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Vorfreude auf die ICMA-Preisverleihungsgala in Vaduz

Vorfreude auf die ICMA-Preisverleihungsgala in Vaduz

Vorfreude auf die ICMA-Preisverleihungsgala in Vaduz

(v.l.) Alexa Ritter, Moderatorin, Dr. Ernst Walch, Präsident des Sinfonieorchesters Liechtenstein, Manfred Bischof, Bürgermeister von Vaduz
Zugeschaltet in einer Video-Liveschaltung: Remy Franck, Präsident, International Classical Music Awards (ICMA) und Paul Arni CEO des Veranstaltungshauptsponsors VP-Bank


Die International Classical Music Awards (ICMA) ist eine der bedeutendsten Preisverleihungen für klassische Musik in Europa. Jährlich kürt eine Jury bestehend aus 20 Experten der internationalen Fachpresse eine Reihe von Künstlern, die sich musikalisch in besonderer Weise hervorgetan haben. Dies geschieht in diesem Jahr im Rahmen eines feierlichen Preisverleihungs-Galakonzerts in Vaduz mit dem Sinfonieorchester Liechtenstein (SOL) als Gastgeber. Corona-bedingt wurde der Austragungstermin vom 18. April nun auf den 27. Juni 2021 verlegt. 

ICMA-Präsident Remy Franck betont: «Wir freuen uns sehr, das Sinfonieorchester Liechtenstein als Partner für die Preisverleihung und das Galakonzert 2021 gewonnen zu haben. Nachdem wir 2014 und 2015 durch mehrere Preisträger auf die Internationale Musikakademie in Liechtenstein aufmerksam geworden waren, arbeiten wir seit 2016 mit der Akademie zusammen, um unseren Discovery Award zu vergeben. In Drazen Domjanic haben wir einen überaus begeisterungs-fähigen Partner, der nicht nur das Unmögliche möglich macht, wenn es darum geht, Musik zu verbreiten und Musiker zu unterstützen, sondern mit dem wir die Meinung teilen, dass nur Exzellenz im Musikleben zu wirklich grossartigen musikalischen Erlebnissen führen kann. Wegen dieses Engagements haben wir ihn dieses Jahr mit einem Special Achievement Award ausgezeichnet.» 

Dr. Ernst Walch, dem Präsidenten des Sinfonieorchesters Liechtenstein, ist die Vorfreude deutlich anzumerken. «Die ICMA-Preisverleihung bringt europäische Spitzenmusiker zu uns nach Liechtenstein, erzeugt enorme mediale Resonanz und birgt für das SOL die grossartige Chance, sich als das zu präsentieren, was es in den vergangenen Jahren geworden ist – ein erstklassiges Sinfonieorchester, das keinen Vergleich zu scheuen braucht». Die Austragung der hochkarätigen Kulturveranstaltung wird durch die VP Bank ermöglicht, die als Hauptsponsor ihr langjähriges, kulturelles Engagement unterstreicht. Paul Arni betont dabei die Bedeutung des Sponsorings für das Finanzunternehmen: «Wir fördern seit Jahren nachhaltig junge Talente der klassischen Musik. Mit diesem Engagement unterstreichen wir unser Committment für ausserordentliche Leistungen in der klassischen Musik.» 

Auch die Gemeinde Vaduz als Austragungsort und Domizilsponsor sieht der Veranstaltung von hoher internationaler Strahlkraft mit Spannung entgegen. Immerhin reiht man sich ein in die Reihe der namhaften bisherigen «Gastgeber» wie bspw. Luzern, Mailand, Warschau und Leipzig. Dabei setzt man auf die vielen positiven Effekte in Bezug auf Wahrnehmung und Reputation des Kulturstandorts sowie auf die heimische Hotellerie und Gastronomie, zu deren Auslastung dieses Event unmittelbar beitragen wird. Bürgermeister Manfred Bischof: «Die International Classical Music Awards ist eine der bedeutendsten Klassikauszeichnungen der Welt. Dass die Preisverleihung und das Galakonzert in Vaduz stattfinden, ist eine grosse Anerkennung und Ehre für Vaduz als Kulturstadt. Ich freue mich, das Who is Who der klassischen Musik persönlich in Vaduz begrüssen zu dürfen». Die Pressekonferenz am 20. Januar 2021 im Rathaussaal Vaduz mit Vertretern des SOL, der VP-Bank und der Gemeinde Vaduz wurde online und per Livestream weltweit übertragen.

