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Lernhub für ukrainische Schülerinnen und Schüler entwickelt sich weiter

Lernhub für ukrainische Schülerinnen und Schüler entwickelt sich weiter

Regierungsrätin Dominique Hasler nahm aktiv beim Unterricht mit den ukrainischen Kindern und Jugendlichen teil.
 Regierungsrätin Dominique Hasler nahm aktiv beim Unterricht mit den ukrainischen Kindern und Jugendlichen teil.

Mittwoch, 05.07.2023

Mit der Konzeption und Installation eines Lernhubs konnte das Bildungssystem des Fürstentums Liechtenstein schnell und flexibel auf die gestiegenen Schülerzahlen mit Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine reagieren. In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien machte sich Bildungsministerin Dominique Hasler erneut ein Bild vor Ort – und war beeindruckt von den Fortschritten in diesem Jahr.

Herzlicher Empfang in den neuen Räumen

Derzeit sind 23 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen sieben und siebzehn Jahren im Lernhub, der sich seit rund einem halben Jahr in den Räumlichkeiten des Swarovski-Komplexes in Triesen befindet. «Wir finden hier ideale Voraussetzungen für unseren Unterricht vor», erklärt Stefan Biedermann, eine der fünf Lehrpersonen, die sich hier um die Kinder und Jugendlichen kümmern. Der grosse Gemeinschaftsraum und die kleineren Gruppenräume erlauben zeitgemässen Unterricht für individuelleres Arbeiten. «Dies ist insbesondere deshalb so wichtig, weil die Kinder und Jugendlichen mit unterschiedlichen Vorkenntnissen kommen», so Biedermann weiter.

Bildungsministerin Dominique Hasler zeigte sich sichtlich gerührt vom warmherzigen Empfang: «Es ist schön zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen, trotz der schrecklichen Erlebnisse und zum Teil schweren Traumata, hier einfühlsam und umfassend begleitet werden.» Die Aussen- und Bildungsministerin betonte, dass man alles daran setze, den geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus dem Kriegsgebiet so viel Normalität wie möglich und eine Perspektive für die Zukunft zu bieten.

Hasler nahm beim Besuch auch die Gelegenheit war, sich bei den Lehrpersonen und allen Verantwortlichen im liechtensteinischen Schulsystem zu bedanken: «Ob hier im Lernhub, in den Regelklassen oder in anderer Funktion – die Integration der neuen Schülerinnen und Schüler klappt nur deshalb so gut, weil die Lehrpersonen und das Schulpersonal einen immensen Einsatz leisten. Dafür möchte ich allen Beteiligten meinen grossen Dank aussprechen.»

Derzeit rund 100 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine im Land

Ziel des Lernhubs ist es, die Kinder und Jugendlichen in den Regelunterricht zu integrieren. Deshalb lernen die Kinder und Jugendlichen, die grösstenteils über keine Deutschkenntnisse verfügen, zu Beginn in sogenannten IK-DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) Deutsch. Sobald sie über genügend Deutschkenntnisse verfügen, um dem regulären Unterricht zu folgen, werden sie in eine Regelklasse in ihrem Schulbezirk integriert, derzeit nach ca. drei Monaten. Im Juli 2023 befinden sich rund 100 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine im liechtensteinischen Schulsystem.

Einsetzung einer Fachgruppe

Aus den Erfahrungen aus dem Lernhub und der Integration der ukrainischen Schülerinnen und Schüler soll auch künftig geschöpft werden können. Basierend auf einer Konzeptidee von Lehrpersonen soll deshalb eine Fachgruppe zur gelingenden Integration Geflüchteter an liechtensteinischen Schulen installiert werden. Diese hat zum Ziel, ein Massnahmen-Konzept für die gelungene pädagogische, gesellschaftliche und sprachliche Integration sowie für eine gesteigerte Lernwirksamkeit von ausländischen Schülerinnen und Schülern an liechtensteinischen Schulen zu erarbeiten und dessen Umsetzung zu begleiten.

Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur für ukrainische Kinder und Jugendliche

In vielen Ländern Europas werden seit mehreren Jahrzehnten von Botschaften, Konsulaten oder Vereinen Kurse in Heimatlicher Sprache und Kultur (HSK) angeboten. Nach den Sommerferien soll das Angebot auch für ukrainische Schülerinnen und Schüler gestaltet werden, jeweils an einem Standort im Ober- sowie im Unterland. Dieser Zusatzunterricht ist angegliedert an die Volksschule und dient dazu, dass mehrsprachig aufwachsende Kinder die Kenntnisse in ihrer Herkunftssprache und Herkunftskultur erhalten können. Der Unterricht in Heimatlicher Sprache und Kultur für ukrainische Kinder und Jugendliche ist vorerst für zwei Jahre finanziell gesichert.

Quelle: © Ministerium für Äusseres, Bildung und Sport Stephan Agnolazza-Hoop / Fotos: © Information und Kommunikation der Regierung, Vaduz, Julian Konrad 

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