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«Werke der Verbundenheit» – eine Retrospektive von Heinz P. Nitzsche bis 21. Dezember im domus in Schaan

«Werke der Verbundenheit» – eine Retrospektive von Heinz P. Nitzsche bis 21. Dezember im domus in Schaan

Der Künstler Heinz P. Nitzsche
Der Künstler Heinz P. Nitzsche

Sonntag, 30.11.2025 | 15:00 Uhr | Künstlergespräch im domus Museum und Galerie Schaan

Mit «Werke der Verbundenheit» präsentiert Heinz P. Nitzsche im domus Schaan eine Retrospektive, die den Blick auf menschliches Miteinander richtet. Das gleichnamige Kunstbuch begleitet die Ausstellung, vertieft die Themen, öffnet neue Perspektiven und lädt dazu ein, die Werke intensiver zu erfahren.
Mit der Eröffnung der Ausstellung «Werke der Verbundenheit» und der gleichnamigen Buchpräsentation feierte der in Vaduz aufgewachsene Künstler Heinz P. Nitzsche im domus in Schaan einen Abend voller Begegnung, Resonanz und tiefem menschlichem Miteinander. Seit über fünf Jahrzehnten widmet sich der Künstler dem Thema der Gemeinschaft, jenen unsichtbaren Fäden, die Menschen verbinden und in Bewegung halten. Seine Skulpturen, Reliefs und Bildwerke erzählen von Nähe und Distanz, von Gruppendynamik und Zwischenräumen, von der stillen Kraft des Zusammenhalts.

Ein eindrucksvolles Werk der Ausstellung ist die Bronzefigur «Equilibrium», ein Mensch im Rollstuhl, der auf zwei Rädern balanciert. Sie rückt das Thema Inklusion bewusst in den Mittelpunkt und lädt dazu ein, über gleichberechtigte Teilhabe und gesellschaftliche Präsenz aller Menschen nachzudenken, nicht als Forderung, sondern als stille, kraftvolle Geste des Miteinanders.

Von der ersten Skizze über plastische Modelle bis zu fertigen Skulpturen aus Gips, Beton oder Bronze verbinden die Werke präzises Handwerk mit tiefer Menschlichkeit. Die anonymisierten Figuren, die sich zueinander neigen, miteinander in Dialog treten oder in einer gemeinsamen Form Halt finden, sind sichtbare Verdichtungen dieses Gedankens. «Kunst kann Beziehungen gestalten», sagte der Beobachter menschlicher Nähe an der Vernissage. «Sie macht erfahrbar, dass wir einander brauchen und gemeinsam Form schaffen.»

Reden voller Bedeutung, Würdigung und persönlicher Verbundenheit

Reden voller Bedeutung, Würdigung und persönlicher Verbundenheit

Der Künstler Heinz P. Nitzsche eröffnete die Vernissage mit einem herzlichen Dank an alle, die zur Ausstellung beigetragen haben, an Weggefährten, Unterstützer und an die Mitwirkenden des Buchprojekts «Werke der Verbundenheit».

Anschliessend sprach Toni Büchel, Leiter Geschichte und Kultur der Gemeinde Schaan. Er betonte wie wichtig es sei, Zeichen zu setzen – für Verbundenheit, Solidarität und Zusammengehörigkeit. Beim Aufbau der Ausstellung habe er Nitzsches Werke intensiv betrachten dürfen: Kunstwerke, die in ihm Resonanz auslösen, Assoziationen wecken und in einer Zeit des Wandels auch Hoffnung vermitteln. «Es ist wohltuend, etwas so Manifestes zu sehen», sagte Toni Büchel, «etwas, das uns an das Gemeinsame erinnert.»
Altregierungsrat Manuel Frick, der im neuen Kunstbuch den Essay «Kunst ist Kommunikation» verfasst hat, näherte sich dem künstlerischen Schaffen von Heinz P. Nitzsche über drei persönliche Zugänge. Er sprach zunächst über die eindrucksvolle Bronzeskulptur «Wir – Menschengruppe», die im Vaduzer Haberfeld steht und bei deren Enthüllung er anwesend war. Das Werk sei ein sichtbares Zeichen für das, was Gemeinschaft im Kern bedeutet: Nähe, Zusammenhalt und Verantwortung.