ICMA-Präsident Remy Franck, der der Pressekonferenz mittels Live-Schaltung zugeschaltet war, informierte die Öffentlichkeit über die Preisträger des Jahres 2021.

ICMA 2021 - DIE GEWINNER

Nachfolgend die Liste mit den ICMA-Gewinnern des Jahres 2021, bestimmt durch die Jury, die sich aus den Mitgliedern der folgenden Medien zusammensetzt: ANDANTE (Türkei) - CRESCENDO (Belgien) - DAS ORCHESTER (Deutschland) - DEUTSCHE WELLE (Deutschland) - GRAMOFON (Ungarn) - IMZ (Österreich) - MUSICAL LIFE (Russland) - MDR KULTUR (Deutschland) - MUSICA (Italien) - MUSIK & THEATER (Schweiz) - OPERA (Grossbritannien) - ORPHEUS RADIO (Russland) - PIZZICATO (Luxemburg) - POLISH RADIO CHOPIN (Polen) - RADIO 100,7 (Luxemburg) - RADIO ROMANIA MUZICAL (Rumänien) - RESMUSICA (Frankreich) - RONDO CLASSIC (Finnland) - SCHERZO (Spanien) - UNISON (Kroatien)

SPECIAL AWARDS

LIFETIME ACHIEVEMENT AWARD
Edita Gruberova, Sopran
Als eine der letzten echten grossen Operndiven triumphiert Edita Gruberova seit über fünfzig Jahren auf den Bühnen der ganzen Welt, indem sie die absolute Perfektion ihres Gesangs, die Reinheit ihrer Tonlage und die totale Einhaltung der dramatischen Gründe der Charaktere im italienischen Belcanto-Repertoire, in dem sie die unbestrittene Königin ist, unter Beweis stellt - aber wir sollten nicht den Witz und die Ironie vergessen, die sie in der deutschen und Wiener Operette stets an den Tag gelegt hat. Edita Gruberova ist ein Vorbild für alle jungen Sänger, die ihrem Beispiel folgen wollen.

ARTIST OF THE YEAR
Pablo Heras-Casado, Dirigent
In einer bereits schillernden Karriere hat der in Granada geborene Dirigent Pablo Heras- Casado grosse Vielseitigkeit in einem ungewöhnlich breiten Repertoire bewiesen, das von der Musik der Renaissance bis zu zeitgenössischen Kreationen reicht. Seine Zusammenarbeit mit den wichtigsten Orchestern und Ensembles der Welt sowie seine zahlreichen Aufnahmen machen den jungen spanischen Maestro zu einem der solidesten Werte der internationalen Szene.

YOUNG ARTIST OF THE YEAR
Can Cakmur, Klavier
Nach Studien an der Schola Cantorum in Paris und an der Liszt-Akademie in Weimar sowie bei Diane Andersen in Belgien hat der junge türkische Pianist Can Cakmur gerade eine vielversprechende Weltkarriere gestartet. Ausgestattet mit einer überragenden Technik ist er ein sensibler und rhetorisch begabter Musiker. Nachdem er im letzten Jahr einen ICMA Award in der Kategorie Solo Instrument erhalten hat, wird er in diesem Jahr mit dem ICMA Young Artist of the Year Award ausgezeichnet, was ebenfalls einmalig in der Geschichte unserer Awards ist.

DISCOVERY AWARD
Maya Wichert, Violine
Die junge deutsche Geigerin Maya Wichert hat schon viele begehrte Preise gewonnen. In ihrem jungen Alter schon eine erfolgreiche Solistin, spielt sie auch gerne Kammermusik. Sie überzeugte die ICMA-Jury mit ihrer feinen Technik und einem viel nuancierten, tief musikalischen Spiel.

LABEL OF THE YEAR
Berliner Philharmoniker Recordings
Die auf grosse Zyklen ausgerichteten Aufnahmen der Berliner Philharmoniker zeichnen sich durch eine anspruchsvolle Präsentation in luxuriösen Boxen mit Tonaufnahmen in hochauf-lösender Qualität und oft auch Videoaufnahmen aus. Sie werden mit einer ausführlichen Dokumentation über die Aufnahmen, die Interpreten und die Musik geliefert, die jede Veröffentlichung zu einem begehrten Sammlerstück macht.

