Wo Hilfe Zukunft schafft – Begegnungsabend des Vereins für humanitäre Hilfe Liechtenstein
(v.l.) Tanja Cissé, Schwester Edith, Alexandra Jehle, Mutteroberin Schwester Pauline, Julia Thöny
Wo Hilfe Zukunft schafft – Für bessere Lebensbedingungen in Burkina Faso
Vaduz – Am Montagabend, 11. August 2025, verwandelte sich das Vadozner Huus in einen Ort der Begegnung, des Austauschs und der bewegenden Geschichten. Der Verein für humanitäre Hilfe Liechtenstein (VfhH) hatte eingeladen – und rund 30 Gäste folgten der Einladung, um zwei besondere Frauen kennenzulernen: Mutteroberin Schwester Pauline und Schwester Edith vom Orden der Sœurs de l’Immaculée Conception (SIC) aus Burkina Faso.
Seit der Vereinsgründung 2001 verbindet die beiden Schwestern und den VfhH eine enge Partnerschaft. An diesem Abend gaben sie den Besucherinnen und Besuchern einen unmittelbaren Einblick in ihre Arbeit – und in die Lebensrealität eines Landes, das von kulturellem Reichtum, aber auch von grossen Herausforderungen geprägt ist.
Nach der Begrüssung durch Vereinspräsidentin Tanja Cissé nahm ihre Tochter Lina, Kinderbotschafterin des Vereins, das Publikum mit auf eine kurze «Reise» nach Burkina Faso. Mit Zahlen, Fakten und persönlichen Eindrücken zeichneten Mutter und Tochter gemeinsam ein lebendiges Bild des westafrikanischen Staates.
Besonders eindrücklich waren die Worte von Schwester Edith, die bereits zum sechsten Mal in Liechtenstein zu Gast war. In klarem Deutsch sprach sie über die angespannte Sicherheitslage, über den Alltag unter der Bedrohung des Terrorismus – einer Gefahr, die Christen und Muslime gleichermassen betrifft. Sie schilderte, wie erschütternd es sei, dass Waffen ins Land gelangen, während es an Nahrungsmitteln und Medikamenten fehlt. Und doch überwog in ihren Schilderungen die Hoffnung: «Wir sehen jeden Tag, dass unser Einsatz etwas verändert – Leben für Leben, Familie für Familie, Gemeinschaft für Gemeinschaft.»
Im weiteren Verlauf berichteten die Verantwortlichen des Vereins von wichtigen Entwicklungen: der offiziellen Registrierung als NGO in Burkina Faso, der Verleihung der höchsten Ehrenauszeichnung «Ordre de l’Étalon Chevalier» im Februar 2024 und einem Wechsel in der Geschäftsführung. Julia Thöny, Tochter eines Gründungs- und langjährigen Vorstandsmitglieds, übernimmt künftig die Leitung – mit spürbarer Begeisterung und langjähriger Verbundenheit zur Arbeit des Vereins.
Die anschliessende Projektvorstellung – vom Zentrum für Kinder in Not (LSI) über das medizinische Zentrum Shalom bis zu Bildungs- und Einkommensprogrammen – erhielt durch die Erzählungen der Schwestern und die Fragen der Gäste eine besondere Tiefe. Zahlen wurden zu Gesichtern, Statistiken zu bewegenden Geschichten.
Beim Apéro klang der Abend in geselliger Atmosphäre aus. Zwischen feinen Häppchen und traditionellen burkinischen Säften mit Hibiskusblüten und Ingwer entstanden angeregte Gespräche. «Es war sehr eindrücklich, aus erster Hand zu hören, wie die Situation vor Ort aussieht und was unsere Unterstützung bewirkt», fasste eine Besucherin ihre Eindrücke zusammen.
Der Begegnungsabend endete, wie er begonnen hatte – herzlich, inspirierend und mit der klaren Botschaft: Es ist viel erreicht worden, doch die Hilfe bleibt unverzichtbar.
Weitere Informationen und Unterstützungsmöglichkeiten: www.vfhh.li
Transparenzhinweis: Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit dem VfhH, Julia Thöny, Alexandra Jehle, Silvia Abderhalden, Fotos: © Silvia Abderhalden