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Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum «Vom halben zum ganzen Stimmvolk. 40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein»

Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum «Vom halben zum ganzen Stimmvolk. 40 Jahre Frauenstimmrecht in Liechtenstein»

v.l. Regierungsrat Manuel Frick, Stiftungsratspräsidentin Jasmin Collini Heidegger, I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Kuratorin Julia Frick, Kuratorin, Martina Sochin-D'Elia, Andrea Kauer Loens, Direktorin des Liechtensteinischen Landesmuseums
v.l. Regierungsrat Manuel Frick, Stiftungsratspräsidentin Jasmin Collini Heidegger, I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Kuratorin Julia Frick, Kuratorin, Martina Sochin-D'Elia, Andrea Kauer Loens, Direktorin des Liechtensteinischen Landesmuseums

Am Abstimmungswochenende vom 30. Juni und 1. Juli 1984 nahmen die liechtensteinischen Männer die Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts im dritten Anlauf an. Genau 40 Jahre später, am 1. Juli 2024, begrüsste Andrea Kauer Loens, die Direktorin des Liechtensteinischen Landesmuseums, die zahlreichen Gäste, die zur Eröffnung der Sonderausstellung «Vom halben zum ganzen Stimmvolk – 40 Jahre Frauenstimmrecht» gekommen waren. Unter ihnen befanden sich I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein, Manuel Frick, Minister für Gesellschaft und Kultur, Vertreterinnen und Vertreter aus dem Landtag sowie einige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.

In seiner Begrüssungsrede betonte Regierungsrat Manuel Frick: Gleichstellung ist keine Ansichtssache. Gleichstellung ist ein Menschenrecht, das in der liechtensteinischen Verfassung verankert ist. Gleichstellung passiert nicht zufällig. Es braucht immer wieder die richtigen Impulse und Rahmenbedingungen. Es braucht politische Leitplanken und es braucht Ziele, verankert in einer Strategie.

«In unserem Land wurde vor 40 Jahren der demokratiepolitische Meilenstein erreicht und das Frauenstimmrecht eingeführt. Die Zeiten, in denen allein die Männer bestimmten, wohin sich unser Land entwickeln soll, sind seither glücklicherweise vorbei. Endlich war die Basis dafür gelegt, Mann und Frau gleichermassen in die Entscheidungsprozesse einzubinden. Spät aber doch, kann die Demokratie in Liechtenstein seit 40 Jahren wahrhaftig gelebt werden. Wenn wir uns dann noch vor Augen führen, wo wir heute stehen, gilt das umso mehr. Die politische Teilhabe von Frauen ist längst zu einer Selbstverständlichkeit geworden - nicht nur über Abstimmungen und Wahlen, sondern auch durch das Bekleiden politischer Ämter. So haben wir in dieser Legislatur auch drei weibliche Regierungsmitglieder und zwei männliche und demzufolge erstmals eine mehrheitlich weibliche Regierung. Gleichwohl sollten wir trotz dieser positiven Entwicklung den kritischen Blick nicht verlieren. Denn Jubiläen sind immer auch eine Gelegenheit, innezuhalten, zurückzuschauen und zu analysieren.

Die von Julia Frick und Martina Sochin-D'Elia kuratierte und von der neuen Direktorin des Liechtensteinischen Landesmuseums Andrea Kauer Loens verantwortete Ausstellung setzt genau hier an. Sie erinnert uns und schärft das Bewusstsein für die Gleichstellung. Wir dürfen nicht vergessen, welchen harten und langwierigen Kampf die Wegbereiterinnen und Wegbereiter des Frauenstimmrechts führen mussten. Wir dürfen nicht vergessen, wie viel Mut und Ausdauer sie benötigten, um den vielen Anfeindungen zu trotzen und sich ihre Entschlossenheit und den Glauben an einen guten Ausgang zu bewahren. Und wir dürfen nicht vergessen, dass die Gleichstellung der Frau auch nach 1984 oftmals ein zähes Ringen blieb und bis heute nicht in allen Lebensbereichen erreicht ist», so Regierungsrat Manuel Frick in seiner Begrüssungsrede.