ORCHESTRA AWARD
Marc Bouchkov, Violine
Der französisch-belgische Geiger Marc Bouchkov ist ein kompletter Musiker, der sich in Rezitalen und in der Kammermusik ebenso wohl fühlt wie als Solist mit Sinfonieorchestern. Seine Flexibilität der Stile macht ihn zu einem der bedeutendsten Solisten unserer Zeit.
Kian Soltani, Cello
Kian Soltani hat sich als einer der am sehnlichsten erwarteten jungen Cellisten unserer Zeit etabliert. Als Gewinner der renommiertesten Wettbewerbe, die seinem Instrument gewidmet sind, tritt er bereits mit den führenden Orchestern der Welt auf und hat bereits mit grossen Musikern wie Daniel Barenboim und Renaud Capuçon aufgenommen.

SPECIAL ACHIEVEMENT AWARD
Drazen Domjanic
Als Kulturmanager und Gründer der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein, des Kammerorchesters Ensemble Esperanza und mehrerer internationaler Musikfestivals erwies sich Drazen Domjanic als unermüdlicher und höchst erfolgreicher Förderer junger Talente. Unter seiner überaus dynamischen und inspirierten Leitung hat sich die Musikakademie in Liechtenstein zu einer Brutstätte für international erfolgreiche junge Musiker entwickelt, die das internationale Musikleben stetig bereichern.

SPECIAL ACHIEVEMENT AWARD
Ingolf Turban, Violine
Ingolf Turban ist einer der meistgespielten Geiger unserer Zeit. In einem sehr breiten und oft selten gespielten Repertoire werden seine Interpretationen für ihre technische Versiertheit und hochkommunikative Qualität gelobt. Er ist nicht nur ein virtuoser Interpret, sondern auch ein renommierter Pädagoge, der sein Können gerne an die jüngere Generation weitergibt, vor allem an der Internationalen Musikakademie in Liechtenstein.

AUDIO- UND VIDEOKATEGORIEN

EARLY MUSIC
Bonefont – Bruck – Gombert – Kerle – Lassus
Huelgas Ensemble, Paul van Nevel
Cyprès
Paul Van Nevel, eine lebende Legende der Alten Musik, hilft uns zusammen mit seinem Huelgas Ensemble, die Partituren von Simone de Bonefont wiederzuentdecken, eine wichtige Veröffentlichung des belgischen Labels Cyprès.

BAROQUE INSTRUMENTAL
Giuseppe Tartini: Violin Concertos
Chouchane Siranossian
Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon
Alpha
Als vielseitige Musikerin hat Chouchane Siranossian sowohl im klassischen Standardrepertoire als auch in der Barockmusik beachtliche Erfolge erzielt. Diese Tartini-CD ist ein wunderbarer Beweis sowohl für Siranossians herausragende Kunstfertigkeit als auch für Tartinis grossartige, aber immer noch unterschätzte Musik für Violine und Orchester. Mit ihrer charakteristischen Virtuosität brilliert Siranossian in den äusseren Sätzen aller Konzerte auf dieser Aufnahme und füllt die inneren Sätze gleichermassen mit immenser Lyrik. Chouchane Siranossians Spiel zeichnet sich durch grosse Natürlichkeit aus - eine Qualität, die unter modernen Barockgeigern sehr selten geworden ist - ohne jemals in Lässigkeit auszuarten. Andrea Marcon und das Venice Baroque Orchestra sind sehr inspirierte Partner für die Solistin und liefern eine geschmeidige und ausdrucksstarke Begleitung.

ex-aequo
The Berlin Album
Benda – Graun – Janitsch – Kirnberger – von Preussen – Schulz
Ensemble Diderot, Johannes Pramsohler
Audax
Mit The Berlin Album setzen der Geiger Johannes Prahmsohler und sein hochkarätiges Ensemble Diderot ihre Metropolen-Reihe fort. Nach dem Fokus auf Komponisten aus Dresden, Paris und London werfen sie hier einen Blick auf Triosonaten von Meistern wie Graun, Kirnberger, Benda oder Schulz. Ihre Interpretationen verbinden harmonisch Poesie, Reflexion und Virtuosität und bestechen durch ihre breite Palette an Farben und Schattierungen. Diese intimen Aufführungen betonen die melodische Schönheit der Musik.

BAROQUE VOCAL
La Francesina, Handel`s Nightingale
Sophie Junker
Le Concert de l`Hostel Dieu, Franck-Emmanuel Comte
Aparté
Élisabeth Du Parc war eine französische Sängerin, die für Händel während seiner letzten Jahre in London zu einer Art Muse wurde: Auf dieser Aparté-CD verblüfft die belgische Sopranistin Sophie Junker mit der Kunstfertigkeit, mit der sie eine sehr virtuose Gesangsschrift vorträgt, dank der totalen Beherrschung der Sprachen - Italienisch und Englisch - und der Fähigkeit, jedes technische Gerät zu einem expressiven Faktor zu machen. Alles in allem eines der besten Beispiele für Barockgesang der letzten Jahre.

