Haben wir Kulturjournalismus in Liechtenstein?
Diese provokante Frage von Katrin Hilbe leitete die Podiumsdiskussion ein und sorgte für angeregte Debatten. Die anwesenden Medienschaffenden verteidigten ihre Arbeit und betonten, dass über Kultur regelmässig berichtet werde. Regierungsrat Manuel Frick räumte ein, dass Kulturjournalismus in Liechtenstein vorhanden sei, jedoch mit «Luft nach oben». Dies war der Ausgangspunkt für eine tiefere Diskussion über die Definition von Kulturjournalismus und dessen Bedeutung für Kunst- und Kulturschaffende.
Finanzierung als Kernproblem
Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Frage nach fehlenden Ressourcen. Während Kulturschaffende Plattformen benötigen, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen, argumentierten Medienvertreter, dass Kulturjournalismus ebenso wie andere Bereiche Kosten verursache. Wer bezahlt? Diese Frage brachte auch das Thema Medienförderung ins Spiel. Konkrete Lösungsansätze blieben an diesem Abend jedoch aus. Dennoch bot die hitzige Diskussion zahlreiche Denkanstösse – sowohl für die Teilnehmenden als auch für das Publikum.
Ein Abend voller Impulse
Auch wenn die Veranstaltung keine abschliessenden Antworten liefern konnte, so wurde eines deutlich: Kulturjournalismus spielt eine Schlüsselrolle für die Sichtbarkeit und Wertschätzung kultureller Arbeit. Ob und wie Liechtenstein diesen Bereich in Zukunft stärken kann, bleibt eine offene, aber dringend notwendige Diskussion. Die Veranstaltung verdeutlichte, dass Kulturjournalismus ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Infrastruktur ist – zugleich aber mit finanziellen und strukturellen Herausforderungen zu kämpfen hat. Es liegt nun an der Politik, den Medien und den Kulturschaffenden selbst, innovative Lösungen zu entwickeln, um diesen Bereich zu stärken.