year 2024»: Renault Scenic E-Tech

Der Renault Scenic E-Tech 100% elektrisch ist Europas Auto des Jahres 2024. Jurymitglied Søren W. Rasmussen, FDM/Motor bei der Präsentation in Genf / Fotos: © exclusiv
Der Renault Scenic E-Tech 100% elektrisch ist Europas Auto des Jahres 2024. Jurymitglied Søren W. Rasmussen, FDM/Motor bei der Präsentation in Genf / Fotos: © exclusiv

Zum Auftakt des Medientages am Genfer Salon wurde der «Car of the Year 2024» gekürt. Der Renault Scenic E-Tech hat mit 329 Stimmen den ersten Platz erreicht. Der vollelektrische SUV wurde zum Besten der sieben Finalisten gewählt. Es ist das siebte Mal, dass Renault die Trophäe «Auto des Jahres» gewinnt, die bereits zum 61. Mal vergeben wird. An der finalen Show hatte Renault mit dem Stromer Scenic die Nase vorn. Die Franzosen setzten sich mit 21 Punkten Vorsprung im rein europäischen Wettbewerb gegen den 5er BMW und den Peugeot 3008 durch.

Der zweitplatzierte BMW 5er ist dem Renault Scenic mit insgesamt 308 Stimmen und 19 besten Stimmen dicht auf den Fersen, gefolgt vom neuen Peugeot 3008, der mit 197 Stimmen und 3 besten Stimmen den dritten Platz belegt. Die übrigen Finalisten für den Preis waren Kia EV9 (190 Punkte), Volvo EX30 (168), BYD Seal (131) und Toyota C-HR (127). In diesem Jahr waren vier der sieben Finalisten Modelle vollelektrisch, darunter der Gewinner, und die anderen drei hatten vollelektrische und/oder Plug-in-Versionen. Die Jury für das Auto des Jahres 2024 besteht aus 58 Mitgliedern, die 22 Länder vertreten.

Der grosse Spirit fehlt

Der grosse Spirit fehlt

Es gibt nur wenige Anlässe, zu denen das Deutschschweizer Publikum in Scharen an den Lac Léman reist, der Genfer Automobilsalon gehörte definitiv dazu. Über 10'000 Journalisten aus der ganzen Welt berichteten rund um den Erdball über den Genfer Autosalon. Über 600'000 Autofans liessen sich dieses glanzvoll inszenierte Spektakel nicht entgehen. Mit riesigen Shows und prominenten Gästen wurden die Autoneuheiten in Szene gesetzt und bis vor wenigen Jahren gewissermassen der automobile Frühling eingeläutet.

Auf dem weitläufigen Messegelände Palexpo inszenierten sich nicht nur hochkarätige Topmanager, die Crème de la Crème der Autokonstrukteure und die kühnsten Designer, sondern auch die Prominenz aus Showbusiness, Politik, Sport und Wirtschaft. Hier galt es nicht nur, sich über die neuesten Nachrichten in der Autowelt zu informieren, sondern auch in einem wahrhaftigen Schauspiel von «sehen und gesehen werden» das Rampenlicht zu erobern. Als ob die Bühne nur für sie geschaffen wurde, war es für die VIPs ebenso wichtig, das Auto auf atemberaubende Weise ins beste Licht zu rücken. Bevor die Tore zum «Geneva International Motor Show (GIMS)» für das Publikum geöffnet wurden, ging ein gigantisches Medien- und Branchentreffen über die Bühne. Im Viertelstundentakt fanden Pressekonferenzen statt. Früher spielten bei den Genfer Events haufenweise Pferdestärken und extravagante Formen zweifellos die Hauptrolle. Besonderes Interesse galt den Concept Cars, die erahnen liessen, in welche Richtung sich die Fahrzeuge der Zukunft entwickeln könnten. Genau vor hundert Jahren, im Jahr 1924, fand der erste «Salon International de l'Automobile de Genève» statt. Wie die Zukunft aussieht, hängt wahrscheinlich davon ab, wie gut das Comeback gelingt.

Text: © Angelo Umberg und Silvia Abderhalden, Fotos: © exclusiv

Footer