VOCAL MUSIC
Anima Rara
Catalani – Giordano – Leoncavallo – Mascagni – Massenet – Puccini
Ermonela Jaho
Orquestra de la Comunitat Valenciana, Andrea Battistoni
Opera Rara
Die grossartige albanische Sopranistin Ermonela Jaho zeigt grosse dramatische Kunstfertigkeit. Ihr Charisma und ihre Fähigkeit, beim Zuhörer Gänsehaut und emotionale Anteilnahme auszulösen, zeichnen ihren hervorragenden Gesang aus, der von einem sehr charakteristischen und erkennbaren Timbre profitiert. Ihre durchweg warme und kraftvolle Stimme wird gleichmäßig über den gesamten Bereich des Sopranregisters projiziert und ist zu allen notwendigen dynamischen und farblichen Nuancen fähig.

CHORAL MUSIC
Igor Kuljeric: Glagolitic Requiem
Jakov Gotovac: Himna Slobodi
Kristina Kolar, Eric Laporte, Annika Schlicht, Ljubomir Puskaric, Chor des Bayerischen Rundfunks, Münchner Rundfunkorchester, Ivan Repusic
BR Klassik
Das glagolitische Requiem des kroatischen Komponisten und Dirigenten Igor Kuljeric verbindet glagolitische Melismen mit der Architektur und Form des lateinischen Requiems. Die Aufnahme lässt uns nicht nur ein wirklich herausragendes Werk entdecken, sondern auch diese Musik in einer sensiblen, packenden Interpretation hören. Der Dirigent Ivan Repusic wird dabei von guten Solisten, dem ausgezeichneten Chor des Bayerischen Rundfunks und dem sehr engagierten Münchner Rundfunkorchester gut unterstützt.

OPERA
Camille Saint-Saëns: Le Timbre d`Argent
Hélène Guilmette, Jodie Devos, Edgaras Montvidas, Yu Shao, Tassis Christoyannis
Jean-Yves Ravoux, Matthieu Chapuis
Accentus, Les Siècles, François-Xavier Roth
Bru Zane
Das Label Bru Zane bietet uns eine formidable Wiederentdeckung, Le Timbre d'Argent von Camille Saint-Saëns. Die Oper beginnt mit einer 12-minütigen, dramatischen und musikalisch sehr reizvollen Ouvertüre und enthält wunderbare Arien, Szenen und Refrains, die in der packenden, lebendigen Interpretation von Xavier-François Roth am Pult seines eigenen, sehr engagierten Orchesters Les Siècles bestens zur Geltung kommen. Die Besetzung ist aussergewöhnlich und unter den Sängern ist Jodie Devos, Young Artist 2015 der International Classical Music Awards.

SOLO INSTRUMENT
Maurice Ravel: La Valse, Miroirs - Igor Stravinsky: The Firebird, Petrushka
Beatrice Rana
Warner Classics
Nachdem die Pianistin Beatrice Rana im Alter von nur 18 Jahren den prestigeträchtigen Klavierwettbewerb von Montréal gewonnen hatte, schaffte sie den Sprung in den inneren Kreis der grossen internationalen Namen des Instruments. Wahrscheinlich das beste italienische Klaviertalent seit Maurizio Pollini. In dieser Aufnahme, die Ravel und Strawinsky gewidmet ist, beeindruckt sie nicht nur mit ihrer umwerfenden Virtuosität, sondern auch mit ihrer Reife in einem Repertoire, das so bekannt und doch so schwer überzeugend zu vermitteln ist.

CHAMBER MUSIC
Fantasque
Fauré: Violin Sonata No. 1 - Debussy: Violin Sonata - Ravel: Violin Sonata No. 2
Poulenc: Violin Sonata
Franziska Pietsch, Josu de Solaun
Audite
Von La Belle Époque bis zu den Jahren des Zweiten Weltkriegs spiegeln die Violinsonaten auf dieser CD die Stimmungen und Launen einer sich schnell verändernden Zeit wider. Franziska Pietsch und Josu de Solaun erkunden die Unterströmungen von Faurés bittersüsser Romantik, lassen Ravels Farben funkeln und genießen ihren Ritt durch Poulencs Raserei. Sie bringen einen frischen Sinn für Kühnheit und Beredsamkeit in bekannte Stücke.

