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S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein
am 18.3.2020 zur Coronavirus Krise



Liebe Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner

Die Welt ist von der grössten Epidemie in ihrer jüngeren Geschichte betroffen. In dieser ausserordentlichen Lage ist es mir ein Anliegen, mich auf diesem Wege an Sie zu wenden. Eine besondere Herausforderung dieser Epidemie ist, dass die Bekämpfung des Virus auf vielen Annahmen beruhen muss, weil vieles noch unbekannt ist. So kann aus heutiger Sicht niemand sagen, wie gross die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Krise sein werden – auch weil niemand weiss, wie lange sie dauern wird.

In einer solchen Situation gilt es, kühlen Kopf zu bewahren sowie Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbereitschaft gegenüber dem Nächsten zu zeigen. Eine solche ausserordentliche Lage benötigt auch ausserordentliche Massnahmen. Diese sind für jeden von uns in der einen oder andern Art schmerzlich und einschneidend. Aber sie sind dringend und notwendig. Je besser sich ein jeder an die Anweisungen der Regierung und der Behörden hält, desto geringer werden die negativen Auswirkungen sein.

Die Regierung hat verschiedenste Anordnungen zur Verhinderung einer raschen Ausbreitung des Virus getroffen. So müssen die physischen Kontakte auf das absolute Minimum beschränkt werden, sowohl im Privatleben als auch im Berufsleben. Dort, wo Kontakte stattfinden, muss auf die Einhaltung eines genügenden Abstands zwischen Personen und auf eine gute Handhygiene geachtet werden. Ich bitte Sie alle, diese Massnahmen konsequent einzuhalten, gleichzeitig aber den sozialen Kontakt über das Telefon und die sozialen Medien weiter zu pflegen.

Wir haben es hier mit einem neuen Krankheitserreger zu tun, über den die Wissenschaft noch nicht viel weiss. Es gilt aber als gesichert, dass Personen mit Vorerkrankungen und Personen über 65 Jahre viel häufiger schwere Beschwerden entwickeln als der Rest der Bevölkerung. Daher ersuche ich diese Personen ganz besonders, ihre physischen Sozialkontakte auf das absolut nötige Minimum einzuschränken. Um die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitswesens zu erhalten, ist es wichtig, dass die Anzahl gleichzeitig auftretender schwerer Erkrankungen möglichst gering gehalten wird. Bitte nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und schützen Sie sich selbst und andere.

Neben den gesundheitlichen müssen wir auch die wirtschaftlichen Folgen der Krise bewältigen. Dazu hat die Regierung bereits ein Paket von Massnahmen für die Wirtschaft wie eine erleichterte Kurzarbeitsentschädigung und die Unterstützung bei der Überbrückung von finanziellen Engpässen geschnürt. Zum Glück können wir der Krise dank unseres gesunden Staatshaushaltes und der hohen Reserven unter sehr guten finanziellen Voraussetzungen entgegentreten. Wichtig wird sein, dass der Landtag das Massnahmenpaket möglichst schnell bewilligt und berechtigte Unterstützungsleistungen ebenso rasch und zielgerichtet ausgeschüttet werden.

Liebe Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner

Wir gehen durch eine schwierige Zeit, diese Krise stellt uns alle vor grosse Herausforderungen. Ich appelliere an Sie, in der Umsetzung der nötigen Massnahmen zusammenzustehen und sich verantwortungsbewusst und solidarisch zu zeigen.
Es ist mir ein persönliches Anliegen, an dieser Stelle all jenen herzlich zu danken, die in dieser Krisenzeit Besonderes leisten – von der Regierung und den Behörden über die Gesundheits‐ und Notfalldienste bis zu den vielen Freiwilligen. Wenn ein jeder in seinem Bereich und nach seinen Möglichkeiten Besonderes leistet, werden wir die Krise gut bewältigen. Dafür wünsche ich unserem Land und uns allen Gottes Segen.

Quelle und Video: www.fuerstenhaus.li



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