Sein zweites Beispiel galt einem sehr privaten Werk: «zusammenrücken», einer kleinen Skulptur, die Manuel Frick selbst erworben hat und die in seinem Garten steht. Sie sei für ihn tägliche Inspiration und Erinnerung daran, wie wertvoll Beziehungen sind.
Als Drittes thematisierte er das Kunstwerk «Consilium», das anlässlich des 100-jährigen Staatsjubiläums zwischen Regierungsgebäude und Landtag eingeweiht wurde. Für Manuel Frick ist «Consilium» ein Denkbild von aussergewöhnlicher Strahlkraft. Ein Werk, das den Dialog zwischen den Staatsgewalten, aber auch den Dialog zwischen Menschen verkörpert. «Wenn Kunst Wertschätzung und Verantwortung auslöst», sagte er, «dann kann sie unglaublich viel bewegen.» Sein Dank richtete sich direkt an Heinz P. Nitzsche, dessen Schaffen das Land nachhaltig bereichere und Kunst für alle zugänglich mache. «Kunst darf kein Eliteprojekt sein.»

Ein Dialog zweier Künstler: «ZUSAMMEN»

Ein Dialog zweier Künstler: «ZUSAMMEN»

Ein Dialog zweier Künstler: «ZUSAMMEN»

Zum Abschluss sprach Gert Gschwendtner, Künstler und Wegbegleiter von Heinz P. Nitzsche. In der Ausstellung ist das gemeinsame Werk «ZUSAMMEN» der beiden zu sehen. Ein kraftvolles Sinnbild kollektiver Stärke und menschlicher Verflechtung. Er schilderte, wie die Zusammenarbeit auf der Überzeugung basiert, dass Verbundenheit nicht aus einem isolierten Ich entstehen kann. «Wenn wir uns als Teil vieler verstehen», sagte er, «entsteht dieses Zusammen – ein Denken und Fühlen, das in ein Wir führt.»

«ZUSAMMEN» ist nicht nur der Titel eines Kunstwerks, sondern Ausdruck einer Haltung. Es ist eine Hommage an die Schönheit des Gemeinsamen, an gegenseitige Verantwortung und an die Hoffnung, die aus Einheit wächst.
 
Materialität, Inklusion und Farbigkeit
Die Ausstellung zeigt auch die Vielfalt von Heinz P. Nitzsches Arbeit: Während viele Werke in Schwarz-Weiss gehalten sind, überraschen farbige Arbeiten wie «Transit», die das Zusammenspiel von Menschen in lebendigen Farben darstellen. Skulpturen wie «Equilibrium», eine bronzene Figur im Rollstuhl, rücken die gleichberechtigte Teilhabe aller in den Fokus und laden dazu ein, über das Miteinander in unserer Gesellschaft nachzudenken.

Das Buch: Eine Einladung zum Erleben
Das im domus präsentierte Kunstbuch «Werke der Verbundenheit» vertieft diesen Gedanken. Es zeigt Heinz P. Nitzsches künstlerischen Weg durch fünf Jahrzehnte und öffnet neue Zugänge zu seinen Arbeiten im öffentlichen und privaten Raum. Das Buch ist nicht nur Dokumentation, sondern Einladung, die Werke nicht nur zu sehen, sondern zu erleben, ihre Strukturen zu erfühlen und ihre Botschaften mitzunehmen.

Ausstellung im domus
Die Ausstellung «Werke der Verbundenheit» ist noch bis zum 21. Dezember im domus in Schaan zu sehen.
Ein Besuch lohnt sich – als Begegnung mit Kunst, die die Kraft hat, Menschen miteinander in Beziehung zu setzen.

Momente im domus Schaan

Momente im domus Schaan

Ein Blick zurück auf die Vernissage der Ausstellung «Werke der Verbundenheit» von Heinz P. Nitzsche im domus Schaan. Impressionen von der Eröffnung, den Gästen und den Werken, die Nähe, Resonanz und die Kraft des Miteinanders sichtbar machen.

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