CONCERTOS
Dmitri Shostakovich: Cello Concertos Nos. 1 & 2
Alban Gerhardt, WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste
Hyperion
Schostakowitschs existenziell gezeichnete Konzerte zählen selbst für gestandene Cellisten zu den grossen Herausforderungen. Gerhardts ausdrucksstarke Lesarten verbinden meisterhaftes Spiel mit einem Ton, der vom Fiebrigen bis zum Aufgerauten, vom Schlanken bis zum manchmal Scharfkantigen reicht. Ohne exzentrische Gesten bringt sein fliessendes, farbiges Spiel selten gehörte Intensität in die dunkel schattierte Klangwelt des Komponisten.

SYMPHONIC MUSIC
Beethoven: Symphonies Nos. 7 & 9 - Tchaikovsky: Symphonies Nos. 5 & 6
Franz Schmidt: Symphony No. 4 - Stephan: Music for Orchestra
Marlis Petersen, Elisabeth Kulman, Benjamin Bruns, Kwangchul Youn
Rundfunkchor Berlin, Berliner Philharmoniker, Kirill Petrenko
Berliner Philharmoniker Recordings
In einer phänomenalen Aufführung von Ludwig van Beethovens siebter Sinfonie kämpft Kirill Petrenko sozusagen um jeden Ton, um jede Phrase und leuchtet das Werk vollständig aus. Die Neunte pulsiert mit unglaublich klangvoller Rhetorik, die Apotheose ist ein einundzwanzigeinhalb Minuten langer Zustand von Glück und Freude. Petrenkos Wiedergabe von Franz Schmidts Vierter ist sehr emotional und ergreifend, und die der Fünften von Tschaikowsky ist dramatisch und ausdrucksstark. Rudi Stephans grandiose Musik für Orchester ist intensiv, temperamentvoll und farbenfroh, aber ebenso durchdrungen von raffinierter Transparenz.

CONTEMPORARY MUSIC
Thomas Adès: Powder Her Face, Berceuse, Mazurkas, In Seven Days
Kirill Gerstein, Tanglewood Music Centre Orchestra, Thomas Adès
Myrios
Längst ist bekannt: Thomas Adès hat in diesen für die Kompositionskunst schwierigen Zeiten eine eigene, eklektische Sprache gefunden und schafft Musik, die sowohl klanglich attraktiv als auch bedeutungsvoll ist. Dieses Programm vereint die verschiedenen Aspekte seines kreativen Wesens, erinnert an Schubert und Tango, an die Salon-Eleganz von Mazurkas (wenn auch in eine zeitgenössische Sprache übersetzt) und an das Flackern der Sterne. Dieses ungewöhnliche Set, bereichert durch den brillanten Pianisten Kirill Gerstein und Musiker des Tanglewood Music Center Orchestra, ist ein glanzvolles Schaufenster für das Werk dieses englischen Komponisten und der zeitgenössischen Musik im Allgemeinen.

ASSORTED PROGRAMS
Beethoven: Piano Concerto No. 4, Coriolan Overture
The Creatures of Prometheus Overture
Kristian Bezuidenhout, Freiburger Barockorchester, Pablo Heras-Casado
Harmonia Mundi
Kristian Bezuidenhout bringt Freude, Finesse und Lyrik in dieses oft aufgenommene Stück von Beethoven, und seine Interpretation ist so frisch und klingt so authentisch, dass man sich des Gefühls nicht erwehren kann, in das Wien der Beethoven-Ära gebeamt zu werden. Der Klang des Hammerflügels ist so lieblich, und die brillante Aufnahme von Klavier und Orchester wird der Schönheit der Stücke gerecht. Das Orchester unter der Leitung von Pablo Heras-Casado ist sehr aufnahmefähig, energisch und dynamisch und erweist sich als authentisches Ensemble ersten Ranges.

