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Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeier 2024

Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeier 2024

Am Samstag, dem 26. Oktober, fand in Vaduz die Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeier statt – ein besonderer Moment für die 316 jungen Erwachsenen des Landes, die der Einladung gefolgt waren, um diesen Meilenstein in festlicher Atmosphäre zu begehen. Die frischgebackenen Jungbürgerinnen und Jungbürger feierten gemeinsam den symbolischen Schritt ins Erwachsenenalter, nutzten die Gelegenheit, sich besser kennenzulernen und stiessen auf ihre gemeinsame Zukunft an. Die Fotogalerie (am Ende des Berichts) bietet einen Einblick in die Höhepunkte des Abends.

Die Feier in der Spörryhalle in Vaduz wurde durch zahlreiche prominente Gäste begleitet, darunter Landtagspräsident Albert Frick, Regierungschef Daniel Risch, Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni, Landtagsabgeordnete, der Bürgermeister von Vaduz und weitere Gemeindevertreter sowie die Vorsteherin von Triesen. Besonders erfreut zeigte sich Landtagspräsident Frick, da sein ältester Enkelsohn unter den Jungbürgergästen beim interaktiven Quiz, das Fragen über Liechtenstein umfasste, zu den drei Gewinnern gehörte.

Die Jungbürgerinnen- und Jungbürgerfeier war geprägt von einem festlichen Ambiente und bedeutenden Worten: Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni beglückwünschte die jungen Erwachsenen des Landes zur Volljährigkeit. Sie betonte, dass dieser neue Lebensabschnitt nicht nur mehr Freiheit und Selbstbestimmung mit sich bringe, sondern auch die Verantwortung, aktiv die Zukunft des Landes mitzugestalten.

Sabine Monauni erinnerte daran, dass diese Freiheiten keine Selbstverständlichkeit sind. Rund 30 Prozent der Weltbevölkerung lebt heute in Unfreiheit, und 40 Prozent in teils eingeschränkter Freiheit. Liechtenstein sei in diesem Kontext ein besonders privilegiertes Land, in dem die Verfassung die Rechte der Bürgerinnen und Bürger schützt.

Im Zuge dessen sprach Sabine Monauni auch die globalen Herausforderungen an, mit denen die jüngere Generation konfrontiert sei – etwa die Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, den Klimawandel sowie die digitalen Transformationen, die oft kontroverse Phänomene wie Fake News und Hassrede mit sich bringen. Dennoch hob sie auch die positive Entwicklung der letzten 25 Jahre hervor: Die Zahl der Menschen in extremer Armut hat sich halbiert, die Kindersterblichkeit sank, der Hunger weltweit konnte teilweise zurückgedrängt werden, und die Lebenserwartung der heutigen Generation stieg.

Zudem sei die junge Generation, so Sabine Monauni, die erste, die mit der digitalen Technologie – Smartphones und Social Media – aufgewachsen ist. Sie beschrieb sie als technologieaffin, global vernetzt, flexibel und kreativ. Diese Generation biete wertvolle Perspektiven für die Zukunft, da sie den Arbeitsmarkt durch die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften dominieren wird. Die Regierungschef-Stellvertreterin sieht in diesen Umständen eine besondere Chance für junge Menschen, sich Berufe auszusuchen, die sinnstiftend und gesellschaftlich wertvoll sind.
Ein historischer Rückblick zur Einführung des Frauenstimmrechts in Liechtenstein vor 40 Jahren bildete den Abschluss der Rede. Sie hob hervor, dass noch vor wenigen Jahrzehnten nur ein Teil der Bevölkerung – nämlich die Männer – mit 18 Jahren das Wahlrecht erhielt. Die Einführung des Frauenwahlrechts 1984, der Einzug der ersten Frau in den Landtag zwei Jahre später und die Wahl der ersten Bürgermeisterin 1991 seien entscheidende Meilensteine gewesen, die Gleichberechtigung in Liechtenstein voranbrachten. Die Rednerin rief die Jungbürgerinnen und Jungbürger abschliessend dazu auf, ihr Wahlrecht als ein wertvolles Privileg zu verstehen und aktiv in die Demokratie einzubringen.

Mit herzlichen Glückwünschen zur Volljährigkeit und guten Wünschen für einen besonderen Abend schloss Sabine Monauni ihre Rede.

Im Anschluss an die inspirierenden Worte von Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni ergriff der Jungbürger Raphael Hofbauer das Wort und sprach unter dem Leitgedanken «Unsere Zukunft, unsere Verantwortung». In seiner Rede unterstrich er, dass die jungen Erwachsenen nun das Alter erreicht haben, in dem sie unabhängige Entscheidungen treffen, die Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und aktiv das politische Geschehen mitgestalten können. «Wir sind nun unabhängig, deliktsfähig, wahlberechtigt, können Autofahren und theoretisch sogar heiraten,» betonte er. Diese neuen Freiheiten und Rechte führen unweigerlich auch zu einer Verantwortung für die Zukunft und die Weiterentwicklung unseres Landes.

Raphael Hofbauer appellierte an seine Generation, nicht passiv zu warten, was die Zukunft bringt, sondern aktiv und gemeinsam – oder wie er es formulierte, «zemma» – auf die kommenden Herausforderungen zuzugehen.

Ein besonderer Moment des Abends war das gemeinsame Singen der Landeshymne, das von der Harmoniemusik Vaduz begleitet wurde und für eine würdige und feierliche Stimmung sorgte.

Nach der Hymne stellte Caterer Albert Wolf die kulinarischen Highlights des Abends vor, bevor Moderator Nicolas Biedermann die Gäste verabschiedete und ihnen einen gelungenen Ausklang an der Bar mit DJ-Programm wünschte.

Quelle: Text/Fotos © exclusiv

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