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Liechtensteinisches LandesMuseum – «Mittelalter am Bodensee – Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall»

Liechtensteinisches LandesMuseum – «Mittelalter am Bodensee – Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall»

Liechtensteinisches LandesMuseum – «Mittelalter am Bodensee – Wirtschaftsraum zwischen Alpen und Rheinfall»

Eröffnung Mittwoch, 27.09.2023 (v.l.) Alexander Muxel, Interims-Geschäftsführer des Liechtensteinischen LandesMuseums; Urban B. Eberle Honorarkonsul der Republik Frankreich im Fürstentum Liechtenstein; Dr. Sarah Leib, Leiterin Archäologie, Amt für Kultur; Manuel Frick, Minister für Gesellschaft und Kultur; Laurent Alberti Generalkonsul von Frankreich für die Schweiz und Liechtenstein

Die Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum in Zusammenarbeit mit der Abteilung Archäologie im Amt für Kultur beleuchtete mittelalterliche Lebenswelten in den Ausstellungen «Mittelalter am Bodensee – Handel zwischen Alpen und Rheinfall» und «Stadt Land Burg». Rund 150 faszinierende Fundstücke aus der Zeit um 1000 bis 1500 aus vier Ländern erzählen vom Handwerk und dem Handel, von mittelalterlichen Städten und Burgen.

Lebenswelt Mittelalter

Lebenswelt Mittelalter

Das 12. Jahrhundert war geprägt von einem starken Bevölkerungswachstum, dem Ausbau ländlicher Siedlungen, der Erschliessung neuer Siedlungsräume in höheren Lagen und der Gründung neuer Städte und Burgen. Dennoch wohnte nur ein kleiner Anteil der Bevölkerung in diesen repräsentativen Bauten. Schätzungen zufolge lebten im Mittelalter 80–90 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Siedlungen. Auch im heutigen Liechtenstein war die mittelalterliche Lebenswelt von einer naturnahen Agrarwirtschaft geprägt.

Wanderausstellung «Mittelalter am Bodensee. Handel zwischen Alpen und Rheinfall»
Im Mittelalter entwickelte sich die Region zwischen Alpen und Bodensee zu einem eng verflochtenen und bedeutenden Wirtschafts-, Transit- und Handelsraum. Städte rund um den Bodensee schlossen sich zu Bünden zusammen, führten teilweise ein einheitliches Währungssystem ein und bildeten Drehscheiben für den regionalen und internationalen Handel. Textilien wurden bis auf die Krim, nach Nordafrika und ins östliche Mittelmeer gehandelt. Regional spezialisierten sich die Menschen im Rheintal auf den Weinanbau und im St. Galler Fürstenland und im Thurgau war der Getreidebau weit verbreitet. Der Transport von Waren und Rohstoffen erfolgte über die Landstrassen, auf Flüssen und über Seen. Das heutige Land Liechtenstein liegt an einer bedeutenden Nord-Süd-Verbindung. Der Weg führt von Süddeutschland, durch das Rheintal und über die Alpen nach Norditalien. Ein Dutzend archäologische Institutionen und Museen aus vier Ländern entlang dieses «Handelswegs» haben sich zusammengetan und erzählen anhand von rund 150 ausgewählten Fundstücken vom regen Handel, der beeindruckenden Handwerkskunst und der mittelalterlichen Lebenswelt zwischen Alpen und Rheinfall.

Begleitausstellung «STADT LAND BURG»
Weite Teile Europas erlebten in der Zeit vom 11. bis zum 14. Jahrhundert einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, der ein deutliches Bevölkerungswachstum mit sich brachte. Neue Lebensräume in Höhenlagen wurden erschlossen, Produktions- und Anbaumethoden verbessert, bestehende ländliche Siedlungen ausgebaut, neue Städte gegründet und Burgen errichtet. Auch Liechtenstein ist reich an Burgen. Ihre Anfänge gehen bis in die Zeit der Hochblüte des Burgenbaus im 12. und 13. Jahrhundert zurück. Damals bildeten sich im Gebiet des Alpenrheintals zunehmend grössere Landesherrschaften heraus. Im Jahr 1180 erhielten die Herren von Schellenberg einen Teil des Gebiets des heutigen Liechtenstein durch Schenkung von Kaiser Friedrich I. Die Grafschaft Vaduz entstand 1342. Als sichtbaren Ausdruck der Herrschafts- und Machtansprüche trieben die Adelsfamilien den Bau von repräsentativen Wehrbauten voran. Welche Rolle kam den mittelalterlichen Burgen in der damals ländlich geprägten Region zu? Wie gestaltete sich das Leben auf den Ansitzen? Wie gehen wir heute und in Zukunft mit dem einzigartigen Kulturgut um? Diesen und anderen Fragen wird in dieser Begleitausstellung nachgegangen. Wir laden Sie ein auf eine mittelalterliche Entdeckungsreise durch die Burgenlandschaft Liechtensteins.

Internationale Kooperation
Die Wanderausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Kantonsarchäologie St. Gallen, des Kulturmuseums St. Gallen, der Kantonsarchäologie Schaff hausen, des Museums zu Allerheiligen Schaff hausen, des Amtes für Archäologie Thurgau, des Archäologischen Dienstes Graubünden, des Rätischen Museums, des Vorarlberger Museums, des Liechtensteinischen LandesMuseums, der Archäologie im Amt für Kultur, Liechtenstein, des Archäologischen Landesmuseums Baden-Württemberg und des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart. Parallel dazu zeigt die Abteilung Archäologie im Amt für Kultur in Zusammenarbeit mit dem Liechtensteinischen LandesMuseum die Begleitausstellung «STADT LAND BURG».

Veranstaltungsprogramm
Die Ausstellung wird von einem vielseitigen Veranstaltungsprogramm begleitet. Sämtliche Informationen finden Sie auf www.landesmuseum.li.

Escape Room
Einen Bogen in die interaktive Gegenwart schlägt ein integrierter «Escape Room», welcher tief in die Vergangenheit eintauchen lässt.

Die Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum dauert von Donnerstag, 28. September 2023 bis zum Sonntag, 14. April 2024.

Quelle: Liechtensteinisches LandesMuseum, Alexandra Tichy, Marketing, Communication & PR Manager, Fotos: © Silvia Abderhalden

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