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Renault setzt die Stromer-Offensive fort - Honda nimmt Fahrt auf

Renault setzt die Stromer-Offensive fort - Honda nimmt Fahrt auf

Der elegante Mégane E-Tech gegen den futurischen Honda e

Der Autobauer Renault macht das einzig Richtige, ergänzt die Stromer-Palette neben dem Zoe und dem Twingo mit dem Mégane. Generell senken die Franzosen kontinuierlich die Emissionen ihrer Modelle. Honda hat seinerzeit mit dem Insight Stromer-Erfahrungen gesammelt und hat den Ball mit dem e-Modell wiederaufgenommen.

© Angelo Umberg

© Angelo Umberg

Den Japanern ist es gelungen, mit dem futuristischen Stromer Honda für Aufsehen zu sorgen. Auch technisch mag der City-Stromer - ausser bei der Kilometerleistung - zu überzeugen. In einer anderen Liga spielt der Mégane E-Tech. Der dritte Stromer aus dem Hause Renault erfüllt in jeder Beziehung höchste Ansprüche.

Der Mégane setzt neue Massstäbe
Mit dem Zoe hat sich Renault im Kreise der Elektroautos einen Namen geschaffen und sich unter die Marktleadern etabliert. Nach dem Twingo gibt es jetzt auch den kompakten Mégane in einer reinen Stromer-Version. Zuvor rüsteten die Franzosen den Crossover Captur und den Familienlaster Mégane mit Plug-in-Hybrid-Systemen aus, die rein elektrisch Fahrten bis 65 Kilometer zuliessen. Für viele Automobilisten bedeutete dies, dass die Alltagskilometer mehrheitlich rein elektrisch und somit umweltfreundlich gefahren werden konnten.

Mit dem ursprünglichen Mégane hat die E-Tech Version wenig zu tun. Gewachsen sind der Radstand und aufgrund der Batterie im Bodenbereich ist der E-Tech etwas höher. Die schmalen LED-Scheinwerfer, die breite Frontpartie und das futuristische Heck verleihen dem Mégane ein modernes Outfit. Sehr gut aufgehoben sind die Passagiere im grosszügigen Innenraum. Die Sitze sind bequem und die Materialien hochwertig. Das Cockpit ist aufgeräumt, mit virtuellen Instrumenten, einem riesigen Touchscreen und Assistenzsystemen ausgestattet. Der Kofferraum bietet genügend Stauraum. Der Renault-Tugenden, sportliche Fahrzeuge zu bauen, wird wiederum nachgelebt. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Ingenieure der Abstimmung des Fahrwerks. Um das Mehrgewicht der Batterien zu kompensieren, ersetzt eine neue Mehrlenker-Aufhängung die Kurbellenker-Hinterachse. Der Mégane E-Tech Electric wird in den Versionen «Equilibre», «Techno» und «Iconic» sowie mit einer 60 kWh-Batterie mit einer Reichweite von rund 450 Kilometern angeboten. Mit dem cleveren Energiemanagement sorgen die Ingenieure für mehr Fahrkilometer. Renault gewährt für die Batterien eine Achtjahres-Garantie, die bereits bei einem 30-prozentigen Verlust zur Anwendung kommt.

Renault Mégane E-Tech «Iconic»
Antrieb: Synchron-Elektromotor mit 160 kW/218 PS Leistung, Lithium Ion-Batterie, Frontantrieb. Leistung: max. Drehmoment 300 Nm. Fahrleistungen: 0-100 km/h in 7,4 s, Spitze 160 km/h. Homologierte Reichweite: 450 km. Verbrauch: 18,3 kWh/100 km. Co2-Emissionen: 0 g/km. Batteriekapazität: 60,0 kWh. Ladezeit: Schnellladestation DC 130 kW (0-80 %) in 42 Min. / DC 130 kW (0-100 %) in 1 Std. 14 Min. / Haushaltsteckdose 2.3 kW in 30 Std. 28 min. Leergewicht: 1783 kg, Masse: L/B/H: 4,20 m/1,77 m/1,50 m. Kofferraum: 440 - 1332 Liter. Preis: 46 000 Franken (Einsteigermodell «Equilibre» 40 000 Franken).

Der Honda e weckt Emotionen
Wo der Honda e auftaucht, zieht er die Blicke auf sich. Auffällig sind beim kompakten Viertürer die pulsierende Front mit den kreisrunden LED-Scheinwerfern. Gewisse Parallelen sind zum Civic der 70er Jahre auszumachen. Markant ist die unter einer Klappe auf der Fronthaube versteckte Öffnung für den Ladestecker. Wo ansonsten die Seitenspiegel platziert sind, haben die Japaner Ausbuchtungen angeordnet, in deren die eingebauten Kameras die Spiegel-Funktion virtuell übernehmen. Dadurch reduziert sich der Luftwiderstand frappant. Das Innenleben des Honda-e präsentiert sich eher schlicht und aufgeräumt. Die klaren Linien und das Panoramadach sorgen dafür, dass man die Raumverhältnisse auf eine angenehme Art wahrnimmt. Spartanisch aber durchaus bequem präsentieren sich die Sitze. Das Cockpit ist klar strukturiert und übersichtlich. Die Farbmonitore links und rechts des breiten Armaturenbretts geben die Aussenwelt gestochen scharf wieder.
Als eine der Zutaten des «Advanced»-Pakets gibt es auch einen digitalen Innenspiegel mit Kamerabild, das von einer Heckkamera gespeist wird und ein extrem breites Bild des Verkehrs hinter dem Auto zeigt. Der Spiegel kann per Knopfdruck vom analogen aufs digitale Bild umgestellt werden. Die einzelnen Anzeigen können je nach Geschmack und Laune des Fahrers programmiert werden. Durch das Umlegen der Rücksitzlehne lässt sich der Kofferraum erweitern. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten setzt Honda beim Stromer auf den Heckantrieb. Dadurch sind durchdrehende Räder tabu. Dank der idealen Gewichtsverteilung, lässt sich der Flitzer präzise um Kurven lenken. Per «Single Pedal Control» lässt sich der Honda e im Stadtverkehr durch das Loslassen des Gaspedals verlangsamen.

Honda e «Advance»
Antrieb: Elektromotor (Gleichstrom-Ausgang) mit 113 kW/154 PS Leistung. Lithium Ion-Batterie, Heckantrieb. Leistung: max. Drehmoment 315 Nm, Fahrleistungen: 0-100 km/h in 8,3 s. Spitze 145 km/h. Reichweite: 211 km. Verbrauch: 17,8 kWh/100 km. Co2-Emissionen: 4 g/km. Batteriekapazität: 35,5 kWh, Ladespezifikation: 6,6 kW. Leergewicht: 1527 kg. Masse: L/B/H 3,90 m/1,75 m/1,51 m. Kofferraum: 171 - 861 Liter. Preis: 43 600 Franken (Einsteigermodell «Honda e» 39 900 Franken).

Quelle: Text und Fotos © Angelo Umberg

 

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