Nach den Grussworten der Stiftungsratspräsidentin Jasmin Collini Heidegger und Astrid Walser vom Verein Frauen in guter Verfassung führten die beiden Kuratorinnen Julia Frick und Martina Sochin-D'Elia die Gäste in die Sonderausstellung ein. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Markus Gsell am Saxophon, und Pfadfinderinnen trugen das «Frauenlied» vor, welches 1969 von der Pfadfinderin Judith Marxer getextet wurde. Nach einem Rundgang durch die Sonderausstellung liessen die Gäste den Abend bei einem Apéro ausklingen, bei dem die sehenswerte und wertvolle Ausstellung zu angeregten Diskussionen und Gesprächen führte.

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 26. Januar 2025

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 26. Januar 2025

Am Abstimmungswochenende vom 29. Juni / 1. Juli 1984 nahmen die liechtensteinischen Männer die Einführung des Frauenstimm- und Wahlrechts im dritten Anlauf an. Damit war Liechtenstein das letzte Land in Europa, das den Frauen die Ausübung ihrer politischen Rechte zugestand. Der Weg dahin war nicht einfach. Es brauchte innenpolitischen wie auch aussenpolitischen Druck, bis den liechtensteinischen Frauen das Recht zur Mitbestimmung ermöglicht wurde. Mit dem Frauenstimmrecht war die rechtliche Gleichstellung der liechtensteinischen Frauen aber noch lange nicht abgeschlossen. Das Liechtensteinische LandesMuseum würdigt das 40-Jahr-Jubiläum zur Einführung des Frauenstimmrechts mit einer Ausstellung. Diese zeigt den letztendlich erfolgreichen Weg bis zu dessen Umsetzung auf, geht aber auch der Frage nach, was in Sachen Gleichstellung von Mann und Frau seit 1984 passiert ist. Die Ausstellung bietet damit die Möglichkeit, darüber zu reflektieren, wo Liechtenstein heute bezüglich der Gleichstellung steht.

Alle Informationen zur Sonderausstellung im Liechtensteinischen LandesMuseum

Rahmenprogramm

Rahmenprogramm

Die beiden Kuratorinnen Julia Frick und Martina Sochin-D'Elia führten die Gäste der Eröffnung in die Sonderausstellung ein.
Die beiden Kuratorinnen Julia Frick und Martina Sochin-D'Elia führten die Gäste der Eröffnung in die Sonderausstellung ein.

Die Sonderausstellung wird mit einem interessanten Rahmenprogramm begleitet:

Dienstag, 24. September 2024, 18 Uhr, Liechtensteinisches LandesMuseum Meilen- und Stolpersteine der Gleichstellung von 1984 bis heute Referate: Prof. Dr. Patricia Schiess, Forschungsbeauftragte am Liechtenstein-Institut, und Dr. Wilfried Marxer, Politikwissenschaftler

Dienstag, 29. Oktober 2024, 18 Uhr, Liechtensteinisches LandesMuseum Zeitzeuginnen führen durch den Gang der Geschichte Präsentationen und Interviews mit den Zeitzeuginnen Helen Marxer, Astrid Walser, Claudia Heeb-Fleck, Martina Haas und Andrea Hoch Moderation: Asha Ospelt-Riederer

Mittwoch, 20. November 2024, 18 Uhr, Liechtensteinisches LandesMuseum Gleichstellung geht uns alle an Referat: Markus Theunert, Autor, Psychologe und Soziologe, Fachmann für Männer- und Geschlechterfragen, anschliessend Diskussion mit Gabriella Alvarez-Hummel

Sonntag, 26. Januar 2025, 11 Uhr, Liechtensteinisches LandesMuseum Finissage Übergabe der Dokumente und Objekte des Liechtensteinischen Frauenarchivs ans Liechtensteinische Landesarchiv und Liechtensteinische LandesMuseum.

Das Rahmenprogramm wurde vom Verein Frauen in guter Verfassung und dem Fachbereich Chancengleichheit, Amt für Soziale Dienste, organisiert.

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