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David gegen Goliath unter Stromern

David gegen Goliath unter Stromern

Dacia Spring versus Polestar 2
Der Stromer-Vergleich zwischen dem SUV-Einsteiger Dacia Spring und dem Polestar 2 erinnert an das Duell zwischen David und Goliath. Eines haben die beiden ungleichen Kontrahenden gemeinsam – sie werden in China produziert.

© Angelo Umberg

Während dem Dacia Stromer Spring - in Anlehnung an die weltbekannte Sage - die Rolle des Hirtensohns Davids zukommt, verkörpert der edle Polestar 2 Long Range Dual Motor Performance – den Part des Riesen Goliath. Sicher ist, dass der Dacia Spring apropos Elektromobilität vom Support des Mutterhauses Renault profitiert. Polestar kann dank der Verbundenheit mit Volvo ebenfalls auf einige Jahre Stromer-Erfahrung zurückblicken. Die kompakte Spring im SUV-Look überzeugt mit seinem kaum zu übertreffendem Preis-Leistungs-Verhältnis und der familienfreundliche Polestar 2 mit seinem Ambiente, dem Komfort sowie den technischen Finessen. Bezüglich Reichweite, Fahrkomfort und Serienausstattung hat der in China produzierte Schwede klar die Nase vorn. Kein Wunder ist doch der Polestar 2 rund dreimal teurer als der Dacia Spring.


Dacia Spring – Ideal für den Einstieg
Der Preis von rund 20 000 Franken für einen reinen Stromer kommt in diesem boomenden Segment einer Kampfansage gleich. Die im Rumänien beheimatete Renault-Tochter Dacia profitierte beim Einstieg ins Elektro-Business logischerweise vom Mutterhaus. Renault hat sich vor allem mit der Lancierung des Zoe einen Namen geschaffen und wesentlich zur Weiterentwicklung der Elektromobilität beigetragen. Mit den Kernkompetenzen von Dacia ausgerüstet, wird der Spring in China produziert. Cool und zugleich witzig kommt das SUV-Outfit des Newcomers daher. Auch wenn beim Spring bewusst auf Schnickschnack und teure Details verzichtet wurde und auch der Innenraum eher nüchtern daherkommt, hat der Dacia Potential. Optional sind ein digitaler Tacho und ein Multimediasystem mit Touchscreen zu haben. Sehen lassen darf sich das Platzangebot des kompakten Spring. In der vorderen Reihe steht dem Fahrer und dem Beifahrer genügend Raum zur Verfügung. Hinten wird's ein bisschen knapper. Dafür punktet der Dacia mit einem beachtlichen Ladevolumen. Die Leistung des Elektromotors mit 48 kW reicht für Ausfahrten bis gegen 230 Kilometer. Im Gegensatz zu den Beschleunigungswerten der Mitbewerber, muss man sich im Spring bis zum Erreichen von Tempo 100 km/h etwas gedulden. Mit rund einer Tonne Leergewicht hält der Spring den Gewichts-Minusrekord. Überzeugend präsentiert sich der Winzling aufgrund seiner Wendigkeit und Agilität im Stadtverkehr.

Dacia Spring Electric «Extreme»
Antrieb: Elektromotor mit 65 PS, Frontantrieb, Automatikgetriebe. Maximales Drehmoment: 125 Nm. Fahrleistungen: 0-100 km/h in 13,7 s, Spitze 125 km/h. Verbrauch: 14,5 kWh/100 km, Co2-Ausstoss: 0 g/km. Reichweite: 230 km. Leergewicht: 1050 kg. Masse: (L/B/H) 3,73 m/1,58 m/1,51 m. Kofferraum: 270-1100 l. Preis: 20 790 Franken (Spring «Expression» ab 19 990 Fr.).

Winnertyp Polestar 2 «Performance» 
Bei der Weiterentwicklung des Polestar haben die Autobauer alle Register gezogen. Kein Wunder werden die Qualitäten des reinen Elektro-Liners überall anerkannt und gewürdigt. Der eigenständige Trendsetter überzeugt mit einem modernen Outfit, angenehmen Komfort, dynamischen Fahreigenschaften und mit affinen Hightech-Lösungen. Gegenüber der ersten Auflage hat der Polestar 2 einen Quantensprung gemacht und damit die Basis gelegt, um im Stromer-Segment mitzuhalten. Anstatt des schwarzen Kühlergrills, repräsentiert die geschlossene Frontpartie das Polestar-Markengesicht. Sonst sind an der Aussenhülle - mit Ausnahme der geschmiedeten 20-Zoll-Performance Alufelgen - nur marginale Retuschen feststellbar. Innen punktet der Polestar 2 mit edlen Materialien, cleveren Details sowie einer perfekten Verarbeitung. Die Sitze sind anschmiegsam und bieten guten Seitenhalt. Vorbildlich sst das Raumangebot. Das Cockpit ist aufgeräumt und das Grestaltungskonzept logisch aufgebaut. Auch bezüglich Bedienbarkeit und Design überzeugt der bequeme Arbeitsplatz. Die ausgeklügelten Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer in kritischen Situationen.
Angeboten wird der rein elektrische Polestar 2 mit einem 69- oder 82 kWh Akku. Das Leistungsspektrum liegt zwischen 299 und 476 PS. Weiter ist er wahlweise mit Allrad oder Heckantrieb zu haben. Wer in unserer Gegend auf Nummer sicher gehen will, entscheidet sich für die 4x4 Ausführung. Hervorragend sind die Fahreigenschaften  des Crossovers. Obwohl seines Gewichts von rund 2,2 Tonnen lässt sich der Polestar 2 präzise um Kurven dirigieren. Wer gerne sportlich unterwegs ist, kommt mit dem Top-Version, ausgestattet mit dem Long Range Dual System und sagenhaften 476 PS auf die Rechnung. Von 0 auf 100 km/h wird man in 4,2 Sekunden katapultiert. Perfekt zum Polestar 2 passt das straff ausgelegte Fahrwerk.

Polestar 2 Long Range Dual Motor «Performance»
Antrieb: Zwei Elektro- Synchronmotoren mit 476 PS Gesamtleistung, Allradantrieb, Automatikgetriebe. Leistung: maximales Drehmoment 740 Nm. Fahrleistungen: 0–100 km/h in 4,2 s, Spitze 205 km/h. Verbrauch: 16,8 kWh/100 km, Co2-Ausstoss: 0 g/km. Leergewicht: 2200 kg. Masse (L/B/H) 4,61 m/1,80 m/1,47 m. Kofferraum: 407 – 1097 Liter. Preis 64 400 Franken (Einsteigermodell 48 900 Fr. Standard Range Single Motor).

Quelle: Text und Fotos © Angelo Umberg

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