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Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein – Leitung der Agglomeration übergeben

Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein – Leitung der Agglomeration übergeben

Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein – Leitung der Agglomeration übergeben

An der Mitgliederversammlung des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein vom Januar 2023 standen Wahlen und ein Blick über die Perimetergrenzen im Fokus. Daniel Gut, Stadtpräsident Buchs, übergab die Leitung des Vereins an seinen Nachfolger Rolf Pfeiffer. Im Anschluss an die traktandarische Sitzung informierten sich die beiden benachbarten Agglomerationsprogramme zwischen Sargans und Bodensee über den aktuellen Stand der jeweiligen Arbeiten.

Seit November 2009 formieren sich die Liechtensteiner und Werdenberger Gemeinden sowie Sargans zusammen mit dem Kanton St.Gallen und dem Land Liechtenstein als Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein. Gemeinsam entwickelten sie Eingaben zur 2. und 3. Programmgeneration; aktuell in Erarbeitung befindet sich das Programm der 5. Generation. Mit Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im funktionalen urbanen Raum angestrebt. 

Daniel Gut, Stadtpräsident Buchs, führte den Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein seit der Gründung vor rund 13 Jahren. Unter seiner Leitung wurden zwei Programme beim Bund eingereicht. Nach der Sistierung der 4. Programmgeneration aufgrund des negativen Volksentscheids im Fürstentum Liechtenstein zur S-Bahn Liechtenstein startete Ende 2021 die Erarbeitung eines Programms der fünften Generation. Im vergangenen Jahr wurde hierbei gemeinsam ein neues Gesamtverkehrskonzept zwischen Feldkirch und Sargans entwickelt sowie am Ziel- und Strukturbild der Agglomeration gearbeitet. Nebst den Schlüsselmassnahmen «Rheinübergänge zwischen Sevelen/Vaduz und Salez/Ruggell» interessieren die ÖV- und Velo-Optimierung sowie Vernetzung beidseits des Rheins.

Grosses Engagement und viel Herzblut

Im Rahmen der Vereinsversammlung an der Ostschweizer Fachhochschule in Buchs würdigten Manfred Bischof, Vorstandsmitglied und Bürgermeister Vaduz, sowie Stephan Banzer, Vizepräsident und Leiter ad interim Amt für Hochbau und Raumplanung Liechtenstein, das umsichtige Wirken von Daniel Gut für den Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein. Daniel Gut gab dem Verein «ein Gesicht» und vertrat die Anliegen gegen aussen. Er prägte die Entwicklungen im funktionalen Raum massgeblich mit und sorgte mit seiner fachlichen Affinität, seiner Weitsicht sowie seinem diplomatischen Geschick dafür, die Programme voranzutreiben sowie die beiden Seiten des Rheins als «Brückenbauer» erfolgreich einzubeziehen.

Ebenso setzte sich Daniel Gut bei den Bundesstellen dafür ein, der Grenzsituation der Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein stärker gerecht zu werden. Der Raum ist geprägt von einer traditionell engen, fruchtbaren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Wirtschaft, Kultur und Politik. Eine Besonderheit jedoch ist, dass sich die Arbeitsplatz-Schwerpunkte zu einem grossen Teil ausserhalb des Agglomerationszentrums befinden und von vielen Auspendler-Beziehungen bestimmt werden. Die Verkehrsbelastung ist somit vor allem auf die grenzüberschreitenden Pendlerströme zurückzuführen. 

Unter der Leitung von Daniel Gut wurden über 40 Massnahmen realisiert, wobei mehr als CHF 6.5 Mio. Bundesmittel in die Agglomeration flossen. Als Leuchtturmprojekte gelten der Bushof Buchs von 2018 sowie die im Sommer 2019 eröffnete Brücke für den Fuss- und Veloverkehr zwischen Räfis und Vaduz. Als neuer Präsident des Vereins Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein ab März 2023 wurde Rolf Pfeiffer, designierter Stadtpräsident Buchs, gewählt.

Nachbarschaftlicher Austausch

Im zweiten Teil des Vereinstreffens begrüssten die Mitglieder eine Delegation der benachbarten Agglomeration Rheintal. Reto Friedauer, Präsident der Agglomeration und Gemeindepräsident von St.Margrethen, stellte Organisation und Stand der Arbeiten der räumlich anschliessenden, ebenso binationalen Agglomeration mit Schweizer und österreichischer Trägerschaft vor. In der nachgelagerten Diskussion wurden mögliche Synergien und Herausforderungen der beiden Agglomerationen sowie des trinationalen, gesamten Raumes eruiert. Der erste gegenseitige Informationsaustausch endete mit dem Commitment, im verstärkten Austausch zu verbleiben und sich auf fachlicher Ebene mit Chancen und Zusammenarbeitsmöglichkeiten auseinanderzusetzen. 

Agglomerationsprogramme

Die Schweizer Agglomerationsprogramme sind ein wichtiger Pfeiler der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz. Die Programme sind Voraussetzung, um beim Bund einen Antrag um Mitfinanzierung der Verkehrsinfrastrukturen zu stellen. Mit Agglomerationsprogrammen wird eine koordinierte Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft im funktionalen urbanen Raum angestrebt. Sie werden folglich in enger Zusammenarbeit zwischen Kantonen, Städten, Gemeinden und Regionen sowie angrenzenden Ländern erarbeitet und alle vier Jahre angepasst. 

www.agglomeration-werdenberg-liechtenstein.ch

www.agglomeration-rheintal.org

Quelle: © Text/Foto: MM – Verein Agglomeration Werdenberg-Liechtenstein, René Lenherr-Fend, Geschäftsstelle

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