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Liechtensteinisches LandesMuseum

Griechische Ikonen

Die Ikonenmalerei ist ein geheiligtes Handwerk, das zu Beginn der Ikonenverehrung überwiegend nur in Klöstern ausgeübt wurde.

Die Sonderausstellung «Griechische Ikonen» im Liechtensteinischen LandesMuseum zeigt einen repräsentativen Querschnitt sakraler Bildwerke der orthodoxen Kirche.

Es gibt neben kleineren Gruppierungen drei grosse Gruppen von Ikonen: griechische, koptische und russische.

Diese Einteilung entspricht geographischen Regionen. Jede hat ihre eigene stilistische Entwicklung. Die Maltechnik der Ikonenmalerei stammt aus dem alten Ägypten. Die bekanntesten Beispiele sind die «Portraits von Fayum», gemalt in Enkaustik (Wachsmalerei). Der ikonographische Ursprung kommt hauptsächlich aus dem Römischen Reich. Von den Darstellungen Jesu, wie auch den meisten anderen Themen in der Ikonenmalerei, übernimmt die christliche Kunst – bis auf die christlichen Attribute bzw. Details – sehr viele Elemente von der römischen Ikonographie.

Die Ausführung der Malerei entsprach sehr strikten Regeln, um geweiht werden zu können, welche in einem Buch, dem «Podlinik», festgelegt sind. Jeder Ikonentyp musste seiner Vorzeichnung genauestens entsprechen. Dies ist der Grund, warum sich Ikonen im Laufe der Jahrhunderte kaum verändert haben.

Die Auswahl für diese Ausstellung trifft repräsentative sowie ausgesprochen seltene Ikonen. Die gezeigten Ikonen sind alle «griechischen» Ursprungs, d.h. sie stammen ebenso aus dem heutigen Griechenland, wie dem ganzen Balkangebiet inklusive Bulgarien. Die Ikonen sind aus zwei der grössten Sammlungen Europas. Die Ausstellungsobjekte zeugen von den Auftraggebern für Ikonenmalerei: die Kirche, die Aristokratie sowie das einfache Volk.

Prof. Dott. Stephan Harlacher, Kurator der Sammlung «Sophia», spricht zum Thema griechische Ikonen.

Hl. Nikolaus von Myra, des Wundertäters, Balkan, 16. Jh., 176 x 78 cm, Tempera auf Kreidegrund, Goldgrund geschnitzt und modelliert, Doppeladler geschnitzt und bemalt im unteren Teil

Deesis, Balkan, Ochrid, Ende 16. Jh., 99 x 69 cm, Tempera auf Kreidegrund, Rahmen geschnitzt Deesis heisst auf Russisch und Griechisch: Fürbitte

Mutter des Trostes, Candia/Kreta ca. 1465, 48 x 37.3 cm, Eitempera auf Kreidegrund, Hintergrund vergoldet,Gewandfalten in Muschelgold

Hl. Georg der Drachenbezwinger, griechisch, um 1650-1700, 49.2 x 36 cm, Tempera auf Kreidegrund

Die Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum dauert bis Sonntag, 10. Januar 2021.

text: © prof. dott. st. harlacher / fotos: © llm, sven beham

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