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«Gemeinsam erinnern im Rheintal. 1938 bis 1945»

«Gemeinsam erinnern im Rheintal. 1938 bis 1945»

Vorne v.l.: Lic. phil. Ursula Stadlmüller, Museum Prestegg Altstätten; MA FH Margit Bartl-Frank, Museum Prestegg Altstätten; Barbara Thimm, Jüdisches Museum Hohenems; MA Geschichtsdidaktik Christina Nanz, Museum Prestegg Altstätten; PD Dr. Peter Geiger, Liechtensteinisches LandesMuseum; Hinten v.l.: Dr. Christa Köppel, Rheintaler Kulturstiftung; LL.B./BSc Sonja Arnold, Museum Prestegg Altstätten; Dr. Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems; Dr. Andrea Kauer Loens, Direktorin Liechtensteinisches LandesMuseum
Vorne v.l.: Lic. phil. Ursula Stadlmüller, Museum Prestegg Altstätten; MA FH Margit Bartl-Frank, Museum Prestegg Altstätten; Barbara Thimm, Jüdisches Museum Hohenems; MA Geschichtsdidaktik Christina Nanz, Museum Prestegg Altstätten; PD Dr. Peter Geiger, Liechtensteinisches LandesMuseum; Hinten v.l.: Dr. Christa Köppel, Rheintaler Kulturstiftung; LL.B./BSc Sonja Arnold, Museum Prestegg Altstätten; Dr. Hanno Loewy, Direktor Jüdisches Museum Hohenems; Dr. Andrea Kauer Loens, Direktorin Liechtensteinisches LandesMuseum

Erstmals finden sich Museen aus Liechtenstein, Österreich und der Schweiz zusammen und realisieren gemeinsam – 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs – ein grenzüberschreitendes Gedenkprojekt.

Haupt-Projektpartner sind das Museum Prestegg in Altstätten SG, das Jüdische Museum Hohenems und das Liechtensteinische Landesmuseum. Geplant sind drei Ausstellungen: Sie werden je eigenständig kuratiert, stehen aber in inhaltlichem Bezug zueinander und werden gemeinsam beworben. Damit wollen sich die Institutionen gegenseitig zu mehr Sichtbarkeit verhelfen und einander wechselseitig unterstützen.

Das Museum Prestegg wird in Kooperation mit mehreren Rheintaler Ortsmuseen eine Ausstellung zum Thema «Alltag in Kriegszeiten» organisieren; ebenfalls im Gebäude der Prestegg wird eine zweite Ausstellung zum Thema «Rettende Schweiz? Flucht im Rheintal» gezeigt. Diese wird vom Jüdischen Museum kuratiert. Ausserdem wird der Radweg «Über die Grenze», der 2022 als Projekt des Jüdischen Museums eröffnet wurde, mit zusätzlichen Fluchtgeschichten ergänzt.

Das Liechtensteinische Landesmuseum wird am Donnerstag, 8. Mai 2025 die Sonderausstellung «Nah am Krieg. Liechtenstein 1939 bis 1945» eröffnen. Unter dem Titel «Gemeinsam erinnern im Rheintal» werden die verschiedenen Aktivitäten zum Thema mit einem gemeinsamen visuellen Auftritt sowie einer Website (www.gemeinsam-erinnern.ch) kommuniziert. Gegenseitige Ticketvergünstigungen bzw. ein Kombi-Ticket, das zum Besuch aller drei Ausstellungen einlädt, sind in Planung.

Welche Bedeutung hat das Projekt «Gemeinsam erinnern im Rheintal. 1938 bis 1945»?

Die Vergangenheit verstehen
In einer Welt, die von Konflikten, Flucht und sozialen Spannungen geprägt ist, darf eines nicht vergessen werden: Die Geschichte. Das Projekt «Gemeinsam erinnern im Rheintal» zeigt, wie nah die Ereignisse von 1938 bis 1945 auch heute noch sind. Die Geschichten aus dem Rheintal sind nicht nur Regionalgeschichte - sie sind ein Spiegel globaler Herausforderungen.

Regional erinnern, global lernen
Das Rheintal war keineswegs isoliert, sondern Teil des Dramas des Zweiten Weltkriegs. Indem die Schicksale vor Ort wieder sichtbar gemacht werden, kann nachvollzogen werden, wie sich die «grosse Geschichte» von damals auf das persönliche Umfeld der Menschen im Rheintal ausgewirkt hat und teilweise bis heute auswirkt.

Für Menschlichkeit, Toleranz und Solidarität
In Zeiten von wachsendem Misstrauen, Polarisierung und neuen Krisen erinnert dieses gemeinsame Projekt an das, was wirklich zählt: Zusammenhalt, Empathie und Respekt. Durch die Wiederbelebung regionaler Geschichten schafft es eine Verbindung zwischen dem Gestern und dem Heute – gerade für die junge Generation.

Ein gemeinsames Projekt mit grosser Wirkung
Das Projekt ist mehr als nur drei Ausstellungen. Es ist eine Einladung, sich zu erinnern und gemeinsam nach vorne zu schauen. Im Rheintal, in Liechtenstein und darüber hinaus wird eine länderverbindende Erinnerungskultur geschaffen, die Grenzen überwindet und die Gemeinschaft stärkt.

Vergangenheit beleuchten, Zukunft gestalten
Das Projekt zeigt: Geschichte ist lebendig und wichtiger denn je. Gemeinsam kann regionale Geschichte entdeckt und daraus globale Perspektiven für eine friedlichere Welt entwickelt werden. 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist es nicht nur Zeit zu erinnern, sondern auch daraus Impulse zu gewinnen für unser künftiges Handeln.


Liechtensteinischen LandesMuseum
«Nah am Krieg. Liechtenstein 1939 bis 1945» Von Freitag, 09.05.2025 bis Sonntag, 11.01.2026.

Liechtensteinisches LandesMuseum

In den sechs Jahren des Zweiten Weltkrieges stand das Fürstentum Liechtenstein ständig in Gefahr. Wehrlos neutral lag das kleine Land mit seinen 11'000 Einwohnern zwischen dem kriegführenden Reich und der bewaffnet neutralen Schweiz. An die Eidgenossenschaft konnte man sich anlehnen. Vom Reich her drohte Anschluss. Diesen erstrebten hiesige NS-Anhänger, die Gesellschaft spaltend. Das Leben war schwierig, die Zukunft ungewiss, das Überleben unsicher, die Angst ständig. Der mörderische Krieg endete am 8. Mai 1945 in Europa, am 2. September in Fernost. Liechtenstein war davongekommen. Vor 80 Jahren. Die Ausstellung zeigt, wie man die Kriegszeit hier durchlebt hat, zu Beginn, in den Kriegsphasen mit Gefahren für Liechtenstein, in der äusseren Balance, im patriotischen Ringen, in der Bewältigung des Alltags. Auch wie man Flüchtlinge behandelte, wer an die Front zog, was Kunstwerke der Zeit aussagen, wie man den Übergang zum Frieden erlebte und wie man nun auf die Kriegszeit zurückblickt. Die öffentliche Vernissage findet am Donnerstag, 8. Mai 2025 um 18 Uhr statt.

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