Liechtensteinisches LandesMuseum
Die CURTA – Made in Liechtenstein
Wie aus der genialen Idee eines Erfinders ein Industrieprodukt in Liechtenstein wurde.
Die CURTA ist die kleinste, industriell gefertigte, mecha- nische Rechenmaschine der Welt, die in grossen Stückzahlen gebaut wurde. Nach Ende des zweiten Weltkriegs hörte die Fürstliche Familie von Liechtenstein, welche auf der Suche nach der Ansiedlung von neuen Betrieben in Liechtenstein war, von einem kleinen Rechenwunderwerk des Erfinders Curt Herzstark. Die Gespräche führten 1946 zur Gründung der Contina AG und dem Bau eines Produktionsbetriebs für Büro- und Rechenmaschinen in Mauren.
Eine grosse Hürde beim Aufbau der Produktion war das Fehlen von qualifizierten Fachkräften im Lande. Daher wurden in der Contina AG schon von Beginn an Lehrlinge ausgebildet. Curt Herzstark zog sich nach erfolgreichem Aufbau der Produktion der Rechenmaschinen und einigen turbulenten Entwicklungen bei der Finanzierung der Contina AG aus der Firma zurück. Die bald CURTA genannte Rechenmaschine wurde zum einzigen je in grossen Mengen hergestellten mechanischen Taschen-rechner der Welt. Sie kam vor allem bei Kaufleuten, Technikern, Architekten, Ingenieuren, Chemikern und Wissenschaftlern zum Einsatz. In der Ausstellung werden erstmals alle originalen Modelle der Entwicklungsgeschichte gezeigt. Das wirtschaftliche Umfeld, der Werdegang des Industriebetriebes und der Lebenslauf des Erfinders werden anhand von einzigartigen Objekten, Fotos, Filmen und Dokumenten dargestellt.
Die Ausstellung «Die CURTA – Made in Liechtenstein» im Liechtensteinischen LandesMuseum dauert bis Sonntag, 29. August 2021
Weitere Informationen unter: www.landesmuseum.li
(v.l.) Prof. Dr. Rainer Vollkommer, Direktor des Liechtensteinischen LandesMuseum,
Dipl. Ing. Hansjörg Nipp, Kurator der Ausstellung, Jasmin Collini Heidegger Stiftungs-rats-Präsidentin des Liechtensteinischen LandesMuseum, foto: © exclusiv
Prototyp Sömmerda in der Hand des Erfinders
Nach seiner Haft im Konzentrationslager Buchenwald liess Curt Herzstark Prototypen seiner Rechenmaschinen, die er dort konstruiert hatte, bauen. Das Bild zeigt einen solchen Prototypen in der Hand des Erfinders. Herzstark führte ihn 1946 Fürst Franz Josef II auf Schloss Vaduz vor. Quelle: Schreibmaschinenmuseum Beck
Curta 1 und Curta 2
Es wurden zwei verschiedene Grössen der Rechenmaschinen gebaut. Die Curta 1 (links) hat 8 Eingabestellen und kann Resultate bis 11 Stellen anzeigen. Die Curta 2 (rechts) hat 11 Eingabestellen und kann Resultate bis 15 Stellen anzeigen. Sie hat also einen grösseren Rechenbereich. Die Maschinen unterschieden sich auch in ihrer Grösse: Curta 1: Ø 53 mm, Höhe 85 mm Curta 2: Ø 65 mm, Höhe 90 mm Quelle: Dipl. Ing. Hansjörg Nipp
Contina Gebäude 1948
Das Betriebsgebäude der Contina AG in Mauren wurde 1948 fertig gestellt. Die Firma wurde 1946 von der Fürstlichen Familie zum Bau von Rechenmaschinen gegründet. Quelle: Schreibmaschinenmuseum Beck
Herzstark im Büro um 1948
Direktor Curt Herzstark in seinem Büro (um 1948) in der Contina AG. Herzstark brachte seine Erfindung ein und baute die Firma auf. Quelle: Schreibmaschinenmuseum Beck
Produktion in der Contina AG in Mauren