BEST COLLECTION
Dmitrij Kitajenko Collection
Bernstein - Butsko - Flyarkovsky - Gabeli - Kabalevsky - Khachaturian – Rachmaninov - Rimsky-Korsakov - R. Strauss - Theodorakis - Yanchenko Various soloists, Stanislavsky and Nemirovich-Danchenko Moscow Academic Music Theatre Orchestra,
Moscow Philharmonic Orchestra
Dmitrij Kitajenko
Melodiya
Dmitri Kitajenko hat sich von Beginn seiner Karriere an als Dirigent mit unglaublichem Charisma erwiesen, der jedes Werk in ein intensives Rampenlicht stellen und jedes Orchester zu Höchstleistungen anspornen kann. Darüber hinaus ist diese Box eine wahre Fundgrube an wunderbarer Musik, die die Weite von Kitajenkos Repertoire widerspiegelt und auch seine Entschlossenheit, westliche zeitgenössische Musik in die ehemalige Sowjetunion zu bringen.

HISTORICAL RECORDINGS
Live in Moscow 1951-1963 Dmitri Shostakovich: 24 Preludes and Fugues op. 87
Svjatoslav Richter, Emil Gilels, Tatiana Nikolayeva, Dmitri Shostakovich
Profil
Niemand spielt Schostakowitsch wie Schostakowitsch - offensichtlich. Aber dann gibt es da noch Emil Gilels und seine einzigartige Sicht auf Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen, sowie Tatiana Nikolayeva, die deren Uraufführung spielte. Und natürlich Svjatoslav Richter mit seinen vielgeliebten Interpretationen. Diese CD-Box bringt sie alle zusammen und erinnert das Schostakowitsch-liebende Publikum daran, dass es nichts gibt, was an Authentizität grenzt.

VIDEO PERFORMANCE
Rachmaninov: Piano concerto No. 3 + Etude-Tableau + Vocalise + Symphony No. 3
Denis Matsuev, Lucerne Festival Orchestra, Riccardo Chailly
Accentus Music
In dieser Live-Aufnahme von Rachmaninovs 3. Klavierkonzert ist Denis Matsuevs Spiel sowohl gefühlvoll als auch brillant. Riccardo Chaillys Lesart ist detailliert und äusserst farbenreich. Rachmaninovs dritte Sinfonie ist, obwohl am Vierwaldstättersee komponiert, zutiefst russisch, und Chailly bringt dies gut zum Ausdruck. Er sucht nicht das Spektakuläre oder die rasante Eleganz in Rachmaninovs Musik, sondern betont Klangfülle, Orchesterfarbe und Transparenz, so dass sich die einzelnen Sätze der Sinfonie wie ein üppiger Blumenstrauss präsentieren. Was diese Aufführung aber letztlich wirklich auszeichnet, ist das grossartige, phänomenale Spiel des Lucerne Festival Orchestra.

ex-aequo
Thomas: Hamlet
Stéphane Degout, Sabine Devieilhe, Laurent Alvaro, Sylvie Brunet-Grupposo Nicolas Legoux, Julien Behr, Jérôme Varnier, Yoann Dubruque, Kevin Amiel Choeur Les Eléments, Orchestre des Champs-Elysées
Louis Langrée, conductor
Cyril Teste, stage director
Naxos
Zu Unrecht mit Debussys berühmtem Witz bezeichnet («Ich kenne drei Arten von Musik: die gute, die schlechte und die von Thomas»), kehrt die Musik des französischen Komponisten mit einer Inszenierung seines Meisterwerks Hamlet auf die Bühne zurück, die das Publikum dank des sensiblen Dirigats von Louis Langrée, der intelligent-modernen Regie von Cyril Teste und vor allem des grossartigen Gesangs und der schauspielerischen Intensität von Stéphane Degout und Sabine Devieilhe in ihren Bann zog: eine echte Erlösung für den armen Ambroise Thomas!

VIDEO DOCUMENTARIES
Lucas Debargue – To Music
A film by Martin Mirabel
Naxos
In diesem Dokumentarfilm der Kategorie über Lucas Debargue, gedreht und inszeniert vom Zeitgenossen des Pianisten, Martin Mirabel, folgt die Kamera dem jungen Musiker bei Konzerten, Aufnahmen und sogar Spaziergängen, fängt seine originellen und paradoxen Urteile über Kunst ein und offenbart sein völliges Eintauchen in das, was den Sinn seines Lebens ausmacht. Die Jury schätzt sowohl die stilvoll gemachte visuelle Komponente des Films als auch die besondere Art des Filmens, die eine Wochenschau-Manier mit grossem Fokus auf die Details verbindet. Er offenbart die kreative Persönlichkeit eines Künstlers, der zu einem der grössten Musiker des 21. Jahrhunderts werden könnte.

Quellenangabe: Sinfonieorchester Liechtenstein, Florian Thierbach, KBB & Presse
Fotos: © Andreas Domjanic

 

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